Dopingskandal Fuentes

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Der Dopingskandal Fuentes kam Ende Mai 2006 ins Rollen. Hauptverdächtiger war der damalige Teamarzt von Liberty Seguros Eufemiano Fuentes. Im Rahmen einer groß angelegten Razzia wurde Manolo Saiz, sportlicher Leiter von Liberty Seguros, und Fuentes festgenommen. Bei dieser Razzia wurden Blutbeutel, Dopingmittel, sowie eine Liste mit Codenamen von Radfahrern beschlagnahmt.

Chronologie der Ereignisse

Ende 2005: Roberto Heras von Liberty Seguros wird des Dopings mit EPO überführt.

Februar 2006: Die spanische Polizei Guardia Civil bekommt Hinweise auf ein Dopingnetzwerk. Ab sofort werden Personen und Wohnungen beobachtet, abgehört und mit Kameras aufgezeichnet

23. Mai 2006: Manolo Saiz, sportlicher Leiter von Liberty Seguros, und Teamarzt Eufemiano Fuentes werden im Rahmen einer Dopingrazzia festgenommen. Bei Fuentes werden Dopingmittel und hunderte von Blutbeuteln gefunden. Außerdem findet man eine Liste mit Codenamen, die den "Kunden" von Fuentes zuzuordnen sein sollen. Manolo Saiz wollte Dopingmittel im Wert von ca. 60000 Euro kaufen

25. Mai 2006: Hauptsponsor "Liberty Seguros" steigt mit sofortiger Wirkung aus dem Sponsoring des Teams aus. Außerdem bringen spanische Medien Ivan Basso und Jan Ullrich mit der Dopingaffäre in Verbindung. Beide dementieren

26. Mai 2006: Haftbefehle gegen den Fuentes und den Laborleiter José Luis Merino

30. Mai 2006: T-Mobile-Profi Oscar Sevilla gibt Kontakt zu Fuentes zu. Er habe aber nur Leistungstests bei ihm absolviert

2. Juni 2006: Das Team Phonak suspendiert ihre Fahrer Santiago Botero und José Enrique Gutierrez, die im Rahmen der Dopingaffäre genannt wurden, vorläufig

3. Juni 2006: "Astana" übernimmt die Nachfolge als Hauptsponsor bei Liberty Seguros

9. Juni 2006: Manolo Saiz tritt von seinen Ämtern in den internationalen Gremien und als sportlicher Leiter zurück

13. Juni 2006: Das zweitklassige Team Comunidad Valenciana wird von der Tour de France auf Grund der Verstrickungen in den Dopingskandal ausgeladen

21. Juni 2006: Team T-Mobile nimmt den verdächtigen Oscar Sevilla ins Tour-Aufgebot

22. Juni 2006: Der Weltverband UCI erteilt dem Team Astana-Würth die ProTour-Lizenz, womit das Team startberechtigt für die Tour de France ist

25. Juni 2006: Die spanische Zeitung El Pais berichtet, dass mindestens 58 Radrennfahrer in die Dopingaffäre verwickelt sind. Aus Protest gegen die Berichterstattung boykottieren die spanischen Rennfahrer ihre nationale Meisterschaft

26. Juni 2006: Auf der bei Fuentes gefundenen Liste finden sich zwei Codenamen, "hijo rudicio" (Rudi's Sohn) und "Jan", die auf Jan Ullrich schließen können. Ullrich dementiert jede Verwicklung in den Skandal. Währenddessen fordert die Tour-Organisation ASO das Team Astana auf nicht bei der Tour zu starten. Weigert sich das in die Dopingaffäre verstrickte Team, will die ASO vor den internationalen Sportgerichtshof ziehen

27. Juni 2006: Die Tour-Organisation gibt Jan Ullrich grünes Licht für den Tour-Start, da keine stichhaltigen Beweise vorliegen und es nur Vermutungen gibt

29. Juni 2006: Der internationale Sportgerichtshof lehnt die Klage der Tour-Organisation gegen den Start von Astana-Würth wegen Mangel an Beweisen ab. Spanische Medien berichten, dass 58 Fahrern auf Fuentes' Dopingliste identifiziert wurden, u.a Jan Ullrich und Ivan Basso

30. Juni 2006: Das Team T-Mobile erhält Akteneinsicht bei der spanischen Justiz und suspendiert Jan Ullrich, Oscar Sevilla und den sportlichen Leiter Rudy Pevenache, da die Unterlagen aus Spanien Zweifel an der Glaubwürdigkeit der drei Teammitglieder aufwerfen. Die Namen der 58 Fahrer auf Fuentes' Dopingliste werden veröffentlicht. Zu ihnen gehören u.a. Ivan Basso, Francisco Mancebo, Jörg Jaksche, José Enrique Gutierrez und Joseba Beloki. Die Tour-Leitung und die sportlichen Leiter verständigen sich darauf, dass alle Fahrer auf der Liste von der Tour ausgeschlossen werden.