Robert Corwegh
Robert Corwegh (geboren 24. April 1879 in Breslau; gestorben 14. Januar 1929)[1] war ein deutscher Schriftsteller und Kunsthistoriker, der unter anderem in Breslau, Weimar und Leipzig tätig war.
Wirken
Corwegh studierte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wo er 1905 mit der Schrift Die beiden Arten der flachgedeckten romanischen Basilika in sächsischen Landen seinen Doktortitel erlangte. Er hielt in den Jahren 1911 bis 1913 zahlreiche Vorträge an der Großherzoglichen Hochschule für bildende Kunst in Weimar. Er wurde am 18. Mai 1914 von der Hochschule für bildende Kunst gemeinsam mit Hermann Graf für eine Auszeichnung vorgeschlagen. Er wurde am 14. April 1916 mit dem Ritterkreuz II. Abteilung des Großherzoglichen Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken ausgezeichnet.[2] Er verfasste zahlreiche Schriften zu Künstlern und gab gemeinsam mit Julius Nathansohn in den Jahren 1913 bis 1917 einige Hefte der Reihe Ex libris Buchkunst und angewandte Graphik heraus, eine Zeitschrift, die Mitteilungen der „Deutschen Exlibris Gesellschaft“ (DEG), auch als Exlibrisverein bezeichnet, in Berlin veröffentlichte.[3] Er war zudem Redaktionsmitglied des Allgemeinen Lexikons der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart und lieferte weitere biografische Beiträge, beispielsweise für die illustrierten Monatshefte Deutsche Kunst und Dekoration, die sich der modernen Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst und den künstlerisches Frauen-Arbeiten widmeten. Zu seinem Repertoire gehörten Tagungsbände, Kunsthistorische Schriften oder die Erzählung Der Menschenbildner.[4]
Corwegs Schwester war die Künstlerin Käte Cohn-Renard, die gemeinsam mit ihrem Bruder das Schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau unterstützte. Mehrere Schenkungen beispielsweise 1908 ein Fragment eines etruskischen Marmorsarkophags von Volterra und Corwegs eigenen Publikationen zur Kunst Italiens oder Büchergaben zählten dazu. Nach seinem Tod 1929 überließ die Schwester gemäß seinem Testament dem Schlesischen Museum eine Plastik von Adam Antes.[5]
Werke (Auswahl)
- Exlibris 1893 Jahrgang III – Internet Archive; 1905 Jahrgang XV im Textarchiv – Internet Archive
- Die beiden Arten der flachgedeckten romanischen Basilika in sächsischen Landen. Eine kunsthistorische Studie. Paalzow, Halle, a.S. 1905 (archive.org – Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der hohen philosophischen Fakultät der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg).
- Donatellos Sängerkanzel im Dom zu Florenz. B. Cassirer, Berlin 1909, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070191-2.
- Benvenuto Cellini (= Künstler und sein Werk. Band 1). Xenien-Verlag, Leipzig 1912, OCLC 906222594.
- Georg Mendelssohn und seine Treibarbeiten. In: Dekorative Kunst – illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst. Nr. 28, 1913, S. 126–128 (Textarchiv – Internet Archive).
- Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Abteilung: „Zeitgenössische Graphik.“ Erste internationale graphische Kunst-Ausstellung, Leipzig, 1914. Verlag Licht und Schatten, Berlin 1914 (uni-heidelberg.de).
- Ein Neues Landhaus von Emanuel von Seidl. Das Haus G. in Bad Harzburg. In: Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten. Nr. 39 (1916–1917), S. 46–60, doi:10.11588/diglit.8535 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
- Das Rätsel der Niccolo da Uzzano-Büste von Donatello. In: Adolph Donath (Hrsg.): Der Kunstwanderer. Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen. Nr. 10./11. (1928/29), S. 67–71 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
Weblinks
- Vorlage:Worldcat id
- Art-exlibris.net: Dr. Robert Corwegh
- Ex-Libris Robert Corwegh yale.edu
Einzelnachweise
- ↑ Corwegh, Robert. In: Gerhard Lüdtke (Hrsg.): Nekrolog zu Kürschners Literatur-Kalender. 1901–1935. Walter de Gruyter, Berlin / Leipzig 1936, Sp. 115.
- ↑ Großherzoglich Sächsische Hochschule für bildende Kunst Weimar. Archivportal Thüringen, abgerufen am 8. Februar 2019.
- ↑ Wolfgang Mecklenburg, Hans Brendicke, Walter von zur Wester, Julius Nathansohn, Robert Corwegh, Deutsche Exlibris-Verein (Hrsg.): Ex libris Buchkunst und angewandte Graphik. Druck von O. Holten, Berlin 1907 (books.google.com).
- ↑ Robert Corwegh: Der Menschenbildner. F. Borgmeyer Verlag, Hildesheim 1925, OCLC 72446752.
- ↑ Cohn-Renard Käte – Breslau. Schlesische Kunstsammlugen, abgerufen am 9. Februar 2019.
Personendaten | |
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NAME | Corwegh, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 24. April 1879 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 14. Januar 1929 |