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Invincible (Schiff, 1980)

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Geschichte
In Auftrag gegeben:
Kiellegung: 7. September 1973
Stapellauf: 3. März 1977
In Dienst Stellung: 1980
Außerdienststellung: 3. August 2005
Zukunft Bis 2010 in Reserve
Daten
Verdrängung: 22 000 tons
Länge: 210 m
Breite: 36 m
Tiefgang: 7,5 m
Antrieb: 4 Rolls-Royce Olympus TM3B Gasturbinen
Höchstgeschwindigkeit: 28+ Knoten
Reichweite: 5000 Meilen bei 18 Knoten
Besatzung: 685 Seeleute, 366 Flugpersonal
Bewaffnung: 3x Phalanx / Goalkeeper Kanonen & 2x 20 mm Geschütze
Flugzeuge: Senkrechtstarter Sea Harrier Jäger/Bomber, Sea King Hubschrauber

Die HMS Invincible ist der älteste der drei britischen Flugzeugträger der Invincible-Klasse und war das Flaggschiff der Royal Navy. Sie wurde am 3. März 1977 von Königin Elisabeth II. nach vier Jahren Bauzeit in Portsmouth getauft. Die HMS Invincible wurde am 3. August 2005 im Hafen von Portsmouth außer Dienst gestellt und wird seitdem als Schiff der Reserve geführt.

Innovative Technik

Die HMS Invincible war der erste Flugzeugträger der Welt, der von Anfang an für den Einsatz von Senkrechtstartern gedacht war, als sogenannter STOVL Träger. Daher war das Schiff weder mit Fangseilen, noch mit Startkatapulten ausgestattet. Sie besaß jedoch einen so genannten Ski-Jump, eine Art Sprungschanze, über die die Flugzeuge starteten. Zum Einsatz kamen hier die britischen Kampfflugzeuge des Typs Harrier. Während sowohl das Prinzip der STOVL Träger, wie auch der Harrier anfangs eher belächelt wurden, demonstrierten die Briten im Falklandkrieg die Effektivität dieser Systeme.

Carrier Air Group

Die HMS Invincible hatte normalerweise 22 Flugzeuge und Hubschrauber an Bord. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

Einsätze

HMS Invincible in Portsmouth
Die HMS Invincible passiert den Flugzeugträger USS George Washington im persischen Golf

Noch während sich die Invincible auf Erprobungsfahrten im Nordatlantik befand, brach 1982 der Falklandkrieg aus. Gemeinsam mit dem Flugzeugträger HMS Hermes wurde die Invincible umgehend in den Südatlantik entsandt, um die britische Rückeroberung der Inseln zu unterstützen. Innerhalb kurzer Zeit gelang es den 18 an Bord stationierten Harriern die Lufthoheit gegen die Argentinier zu gewinnen, ohne ein einziges Flugzeug zu verlieren. Dieser Erfolg machte den Harrier zu einem Exportschlager und den STOVL Träger zu einem Erfolgsmodell.

Zwischen 1993 und 1999 war die HMS Invincible regelmäßig in der Adria im Einsatz, unter anderem während des Kosovokrieges. Zusätzlich gab es seit 1991 regelmäßige Einsätze im Persischen Golf als Bestandteil der anglo-amerikanischen Standing Naval Force.

Ende 2003 kehrte die Invincible nach einer über zweijährigen Modernisierung wieder in den aktiven Dienst zurück. Während des Umbaus wurden unter anderem die Flugabwehrgeschütze am Bug des Schiffes entfernt, um mehr Platz für die Flugzeuge zu schaffen. Zusätzlich erhielt sie modernste Kommunikationseinrichtungen. Die Tonnage wurde von 20 600 auf 22 000 Tonnen erhöht.

Im Oktober 2004 agierte die HMS Invincible als Flaggschiff beim NATO Manöver Destined Glory im Mittelmeer. Der Flugzeugträger diente hierbei auch als Kommandozentrale der neu erschaffenen NATO Response Force. Zwischen Januar und Mai 2005 nahm das Schiff an mehreren Manövern im Mittelmeer und im persischen Golf teil. Der Trägerverband der Invincible bestand dabei aus 12 Schiffen, darunter auch eine französische Fregatte. Ihre letzte große Aufgabe war die Führung der internationalen Flottenparade im Solent am 28. Juni 2005.

Ausmusterung

Am 1. August 2005 fuhr die HMS Invincible zum letzten Mal in ihren Heimathafen Portsmouth ein, wo sie zwei Tage später offiziell außer Dienst gestellt wurde. Wie bei der Royal Navy üblich wird das Schiff noch fünf Jahre offiziell im Besitz der Marine bleiben. Sie wird weiterhin in den Schiffsregistern der Royal Navy geführt und hat offiziell den Status als Schiff der Reserve. Die Invincible ist hierzu auf den Status R7 gesetzt worden, so dass die Reaktivierungszeit 90 Tage beträgt. Eine Wiederinbetriebnahme ist daher unwahrscheinlich. 2010 soll die Invincible verkauft oder verschrottet werden. Verhandlungen über einen vorzeitigen Verkauf an die indische Marine scheiterten im Sommer 2004.

Die Ausmusterung der HMS Invincible löste in Großbritannien eine Diskussion über Sparpolitik der Regierung aus. Kritiker warfen der Regierung vor, durch die vorzeitige Ausmusterung der 2003 runderneuerten Invincible die hohen Kosten für den Irak-Krieg ausgleichen zu wollen. Der Oberbefehlshaber der Royal Navy, Sir Alan West, wies darauf hin, dass die Leistungsfähigkeit der britischen Streitkräfte durch diesen Schritt entscheidend geschwächt sei. Da das Schwesterschiff HMS Ark Royal noch bis Ende 2006 modernisiert wird, wird bis dahin nur ein einziger Flugzeugträger, die HMS Illustrious, zur Verfügung stehen. Diese wiederum soll von 2007 bis 2008 noch einmal umgebaut werden. Da die neuen Flugzeugträger der Queen Elizabeth Klasse erst zwischen 2012 und 2015 in Dienst gestellt werden sollen, kann es so im Fall einer Krise zu einem erheblichen Engpass kommen. Das Verteidigungsministerium wies diese Kritik als unbegründet zurück und betonte, dass die Invincible als Schiff der Reserve im Fall einer Krise jederzeit reaktiviert werden könne.

In der Geschichte der Royal Navy gab es zuvor bereits fünf andere Kriegsschiffe mit dem Namen HMS Invincible.

Siehe auch

Liste der Flugzeugträger