Geröteter Löwenzahn
Geröteter Löwenzahn | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Taraxacum rubicundum | ||||||||||||
Dahlst. |
Der Gerötete Löwenzahn (Taraxacum rubicundum) ist ein Angehöriger der Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum sect. Erythrosperma).



Erscheinungsbild
Mehrjährige krautige und meist sehr zarte Pflanze. Die Blätter sind dunkelgrün, gelappt, Seitenlappen meist schmal dreieckig, gezähnt. Der Gerötete Löwenzahn hat schmale, glänzend rotviolette Blattstiele. Die Hülle ist dunkelgrün bereift. Die äußeren Hüllblätter der Blüte sind eiförmig, anliegend, unbehaart und deutlich berandet, kurz gehöckert bis gehörnt (= Schwielen). Die Blüten sind hellgelb, die Narbe bräunlichgrün, Pollen vorhanden oder fehlend.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Schwielen-Löwenzähnen sind die Achänen (Fruchtkörper) der Samenstände. Diese sind bei Taraxacum rubicundum rotbraun. In Baden-Württemberg gibt es auch Typen mit roten Achänen, die sich von der Blattform her einmal mehr Taraxacum rubicundum, einmal mehr aber auch Taraxacum lacistophyllum annähern.
Die Pflanze blüht von Mitte bis Ende April, in warmen Jahren auch etwas früher.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]
Erstbeschreibung
Taraxacum rubicundum wurde 1905 von dem schwedischen Botaniker Gustav Adolf Hugo Dahlstedt (1856-1934) erstbeschrieben.
Verbreitung
Standortansprüche
Der Gerötete Löwenzahn wächst bevorzugt in kalkreichen Schaf- und Ziegenweiden, ferner in mechanisch gepflegten Halb- und Volltrockenrasen.
Verbreitung in Deutschland
Die Pflanze kommt zerstreut in ganz Deutschland vor und wird im Süden häufiger. In Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg vor allem Vorkommen im Muschelkalk- und Juragebiet. In den Kalkgebieten Norbayerns und auf der baden-württembergischen Schwäbischen Alb ist der Taraxacum rubicundum weit verbreitet.
Literatur
- Hugo Dahlstedt: Om skandinavaviska Taraxacum-former, Bot. Not. Nr. 3, Seiten 145–172, 1905
- Reinhard Doll: Die Gattung Taraxacum, Die Neue Brehm Bücherei, Nr. 473, 158 Seiten, 1974
- Steffen Hammel: Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum Sektion Erythrosperma) in Baden-Württemberg – Funde 2017 und 2018, Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, Nr. 175, Stuttgart, 2019
- Götz Heinrich Loos, Klaus Jung & Arno Wörz (1996): Taraxacum Wiggers 1780, nom. conserv. – In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Pilippi & Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 6: Seiten 350–369, Stuttgart (Verlag Eugen Ulmer), 1996
- Ingo Uhlemann, Jan Kirschner & Jan Stepanek: Taraxacum In: Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland – Gefäßpflanzen, Kritischer Ergänzungsband. – 11. Aufl. S. 133–184, Berlin, Heidelberg (Springer Spektrum), 2016
Artenschutz
Die Art bedarf wegen ihrer teilweisen Gefährdung und Seltenheit des Naturschutzes.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Gregor, Ralf Hand & Juraj Paule: Chromosomenzahlen von Farn- und Blütenpflanzen aus Deutschland 10, Kochia 10, Seiten 45–53, 2017