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Hamburg-Rissen

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Datei:Hh-wittenberge-leuchtturm2.jpg
Leuchtturm Wittenbergen, Unterfeuer
Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Altona
Fläche: 16,65 km²
Einwohner: 14375 (2005)
Bevölkerungsdichte: 863 Einwohner je km²
Postleitzahl: 22559
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: HH
Offizielle Website: www.rissen.de

Rissen ist der westlichste Stadtteil Hamburgs, wenn man von der vor der Elbmündung gelegenen Insel Neuwerk absieht. Rissen liegt im Bezirk Altona und wird zu den Elbvororten gerechnet.

Geografie

Ausdehnung des Stadtteilgebiets

Der Stadtteil dehnt sich von Nord nach Süd ca. drei mal so lang aus wie in West-Ost-Richtung.

Nachbargemeinden und benachbarte Stadtteile

Rissen grenzt im Westen an die Stadt Wedel sowie im Norden an die Gemeinde Appen und die Städte Schenefeld und Pinneberg, alle in Schleswig-Holstein. Benachbarte Hamburger Stadtteile sind Hamburg-Sülldorf im Osten und Hamburg-Blankenese im Südosten. Im Süden Rissens liegt die Unterelbe. Über die Elbinsel Hahnöfersand und die Sandbank Schweinesand verläuft die Grenze zu Niedersachsen; jenseits dieser liegt die Gemeinde Jork.

Geschichte

Rissen wurde erstmalig im Jahr 1255 als "Risne" genannt (bedeutet in etwa "Häuser im Strauch- und Buschwerk" oder "Häuser im Birkenwald"). Es gehörte jahrhundertelang zu Holstein-Pinneberg. 1640 fiel es mit ganz Holstein-Pinneberg an Christian IV. von Dänemark und blieb so in Personalunion Teil des dänischen Königreiches, bis es nach dem Zweiten Deutsch-Dänischen Krieg 1867 an Österreich fiel, mit dem Ende des Österreichisch-Preußischen Krieges 1868 aber zu Preußen wanderte. Rissen wurde 1876 mit ca. 300 Einwohnern selbständige Gemeinde. Im Jahre 1927 wurde Rissen mit mitlerweile ca. 2000 Einwohnern in die preußische Stadt Altona/Elbe eingemeindet und fiel mit diesem 1938 als Vorort an Hamburg.

1785 erwarb der Reeder und Kaufmann Johann Cesar Godeffroy 3300 Morgen Land welche bis 1835 von der Kaufmannsfamilie aufgeforstet wurden. Dadurch verwandelte sich die Moor-, Heide-, und Sandlandschaft langsam in einen Wald. Zu dieser Zeit waren in Rissen nur wenige Bauern ansässig. Mit dem Fall zu Preussen wuchs Rissens Einwohnerzahl stätig. Um 1900 waren es bereits ca. 1000 und um 1945 ca. 6000. Dies war 1953 auschlaggebend für den Bau der Wohnviertel wie zum Beispiel den Mechelnbusch, wodurch die Bevölkerung nochmals auf ca. 9000 anwuchs. In den 60er Jahren entstanden weitere Wohnsiedlungen wie der Nieflandring. Im Jahr 2005 betrug die Bevölkerungsdichte 863 Einwohner je km² was bedeutet das zur Zeit 14375 Menschen In Rissen leben.


Religionen

Direkt am Ort befindet sich die Kirche der ev. Johannes-Kirchengemeinde, welche seit dem 15. März 1936 ihre Mitglieder an der Ecke Dorfstraße/Raalandsweg empfängt. Für die Junge Gemeinde Rissen wurde das Jugendcafé seit dem Jahre 1993 unter dem Namen T-House ein Treffpunkt des Stadtteils.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Volksspielbühne Rissen von 1955 e.V. führt jährlich drei bis vier Stücke auf, die bis auf das Weihnachtsmärchen für Kinder in niederdeutscher Sprache inszeniert werden. Spielort ist die Aula der Schule Iserbarg. Die Volksspielbühne hat eine Kinder- und eine Jugendgruppe. Zum Geburtstag von Rissen (750 Jahre) spielte sie ein Stück über die Geschichte des Dorfes.

Museen

Das Puppenmuseum liegt mitten im Sven-Simon-Park und ist vom Grotiusweg aus erreichbar. Seit Mai 1986 wird die Privatsammlung von ca. 300 Puppen in der 1923 von Karl Schneider erbauten Villa ausgestellt.

Parks

Direkt hinter dem S-Bahnhof liegt der Schöns Park, ein kleines Waldstückchen. Angrenzend an die Wittenbergener Heide und überwiegend auf Blankeneser Gebiet befindet sich der Sven-Simon-Park.

Naturdenkmäler

Den nördlichen Teil Rissens bildet das Waldgebiet Klövensteen, es gibt dort ein Wildgehege und Moorflächen, das sogenannte Schnaakenmoor. Oberhalb des Geesthangs zur Elbe liegt das Naturschutzgebiet Tinsdaler Heide.

Ein beliebter Treffpunkt im Sommer ist der Elbstrand bei Wittenbergen rund um den Wittenbergener Leuchtturm, der, 1899 in Betrieb genommen, auch heute noch das Wahrzeichen des Dorfes ist.

Sport

Ortsansässig ist der Rissener Sportverein von 1949 e.V. (RSV). Dieser wurde 1949 gegründet und bot von Beginn an mit sieben Sportarten eine vielfältige Möglichkeit der sportlichen Betätigung. Heutzutage werden einige verschiedene Sportarten angeboten, u.a. Fußball, Leichtathletik, Tennis und Hockey.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bundesstraße 431 wurde im Bereich von Rissen zu einer autobahnähnlichen Schnellstraße ausgebaut, welche im November 1984 fertig gestellt wurde und in einem tiefen Einschnitt den Ortskern von West nach Ost durchschneidet. Das Teilstück der Bundesstraße 431, das eigentlich zur Sülldorfer Landstrasse gehört, ist seitdem als Rissener Canyon bekannt. Dort verläuft auch die S-Bahnstrecke von Wedel nach Blankenese (Linie S1), die in Rissen seit 1883 einen Bahnhof hat. Seit mehr als einem Jahrzehnt existieren Pläne, die westlich an den Canyon anschließende Wedeler Landstraße durch eine Verlängerung der Schnellstraße bis zur Stadtgrenze von dem starken Pendler- und Wirtschaftsverkehr zu entlasten. Diese Trasse soll über die Brünschenwiesen, die hier das Grenzgrün bilden, in das Wedeler Industriegebiet geführt werden; ihre Realisierung ist bisher aber an der fehlenden Finanzierung und am Widerstand aus Bevölkerung und Teilen der Kommunalpolitik gescheitert.

Von Anfang April bis Anfang Oktober wird der Fähranleger Wittenbergen am Wochenende sowie Feiertags von Fähren der HADAG, mit Fahrtmöglichkeiten elbabwärts Richtung Lühe/Altes Land und elbaufwärts Richtung St. Pauli-Landungsbrücken/Hamburg, bedient.

Öffentliche Einrichtungen

Die Freiwillige Feuerwehr Rissen ist am 13.April 1893 gegründet worden. Das Gerätehaus steht in der Rissener Landstrasse 254.
In der Rissener Dorfstrasse 40 befindet sich die Außenstelle Rissen der Polizei Hamburg.
Desweiteren gibt es im Suurheid 20 das ehemalige Krankenhaus Rissen. Inzwischen gehört es zur Asklepios Gruppe und heisst Asklepios Westklinikum Hamburg.

Bildung

Das Haus Rissen ist ein 1954 gegründetes unabhängiges Bildungs- und Forschungsinstitut. Es bietet politische Bildung v.a. im Bereich Europa, Osteuropa, Sicherheitspolitik, Internationale Beziehungen und Globalisierung an. Mit politischen und kulturellen Abendveranstaltungen leistet es einen Beitrag zur Rissener Stadtteilkultur. Da im Kuratorium zahlreiche Unternehmer beratende Mitglieder sind, gilt es als wirtschaftsnah, von Kritikern wird es auch als neoliberal bezeichnet.

Des weiteren gibt es drei Schulen in Rissen: das Gymnasium Rissen (Voßhagen), die Haupt- und Realschule Iserbarg und die Grundschule Marschweg.

Ansässige Unternehmen

Einziger größerer Handelsbetrieb ist die Berendsohn AG in der Alten Sülldorfer Landstrasse 400.

Der den Dorfkern durchquerende Teil der Wedeler Landstrasse bildet eine gewachsenes örtliche Einkaufsstraße; insgesamt hat Rissen derzeit ca. 110 Geschäfte und Läden.

Persönlichkeiten