Großmacht
Eine Großmacht ist eine politische, wirtschaftliche oder kulturelle Macht, die im Vergleich zu anderen Staaten, Unternehmen oder Organisationen mehr Einfluss besitzt.
Politik
Für die Einstufung eines Staates als Großmacht wird in der Regel die militärische Macht herangezogen. Deneben können aber auch andere Aspekte wirtschaftlicher Einfluss auf andere Länder eine Rolle spielen. Großmächte können regional – zum Beispiel auf einen Subkontinent bezogen – oder global betrachtet werden. Bei einer globalen Großmacht spricht man auch von einer Welt- bzw. Supermacht.
Geschichte
Die ersten Großmächte waren das Römische Reich, das antike Griechenland, das alte Ägypten und das Kaiserreich China. Nach dem Zerfall des römischen Reiches kam es zum Aufstieg des Fränkisches Reiches.
In der Neuzeit galten Spanien, Portugal und die Niederlande auf Grund ihrer Kolonien als Großmächte, verloren diesen Status jedoch mit dem Verlust ihrer Kolonien. Daneben waren Österreich-Ungarn, Preußen und das Osmanische Reich weitere Großmächte, die nach dem Ersten Weltkrieg ebenfalls ihre Stellung einüßten.
Vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges galten das Deutsche Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, die Sowjetunion und die USA als Großmächte. Die Siegermächte behielten nach Kriegsende ihren Status. Der Besitz von Atomwaffen wurde ein weiteres Kriterium für den Großmacht-Status. Während des Kalten Krieges waren die USA und die Sowjetunion die dominierenden Großmächte, weshalb man sie auch als Supermächte bezeichnete. .
Heutige Situation
Allein der Besitz von Atomwaffen ist kein Kriterium für eine Großmacht, weswegen die Stellung von Nationen wie Indien, Pakistan oder Israel, die Nuklearmächte sind nicht eindeutig zu deffinieren ist. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem dem Verbleib der USA als einzige, dominierende Großmacht spricht man vermehrt von regionalen Großmächten, zu denen, neben den Atommächten, Staaten wie Brasilien, Japan und die Bundesrepublik Deutschland gezählt werden.
Hypermacht
Hypermacht ist eine 1999 entstandene Begriffsschöpfung des französischen Außenministers Hubert Védrine, um die domintante Stellung der USA ín der Politik, Wirtschaft, Kultur, in den Medien und beim Militär zu kritisieren.
Wirtschaft
In der Wirtschaft spricht man bei den Markt dominierenden Unternehmen von so genannten Firmen-Imperien. Sie sind meist auf mehreren Geschäftsfeldern aktiv oder weisen eine marktbeherrschende Stellung auf.
Siehe auch
Literatur
Weltmacht:
- Xuewu Gu & Hanns W. Maull: "Die prekäre Weltmacht : Grundzüge der Außenpolitik Chinas im 21. Jahrhundert". Baden-Baden : Nomos, 2005
- Immanuel Wallerstein: "Absturz oder Sinkflug des Adlers? Der Niedergang der amerikanischen Macht". VSA-Verlag 2004, 274 Seiten ISBN 3-89965-057-3
- Emmanuel Todd: "Weltmacht USA : ein Nachruf". (Après l'empire dt.) 5. Aufl. - München u.a.: Piper, 2003 264 S. ISBN 3-492-04535-9
- Vjaceslav I. Dasicev: "Moskaus Griff nach der Weltmacht : die bitteren Früchte hegemonialer Politik". Hamburg [u.a.] : Mittler, 2002 543 S. ISBN 3-8132-0798-6
- Christian Hacke: "Zur Weltmacht verdammt : die amerikanische Außenpolitik von J. F. Kennedy bis G. W. Bush". Bonn : Bundeszentrale für Politische Bildung, 2003. 2., aktualisierte u. erw. Aufl.