Metropolitana di Roma
Die Metropolitana di Roma (kurz Metro) ist die U-Bahn der italienischen Hauptstadt Rom. Sie besteht aus zwei Hauptlinien, die sich am Hauptbahnhof der Stadt, der Stazione Termini, treffen. Ein solches Netz wird auch als X-Kreuzungs-Netz bezeichnet. Das römische Metro-Netz wird durch die Ferrovie Metropolitane ergänzt, die einen S-Bahn-ähnlichen Verkehr anbieten.
Geschichte
Im Jahre 1955 wurde die erste Linie eröffnet, um den aus Anlass einer geplanten, aber nicht durchgeführten Weltausstellung errichteten neuen Stadtteil E.U.R. an die Innenstadt anzubinden. Die Strecke führte zunächst von Termini nach Laurentina im Süden der Stadt und stellt den Südast der heutigen Linie B dar. Der Abschnitt hat eine Länge von 11 km, von denen 6 km unterirdisch in offener Bauweise errichtet wurden. 1990 wurde die Linie B um 8 km (davon 7 km unterirdisch, teilweise in offener Bauweise und teilweise im Schildvortrieb errichtet) bis Rebibbia in Richtung Nordosten verlängert.
Die Linie A nahm 1980 den Betrieb zwischen Anagnina im Südosten und Ottaviano im Nordwesten, nahe der Vatikanstadt, auf. Die Länge beträgt 14,5 km; die Strecke ist mit Ausnahme einer Brücke über den Tiber komplett unterirdisch. Der Innenstadtabschnitt wurde im Schildvortrieb aufgefahren, der äußere Streckenteil in offener Bauweise hergestellt. Am 29. Mai 1999 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Teils einer 4,5 km langen Verlängerung (im Schildvortrieb errichtet) von Ottaviano bis Valle Aurelia im Westen. Die übrigen drei Stationen bis Battistini wurden schließlich am 1. Januar 2000 eröffnet.
Durch die zahllosen archäologischen Überreste im Untergrund der Stadt haben sich die Metrobauarbeiten in der Vergangenheit stets über viele Jahre hingezogen. Dieses Problem konnte ein wenig abgeschwächt werden, da die neueren Streckenabschnitte in größerer Tiefe angelegt wurden, so dass sich die Beeinträchtigungen der archäologisch relevanten Erdschichten auf die Stationszugangsbereiche beschränken. Ebenso trugen jedoch auch Finanzierungsschwierigkeiten und komplizierte Planungsprozesse bis in die Gegenwart zur Langsamkeit des Netzausbaus bei.
Das Liniennetz
Metro
Es existieren derzeit zwei U-Bahn-Linien mit 48 Stationen und 38 km. Die Bahnen verkehren täglich zwischen 5:30 Uhr und 23:30 Uhr und in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis 0:30 Uhr. In Spitzenzeiten fahren die Züge im 3- bis 4-Minuten-Takt, am frühen Morgen und zu Mitternacht alle 8 bis 10 Minuten. Trotz des dichten Taktes sind die Züge in der Rush-hour hoffnungslos überfüllt.
Linie | Farbe | Strecke | Eröffnung | Länge | Bahnhöfe |
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A | Orange | Anagnina ↔ Battistini | 1980 | 19 km | 27 |
B | Blau | Laurentina ↔ Rebibbia | 1955 | 19 km | 22 |
Ferrovie Regionali
Die auf Staatsbahnlinien fahrenden FR (früher "Ferrovie Metropolitane") ergänzen das Metronetz dank eines integrierten Tarifsystems auf recht wirksame Weise. Es gibt derzeit folgende Linien:
- FR1: Orte - Flughafen Rom-Fiumicino (Stationen: Orte, Fara Sabina, Montelibretti, Monterotondo, Settebagni, Fidene, Nuovo Salario, Nomentana, Tiburtina, Tuscolana, Ostiense, Trastevere, Villa Bonelli, Magliana, Muratella, Ponte Galeria, Fiumicino Flughafen).
- FR2: Rom/Tiburtina - Guidonia Montecelio (Stationen: Prenestina, Tor Sapienza, La Rustica, Salone, Lunghezza, Bagni di Tivoli, Guidonia).
- FR3: Rom/Ostiense - Viterbo.
- FR4: Rom/Termini - Flughafen Rom-Ciampino. Ab Ciampino drei Abzweigungen nach Frascati, Albano Laziale und Velletri.
- FR7: Rom/Termini - Anzio.
- FR8: Rom/Termini - Nettuno.
Modernisierungen und neue Streckenprojekte
Linie A
Derzeit finden umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im älteren Teilabschnitt der Linie A statt. Die Kreuzungsstation am Hauptbahnhof Termini (A&B) wird ebenfalls modernisiert. Bereits vor einiger Zeit wurde im Rahmen der Umbauarbeiten am Bahnhof Termini ein neues unterirdisches Einkaufszentrum eröffnet.
Linie B
Ende 2005 begannen die Bauarbeiten für eine neue Zweigstrecke der Linie B, die bei der Station Bologna nach Norden abzweigen und zur Station Conca d'Oro im Stadtteil Montesacro führen wird.
Linie C
Der östliche Teil der 17,8 km langen Lokalbahnlinie nach Pantano wird derzeit umgebaut, um in die zukünftige Linie C der Metropolitana integriert zu werden. Ein neuer unterirdischer Abschnitt wird seit April 2006 im Schildvortrieb durch die Altstadt und weiter über den Vatikan nach Norden gebaut. Die neue vollautomatisch betriebene Linie C wird 30 km lang sein, 35 Stationen haben und frühestens 2010 eröffnet werden (Abschnitt S. Giovanni-Alessandrino). Eine Zweiglinie soll von Teano bis Colli Aniene verlaufen, ein weiterer Abzweig zum Campus der zweiten Universität von Rom, Tor Vergata, führen.
Linie D
Im Juni 2006 begannen konkrete Vorbereitungen für den Bau der Linie D. Die Arbeiten an einem ersten Abschnitt zwischen Fermi und Prati Fiscali (11km mit 12 Stationen, 2,9 Mrd Euro, Project Financing) sollen in den nächsten Jahren beginnen, eine östliche (bis zur Via Ugo Ojetti im Nordosten, 5km mit 6 Stationen) und südliche Verlängerung (bis Piazzale dell'Agricoltura im Stadtteil EUR, 4km mit 4 Stationen) ist vorgesehen. Die Gesamtkosten der Linie D dürften bei etwa 4 Mrd Euro liegen.
Ferrovie Metropolitane & MetRo
Zur Verbesserung des Schnellbahnnetzes werden außerdem die Vorortstrecken des Betreibers MetRo nach Lido di Ostia und Prima Porta/Viterbo ausgebaut, um einen S-Bahn-ähnlichen Betrieb zu ermöglichen. Die Ferrovie Metropolitane möchten bestehende Strecken zweigleisig ausbauen und zusätzliche Stationen einrichten.