Crack (Droge)

Crack ist eine Droge, die aus Kokainsalz und Backpulver hergestellt wird. Sie wird in kleinen Pfeifen geraucht und wirkt extrem schnell. Der Rauch riecht nach verbranntem Stryropor. Durch Aufkochen von Kokainhydrochlorid mit Backpulver entsteht ein Gemisch aus Kochsalz und Kokain-Hydrogencarbonat. Der Name „Crack“ ist zurückzuführen auf das Knacken, das beim Verbrennen der kleinen Klumpen entsteht. Crack sind Kristallkörner („Rocks“), welche bei 96°C mit knackendem („to crack“) bzw. knisterndem („to crackle“) Geräusch als freie Base verdampfen. Ihre Farbe variert zwischen gelblich-weiss bis rosa.
Diese Form von rauchbarem Kokain hat sich im Gegensatz zur Kokainbase (Freebase) in der Szene durchgesetzt, da sie wesentlich einfacher, ungefährlicher und mit leichter verfügbaren Mitteln herstellbar ist.
Wirkung
Die Wirkungen ist ähnlich der Wirkung des Kosums von anderen Kokain Zubereitungsformen. Intensivität richten sich nach Menge und körperlichen Verfassung. Crack wirkt schneller als Geschnupftes Kokain, weil die Lunge Kokain schneller aufnimmt als die Nasenschleimhäute. Nach ca. 10 Sekunden erreichen die Kokainmoleküle die Nervenzellen das Gehirns.[1]
Crack wirkt euphorisierend und stimmungsaufhellend, sodass sich der Konsument voller Energie fühlt. Er empfindet eine gesteigerte Aufmerksamkeit, fühlt sich wacher und die Leistungsfähigkeit steigt scheinbar. Er verspürt einen starken Redezwang und gesteigertes sexuelles Verlangen. Auch besteht die Neigung zur Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn.
Die Rauschwirkung hält allerdings nur 5 bis 15 Minuten an. Da nach ca 30 Minuten bereits schon Entzugserscheinungen auftreten können, kommt es direkt danach häufig zu dem heftigen Verlangen, einen erneuten Rausch zu erzeugen.
Während des Konsums kann unkontrollierbares Zittern oder Zucken auftreten. Auch kann es zu Schwächegefühlen, Müdigkeit, Paranoia, Lungenentzündung, Hautjucken und Bluthochdruck oder zu Einsamkeitsgefühlen kommen. Das Umfeld kann feindselig wirken, es kann zu schizophrenieähnlichen Zuständen wie auch zu Verfolgungswahn und Wahnvorstellungen kommen. [2] Crack kann Auslöser einer Drogenpsychose sein, Überdosierung kann zum Herzstillstand führen.
Häufig treten Suizidgedanken auf, die zur Suizidgefährdung führen.Der Konsument fühlt sich einsam. Er wird von der Umwelt als agressiv wahrgenommen. Entzugserscheinungen sind:
- Unkontrolliertes Muskelzucken
- Zittern bis hin zu Schüttelfrost
- Schwächegefühl und Müdigkeit
- Lungenentzündung
- Hautjucken und als Folge davon Dermatozoenwahn
- Bluthochdruck
- Kreislaufzusammenbrüche
Crack stört den Dopaminhaushalt.
Crack kann mit Zitronensäure zu einer löslichen Substanz aufbereitet werden und dann gespritzt werden, was aber die Wirkung gegenüber dem Rauchen nicht erhöht. Die hohe Reinheit birgt bei einer intravenösen Gabe die Gefahr der Überdosierung. Aus diesem Grund sollte Crack nicht gespritzt werden.
Extremes Abhängigkeitspotential
Durch das Aufkochen des Kokainhydrochloryd mit Backpulver, das eigentlich der Rauchbarkeit des Kokains dienen sollte, wird eine 80-100 Prozent Reinheit erreicht, die man bei normalen Straßenkokain (30-60 Prozent) so nicht vorfindet.[3]
Crack zählt neben Nikotin und Heroin zu den Drogen mit dem höchsten Abhängigkeitspotential. Es kann bereits nach dem ersten Konsum Abhängigkeit erzeugen. Es kommt innerhalb kürzester Zeit zu einer Gewöhnung an die Substanz. Zur Erzielung des gleichen Effekts müssen deshalb die Dosen gesteigert werden. (Tachyphlaxie). Es besteht der Verdacht, dass Crack schon nach dem einmaligen Gebrauch zur Abhängigkeit führt. Die Entzugserscheinungen, die unmittelbar nach dem Rauchen eintreten und über Wochen anhalten können, werden von allen Konsumenten übereinstimmend als sehr unangenehm beschrieben.[4]
Verfügbarkeit und Preise
Gehandelt wird Crack in Form kleiner Klumpen, auch Steine („rocks“) genannt, die in Mengen ab einem zehntel Gramm ab ca. 5 € verkauft werden. Eine Dosis etwa drei stecknadelkopfgroßer Klumpen zu je 5€ reicht für etwa 30 Minuten Rausch und kann bereits der Einstieg in die Abhängigkeit sein.[2] Eine Konsumeinheit ist relativ billig, hält aber auch nicht lange vor, so dass es für den Konsumenten langfristig meist zum finanziellen Ruin kommt. Laut dem „Handbuch der Rauschdrogen“ kann Crackabhängigkeit im Extremfall bis ca. 1000 € täglich kosten.
- Der Müncher Liedermacher Konstantin Wecker gab nach seiner Festnahme an, er habe für 1,6 Kilogramm Kokain (das er zu Crack aufkochte) einen Grammpreis von 100 Mark bezahlt - also rund 160.000 Mark insgesamt, und zwar innerhalb eines halben Jahres. [2]
Viele Komsumenten finazieren ihre Sucht durch Beschaffungskriminalität und Beschaffungsprostitution, da sie keine andere Möglichkeit sehen, die hohen Geldbeträge, die ihre Abhängigkeit fordert, aufzubringen.
Rechtslage
Kokain ist gelistet in Anlage 2 des Betäubungsmittelgesetz.[5] Besitz, Weiterverkauf oder Verschenken sind gleichermaßen verboten. Der Besitz selbst kleinster Mengen ist strafbar, eine „nicht geringe Menge“ kann eine Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren und eine Geldstrafe nach sich ziehen.
Quellen
- ↑ Wirkung von Crack
- ↑ a b c Schmidbauer, vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen München: Herbig Verlagsbuchhandlung, 2004. ISBN 3-596-16277-7 Seite 123 ff
- ↑ Stoppard, Dr. Miriam: Alles über Drogen Berlin: Urania-Ravensburger, 2000. ISBN 3-332-01083-2 Seite 79 ff
- ↑ Erfahrungsberichte
- ↑ BtMG Anlage 2
Weiterführende Literatur
- Stöver, H./ Prinzleve, M. (Hg.): Kokain und Crack. Pharmakodynamiken, Verbreitung und Hilfeangebote. Freiburg: Lambertus 2004. ISBN 3-7841-1494-6
- Stoppard, Dr. Miriam: Alles über Drogen Berlin: Urania-Ravensburger, 2000. ISBN 3-332-01083-2
Weblink
- drugscouts.de über Crack und Freebase
- Kokain & Crack. In: Erowid. (englisch)
- http://www.klinik.uni-frankfurt.de./zim/infektio/crack.htm - Kokain, Freebase und Crack-Info der Uni-Klinik Frankfurt/M.