Zum Inhalt springen

Gulat von Wellenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2019 um 23:01 Uhr durch Machs mit (Diskussion | Beiträge) (Stammreihe). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen derer Gulat von Wellenburg

Gulat von Wellenburg, später auch von Gulat-Wellenburg, ist ein badisches Adelgeschlecht. Am 14. April 1800 erhob in Wien der Kaiser von Österreich, damals noch aus dem Haus Österreich (Habsburgermonarchie), den badischen Verwaltungsjuristen Daniel Gulat (1764–1839) in seiner Amtszeit als Regierungsrat und Direktor des Oberappellationsgerichts Freiburg im Breisgau (bis 1805 zugehörig dem Oberamt Breisgau, Kaisertum Österreich) in den erblichen österreichischen Adelstand. Mit der Erhebung in den österreichischen Ritterstand am 28. Januar 1816 in Mailand durfte er das Adelsprädikat „von Wellenburg“ im Namen führen – seine Frau war eine geborene Schmidt von Wellenburg.

Nachdem nach dem Frieden von Pressburg das Kaisertum Österreich 1805 den Breisgau an das Kurfürstentum Baden abgetreten hatte, wurde der österreichische Ritterstand auch am 14. Januar 1817 in Karlsruhe anerkannt.[1]

Wappen

Bei dem gevierten Wappenschild aus dem Jahr 1816 enthalten die roten Felder 1 und 4 zwei aus aus grauen Wolken am unteren Rand wachsende nackte Arme, die zwei blanke mit einem grünen Lorbeerkranz bestreckte Schwerter kreuzen. Die silbernen Felder 2 und 3 zeigen je einen roten gekrönten Löwen. Zwei gekrönte Helme mit rot-silbernen Decken, auf dem rechten das Schildbild der Felder 1 und 4, auf dem linken der Löwe der Felder 2 und 3 wachsend.

Stammreihe

Die Linie der Familie Gulat (Schreibweisen auch Gulath, Goulath und Coulath) geht zurück auf zwei Gewürzkrämerbrüder aus Savoyen, Söhne des Caspar Krämer, die in Herbolzheim 1663 und 1666 die Töchter des dortigen Bürgers Andreas Geiger und der Anna Maria Geiger, geborene Breiss, heirateten.[2] Einer davon war Johann Petrus Gulat (* 1641 in Savoyen; † 22. Juli 1693 in Herbolzheim), der Urgroßvater von Daniel Gulat.[3] Er hatte bekam mit Margaretha Geiger zehn Kinder.[2]

Daniel Gulats Vater war der Herbolzheimer Wirt und Bürgermeister Franz Anton Gulat (1716–1796), Sohn des Metzgers Antonius Gulat (1684–1742) und der Anna Margarethe, geboren Kuenzer (1688–1744), der 1743 Maria Ursula Kuehn (1725–1807) geheiratet hatte.[4]

  • Daniel Gulat Ritter von Wellenburg (1764–1839), badischer Ministerialbeamter und Präsident des badischen Justizministeriums ⚭ 1793 Josefine Schmidt von Wellenburg (1773–1815; Tochter des Landvogts Johannes Nepomuk Schmidt von Wellenburg und der Maria Franziska von Wellenburg, geborene Tschamerhell)
    • 1. Karl Joseph Gulat von Wellenburg (1794–1839), badischer Geheimer Referendar und Mitglied des Oberhofverwaltungsrats ⚭ 1819 Sophie Sabine Siegel (1798–1875)
    • 2. Karl Gulat von Wellenburg (1797–1804)
    • 3. Rosa Gulat von Wellenburg (1799–1852) ⚭ 1825 Heinrich Friedrich von St. Julien (auch Heinrich (Henri) de Saint-Julien; 1801–1844)
    • 4. Viktoria (auch Victorine) Gulat von Wellenburg (1800–1825) ⚭ Karl Friedrich Fischer (1793–1823)[8][9]
    • 5. Josephine Gulat von Wellenburg (1802–1880) ⚭ 1835 Franz bzw. François Nebel (1785–1859)
    • 6. Franz Karl Gulat von Wellenburg (1809–1821)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. C. A. Starke Verlag, 1970, S. 196.
  2. a b Franziska Raynaud: Savoyische Einwanderungen in Deutschland (15. bis 19. Jahrhundert). Degener, 2001, S. 78. ISBN 978-3-768-64216-3
  3. Gulat (Gulath, Goulath, Coulath). In: Rahr-Bilharz ancestral lines. A memorial volume containing the German ancestry of Guido Reinhardt Rahr and Natalie Elizabeth (Bilharz) Rahr. Rahr-Bilharz and allied families. Heart of the Lakes Pub., 1989, S. 229 ff.
  4. * Descendants of Casper Gulat. In: William Louis Forst: Forst & Boul of St. Louis, Missouri and St. Clair County, Illinois, 1900. The Many Allied Families They Touched. Gateway Press, 1997, S. 271 ff.
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. Teil 2, 1930, S. 319.
  6. Todesjahr von Alice von Gulat-Wellenberg von 3/08 Porträt von Karl Müller-Friedberg (1755-1836) als Knabe, 1759 (Serie) entnommen.
  7. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. C. A. Starke, 1970, S. 59.
  8. Todesanzeige in der Karlsruher Zeitung, Nr. 284, 13. Oktober 1825.
  9. Todesanzeige in der Karlsruher Zeitung, Nr. 189, 10. Juli 1823.