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Union Pacific Railroad

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Logo der Union Pacific Railroad
Logo der Union Pacific Railroad
EMD SD60M #2497 der UP in Anaheim, 3. Februar 2005.

Die Union Pacific Railroad (UP) ist die größte Eisenbahngesellschaft in den USA. Sie gehört gänzlich zur Union Pacific Corporation, die bei der New York Stock Exchange als UNP notiert und gleichfalls Eigentümerin der Reederei Overnite Transportation ist. Vorsitzender der Bahngesellschaft ist seit 1991 Richard K. Davidson, Manager ist James R. Young.

Das Netz der Union Pacific erstreckt sich ab Chicago und New Orleans über den gesamten Westen der USA. Ihre heutige Ausdehnung mit einem Streckennetz von fast 33.000 Meilen (ca. 53.000 km) und insgesamt fast 54.000 Meilen (ca. 87.000 km) Gesamtschienennetz hat die UP vor allem durch die Übernahme unzähliger Bahngesellschaften erreicht. Streckennetz (pdf)

Die Union Pacific beschäftigte Ende 2004 mehr als 48.000 Mitarbeiter. Sie verfügte über 7.682 Lokomotiven, ausschließlich Diesellokomotiven und 104.640 Güterwagen, sowie 7048 Bahndienstfahrzeuge. Der Güterwagenbestand teilte sich wie folgt auf:

  • 37.504 verdeckte Schüttgutwagen,
  • 20.879 Kastenwagen,
  • 19.431 offene Schüttgutwagen,
  • 15.970 offene Güterwagen (Gondola) und
  • 10.856 sonstige Güterwagen.

Geschichte

Die Union Pacific Railroad wurde auf Beschluss des US-Kongresses am 1. Juli 1862 als U.S. Military Railroad gegründet, um den Westen der USA zu erschließen. Die ersten Gleise wurden 1865 in Omaha im Bundesstaat Nebraska verlegt, dabei wurde der heutige Name angenommen. Noch heute hat die UP ihren Sitz in Omaha. Am 10. Mai 1869 traf sich die UP mit der aus Kalifornien heranrückenden Central Pacific Railroad am heutigen Golden Spike National Historic Site am Großen Salzsee in Utah.

Später übernahm diese Strecke die Utah Central Railroad und die Utah and Northern Railway. Letztere hatte eine Zweiglinie von Ogden an der UP-Hauptstrecke nordwärts zur Grenze des heutigen Staates Idaho gebaut. Durch den Neubau von Nebenlinien verschaffte sich die UP von Ogden Zugang zum Pazifik in Portland (Oregon). 1880 übernahm Uncle Pete, wie die Eisenbahngesellschaft scherzhaft genannt wird, die Kansas Pacific Railway, die zehn Jahre zuvor eine Strecke von Kansas City nach Denver gebaut hatte sowie die Denver Pacific, eine Tochtergesellschaft, die die Verbindung von Denver nach Cheyenne an der UP-Hauptstrecke herstellte. Etwa zu diesem Zeitpunkt erwarb die UP einige Schmalspurbahnen in Colorado und besaß bis 1893 sogar eine Normalspurstrecke über New Mexico nach Texas.

Butch Cassidy und Sundance Kid rauben einen Zug der UP aus.

Die Union Pacific war in einen Kreditskandal von 1872 verwickelt und musste in den 1870ern Konkurs anmelden. Bei ihrer Sanierung am 24. Januar 1880 erhielt sie die Bezeichnung Union Pacific Railway. Nach einem zweiten Bankrott im Jahre 1893 erhielt sie am 1. Juli 1897 wieder ihren ursprünglichen Namen zurück. Solche kleineren Änderungen in der Gesellschaftsbezeichnung waren bei US-amerikanischen Bahnen nicht ungewöhnlich. Ab 1901 kontrollierte die unter ihrem Vorsitzenden E. H. Harriman sanierte UP die Southern Pacific Railroad, musste jedoch durch Beschluss des Supreme Court im Jahre 1913 diesen Status wieder aufgeben.

Die UP war auch Eigentümerin der Pacific Electric Railway, die einen Nahverkehr - überwiegend mit Interurbans in Südkalifornien betrieb. Ein Teil dieser Strecken wird heute von der Stadtbahn von Los Angeles nach Long Beach benutzt.

Auf Expansionskurs begab sich die Union Pacific in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. 1981 übernahm sie die Western Pacific Railroad, die ihre Hauptstrecke von Odgen nach San Francisco/Oakland hatte. Damit hatte man einen zweiten Pazifikzugang. Eine erhebliche Vergrößerung des Streckenetzes brachte die Übername der doppelt so großen Missouri Pacific Railroad im Jahr 1982. 1995 verleibte sich die UP die Chicago and Northwestern Railway ein, von der sie aber vorher schon vorher 25 Prozent der Aktien hielt. Ein Jahr später wurde die große Southern Pacific Railroad inklusive ihrer Tochter St. Louis Southwestern Railway (Cotton Belt) dem Omaha Empire angegliedert. Die SP selbst wurde 1988 von der Denver and Rio Grande Western Railroad übernommen wurde, die den Namen der neuen Gesellschaft als Southern Pacific Lines annahm.


Bekannt wurde die UP durch ihren gelben Farbton (armour yellow) der Lokomotiven und Personenwagen (bis 1971) zierte. Den Personenfernverkehr gab UP 1971 an Amtrak ab. Im Großraum Chicago fährt die Union Pacific im Auftrag und auf Rechnung der regionalen Verkehrsbehörde RTA aber weiter Vorortzüge.


Vorsitzende der Union Pacific Railroad (unvollständig):

Zeitraum Vorsitzender
1874 – 1884 Sidney Dillon
1884 – 1890 Charles F. Adams
1890 – 1892 Sidney Dillon
1892 Jay Gould
1904 – 1909 E. H. Harriman
1920 – 1937 Carl R. Gray
1971 – 1983 John Kenefick

Siehe auch: Liste nordamerikanischer Eisenbahngesellschaften