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Dickdarmkrebs

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Dickdarmkrebs (lat.: Coloncarcinom) ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die sehr viele Menschen betrifft. Ärzte empfehlen normalerweise eine chirurgische Vorgehensweise, um den Dickdarmkrebs zu entfernen.

Anatomie

Der Dickdarm ist der letzte Teil des Darms. Geschluckte Nahrung wird durch die Speiseröhre in den Magen geleitet, wo sie verdaut wird. Die verdaute Nahrung gelangt dann in den Dünndarm, wo Nährstoffe verdaut und teilweise absorbiert werden. Fasern und verdaute Nahrung erreichen schließlich den Dickdarm. Dort werden die restlichen Nährstoffe absorbiert und Stuhl produziert. Der Stuhl wird im letzten Teil des Dickdarms gelagert, dem Rektum oder Mastdarm, bevor er ausgeschieden wird.

Arterien versorgen den Dickdarm mit Blut und Venen transportieren das Blut zurück zum Herzen. Lymphgewebe und Lymphknoten entwässern die überflüssigen Flüssigkeiten in den Blutstrom.

Lymphknoten sind für die Abwehr von Infektionen zuständig. Jedoch kann Krebs sich über die Lymphknoten auf den ganzen Körper ausbreiten. Die Leber, der Dünndarm und andere Organe könnten dadurch von Krebs befallen werden.

Der Dickdarm hat verschiedene Teile:

  • "aufsteigender Dickdarm"
  • "querverlaufender Dickdarm"
  • "absteigender Dickdarm"
  • "Krummdarm"
  • "Mastdarm" und Anus.


Symptome und ihre Ursachen

Dickdarmkrebs ist relativ weit verbreitet. Ungefähr jede 14. bis 15. Person leidet an dieser Art Krebs. Dickdarmkrebs kann auf verschiedene Weisen diagnostiziert werden:

Er kann während einer Routineuntersuchung festgestellt werden, die eine Untersuchung des Rektums einschließt. Befindet sich Blut im Stuhl kann dies ein Indikator für Dickdarmkrebs sein. Schmerzen im Bauchraum, Gewichtsverlust, Unwohlsein oder Ermüdung können weitere Symptome sein.

Ist Dickdarmkrebs diagnostiziert worden, so ist es in den meisten Fällen notwendig, den Krebs chirurgisch zu entfernen und die Lymphknoten des Bauchraums auf Tochtergeschwüre zu überprüfen. Strahlen- und Chemotherapie können als Nachsorgemaßnahmen notwendig sein, um eine Ausbreitung oder Rückkehr des Krebses zu verhindern.

Chirurgischer Eingriff

Bevor ein chirurgischer Eingriff vorgenommen wird, muss der Dickdarm gründlich geleert werden, um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Dabei kommen starke Abführmittel und Einläufe zur Anwendung. Teilweise trinkt der Patient auch eine Reinigungsflüssigkeit am Abend vor der Operation, um den Darm zu entleeren.

Diese Art des Eingriffs wird unter Narkose durchgeführt, während der Patient schläft. Im Bauch wird ein Einschnitt vorgenommen. Der vom Krebs befallene Teil des Dickdarms wird entfernt. Die beiden gesunden Enden des Darms werden mit Fäden verbunden.

Wenn der Krebs den Mastdarm befallen hat, muss dieser komplett entfernt werden. In der Regel gelingt es aber, den Schließmuskel zu erhalten. Damit die Darmnaht gut abheilen kann, wird vorübergehend ein Seitenausgang angelegt (Ileostoma), der nach 8 - 12 Wochen wieder zurückverlegt wird.

Kann der Schließmuskel in seltenen Fällen aus Radikalitätsgründen nicht erhalten werden, wird ein dauerhafter künstlicher Darmausgang (Anus praeter) angelegt. Dabei wird dann ein Beutel über der Öffnung des Dickdarms an der Außenseite des Bauches befestigt, um den Stuhl aufzufangen. Die Kontrolle über den Stuhlgang geht dabei verloren.

Eventuell wird der Dickdarm zu einem späteren Zeitpunkt (gewöhnlich 3 bis 6 Monate später) wieder zusammengefügt, sollte dies durchführbar sein.

Die Lymphknoten werden auf Tochtergeschwüre des Krebses untersucht. Auch die restlichen Organe des Bauchraums werden sorgfältig untersucht. Werden verdächtige Schwellungen gefunden, können diese entnommen werden (zum Beispiel von der Leber, dem Dünndarm, den Nieren oder dem Uterus) um festzustellen, ob sie Krebsgeschwüre enthalten.

Risiken und Komplikationen

Diese Art der Chirurgie ist sehr sicher. Es gibt jedoch einige verschiedene Risiken und Komplikationen. Sie sind zwar unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Sie sollten darüber informiert sein, für den Fall, dass wirklich eine Komplikation auftreten sollte. Dadurch können Sie Ihrem Arzt helfen, frühzeitig mögliche Schwierigkeiten zu erkennen.

Die Risiken und Komplikationen betreffen einerseits die Vollnarkose, andererseits die Art des Eingriffs. Risiken, welche die Vollnarkose betreffen, schließen unter anderem ein: Schlaganfälle, Nierenversagen, Lungenentzündungen und Thrombosen in den Beinen.

In den Beinen können Thrombosen auftreten. Gewöhnlich werden solche Thrombosen einige Tage nach dem Eingriff festgestellt. Sie können eine Schwellung des Beins und Schmerzen verursachen. Thrombosen können jedoch aus den Beinen über die Blutbahn in die Lunge gelangen, wo sie Atemnot, Brustschmerzen und möglicherweise den Tod zur Folge haben. Manchmal entsteht eine Atemnot akut. Eine kurze Liegezeit nach der Operation kann das Risiko von Thrombosen verringern.

Einige der Risiken sind dagegen genereller Natur was einen chirurgischen Eingriff betrifft:

Infektionen, tiefliegende oder der Haut. Die Infektionen können den Einschnitt im Bauch betreffen. Tiefliegende Infektionen können sich jedoch in der Bauchhöhle selbst ausbreiten. Dies wird als Peritonitis bezeichnet. Eine Behandlung solch tiefliegender Infektionen kann den Gebrauch von Antibiotika über einen längeren Zeitraum beinhalten, sowie eventuell eine erneute Operation.

Blutungen, entweder während oder nach der Operation. Dies kann eine Bluttransfusion oder ebenfalls eine erneute Operation zur Folge haben.

Narben, die sowohl schmerzen, als auch unschön sein können.

Andere Risiken und Komplikationen betreffen speziell diese Art des Eingriffs. Diese sind allerdings auch sehr selten.

Folgende Probleme können auftreten:

  • Milz, Magen und Darm können verletzt werden
  • weibliche innere Organe wie der Uterus und die Eileiter können beschädigt werden
  • unerwartet auftretende Schwierigkeiten können einen ungeplante dauerhaften oder vorübergehenden künstlichen Darmausgang erforderlich machen
  • die Bauchwand könnte brechen, was eine erneute Operation zur Folge haben würde.
  • Schäden an den genannten Organen können dauerhaft sein und weitere Operationen erforderlich machen. Diese sind aber wiederum sehr selten.

Es ist möglich, dass durch den Einschnitt oder die Einschnitte Bauchwandbrüche entstehen. Dies passiert, wenn die innere Bauchwand schwach ist und der Darm sich unter die Haut drückt. Dies kann eine erneute Operation notwendig machen.

Eine weitere mögliche Komplikation ist das Auseinanderbrechen der erst geschaffenen Verbindung zwischen den beiden gesunden Darmenden. Die führt normalerweise zu einer Infektion im Bauchraum und macht eine Operation erforderlich, die einen künstlichen Darmausgang einschließt.

Nach dem Eingriff

Nach der Operation wird der Patient zunächst in den Aufwachraum und dann in einen normalen Raum gebracht. Manchmal ist es notwendig, den Patienten für einen Tag auf der Intensivstation zu überwachen. Sobald der Darm seine Tätigkeit wieder aufnimmt (Windabgang über den After, Stuhlgang) beginnt der Nahrungsaufbau zügig, zuerst mit Tee, dann mit flüssiger Kost, danach mit passierter und leichter Kost. Eine Magensonde, die häufig sehr störend ist, wird meistens am ersten Tag nach der Operation entfernt.

Nach einigen Tagen erfolgt die Entlassung, je nach dem, wie gut die Heilung voranschreitet.

Auf Grund des pathologischen Berichts der Operation und anderen Test wird über die Möglichkeit weiterer Behandlungsmaßnahmen entschieden. Dies könnte eine Strahlentherapie mit einschließen, ebenso wie eine Chemotherapie.

Zusammenfassung

Dickdarmkrebs ist eine weitverbreitete Krankheit, die ungefähr sieben Prozent der Menschen betrifft. Gewöhnlich wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen, um den Krebs zu entfernen und ist meist auch erfolgreich.

Die Dickdarmchirurgie ist sehr sicher. Risiken und Komplikationen sind sehr selten. Über sie informiert zu sein hilft Ihnen aber, sie frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.