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Schlacht

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Schlacht bei Eschborn 1389

Eine Schlacht ist die kriegerische Auseinandersetzung oder das Gefecht zweier oder mehrerer militärischer Parteien in einem Konflikt von kriegsentscheidender Bedeutung. Für gewöhnlich wird eine Schlacht nach dem Ort benannt, an dem sie stattfand, obwohl sich das Schlachtfeld über mehrere Quadratkilometer erstrecken kann.


Sex ist eine Schlacht,

Liebe ist Krieg!


Mit Schlachtfeld, altertümlich auch Walstatt, wird die geographische Örtlichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung bezeichnet, der Kampfplatz.

Als Gefechtsfeld oder Gefechtszone wird der Bereich einer Kampfhandlung, sei es innerhalb einer Übung oder innerhalb eines bewaffneten Konfliktes, bezeichnet. Das Gefechtsfeld hat keine festen Grenzen und wird in der Regel von den für die Operation Verantwortlichen grob abgesteckt.

Wortherkunft

Das Wort „Schlacht“ leitet sich von dem althochdeutschen Wort slahta ab, aus dem das mittelhochdeutsche Wort „slaht“ hervorging. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes war „Tötung“, wie sie bis heute in den Wörtern „schlachten, Schlachtung“ erhalten ist. Erst seit dem 16. Jahrhundert bezeichnet man damit den „Kampf zwischen zwei Heeren“.[1]

Die Schlacht als großes Gefecht

Eine Schlacht ist in der modernen Militärwissenschaft der Teil einer Militäroperation, der die Gesamtheit der Hauptkräfte zweier gegenüberstehender gegnerischer Kräftegruppierungen (in der Regel Korps, Armeen oder Heeresgruppen) erfasst. Sie setzt sich meist aus mehreren Einzelgefechten verschiedener untergeordneter Verbände zusammen, die in der gemeinsamen Operation zusammenwirken. Eine Schlacht unterscheidet sich von einem Gefecht und dem Scharmützel durch ihre Dimension und ihren gelegentlich kriegsentscheidenden Charakter. Synonym wird auch der Begriff Waffengang verwendet.

Eine Schlacht kann aus einer Angriffs- als auch aus einer Verteidigungsoperation heraus durchgeführt werden. In der Schlacht streben beide Seiten danach, den gegnerischen Kräften eine schwere Niederlage zuzufügen sowie wichtige Gebiete zu halten oder einzunehmen.[2]

Typen

Alexander Kircher: Die Seeschlacht von Lissa 1866 (HGM)

Um den Charakter einer Schlacht zu benennen, werden unterschiedliche Ausgangssituationen oder Verläufe von Schlachten gesondert bezeichnet. Eine Schlacht in offenem Gelände und nach der Aufstellung der gegnerischen Parteien wird auch als Feldschlacht bezeichnet. Eine Bewegungsschlacht bezeichnet eine Schlacht, in der die Parteien sich aus einer Bewegung heraus bekämpfen, indem z. B. beide versuchen, einen bestimmten geographischen Punkt zuerst zu erreichen (z. B. der Wettlauf zum Meer im Ersten Weltkrieg). Eine Schlacht um einen befestigten Punkt wird häufig als Belagerung bezeichnet (z. B. die Belagerung von Orléans). Eine Schlacht, in der eine Partei eine andere überrascht und sie z. B. auf dem Marsch angreift, wird als Hinterhalt bezeichnet (z. B. die sog. Varusschlacht). Eine Schlacht, in der eine Partei die andere umschließt und von allen Seiten angreift, wird als Kesselschlacht oder Umfassungsschlacht bezeichnet (z. B. der Kessel von Falaise im Zweiten Weltkrieg).

Ebenso wird unterschieden zwischen verschiedenen geographischen Gegebenheiten zwischen Landgefecht, Luftgefecht, Seegefecht sowie amphibisches Gefecht. Als besondere Räume werden bei Gefechten zu Land der Gebirgskampf, Dschungelkampf und Waldkampf sowie der Kampf in urbanem Gelände unterschieden. Der Orts- und Häuserkampf ist eine Gefechtshandlung.

Schlachtfelder, historische Bedeutung

Blick von der Quandtschen Tabaksmühle über das Schlachtfeld auf Leipzig, Aquarell von Ernst Wilhelm Straßberger nach der Völkerschlacht bei Leipzig, 1813

Als Folge der Auseinandersetzungen fanden auf den Schlachtfeldern der Weltgeschichte immer wieder Tod, Zerstörungen und menschliches Leid statt. Ehemalige Schlachtfelder haben sich tief in das kollektive Gedächtnis der betroffenen Völker eingegraben und dienen ihnen unabhängig von Sieg oder Niederlage als identitätsstiftender Ort (z. B. die Niederlage am Amselfeld den Serben). Während bis zum Zweiten Weltkrieg oft nur die Sieger am Schlachtfeld heroisierende Denkmäler errichteten (sofern es in ihrem Einflussgebiet lag), werden seitdem Gedenkstätten zunehmend als Orte der Versöhnung konzipiert. In den USA etwa genießen Battlefield Memorials einen besonderen gesetzlichen Status.

Andererseits war die Umgebung eines Schlachtfeldes stets mit den Schäden eines Krieges verbunden. Meist war es die ländliche Bevölkerung, deren Felder bei den Kampfhandlungen verwüstet wurden und deren Überleben in darauf folgenden Jahren dadurch in Frage gestellt wurde. Weil sich oft sonst niemand um die Bestattung der im Kampf getöteten Teilnehmer der Schlacht kümmerte, musste die ansässige Bevölkerung auch diese Aufgabe übernehmen. Die Massengräber der historischen Schlachtfelder wurden später von Salpetersiedern genutzt und können daher kaum mehr von der Schlachtfeldarchäologie untersucht werden.

Siehe auch

Literatur

Wiktionary: Schlacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag Schlacht in Grimm: Deutsches Wörterbuch. (weblink: dwb.uni-trier.de)
  2. Artl, Bauer: Militärlexikon; S. 329