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Ilvesheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Ilvesheimer Wappen Deutschlandkarte, Position von Ilvesheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 97 m ü. NN
Fläche: 5,89 km²
Einwohner: 7.631 (30. Sept. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1306 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 6,2 %
Postleitzahlen: 68543–68549 (alt: 6804)
Vorwahl: 0621
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 26 036
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossstraße 9
68549 Ilvesheim
Offizielle Website: www.ilvesheim.de
Politik
Bürgermeister: Roland Esche

Ilvesheim ist eine Gemeinde östlich von Mannheim im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.

Geografie

Geografische Lage

Ilvesheim liegt an einer großen recht naturbelassenen Schleife des Neckars im Oberrheingraben.

Nachbargemeinden

Im Süden, Westen und Norden grenzt Ilvesheim direkt an Mannheimer Gemarkung. Im Nordosten und Osten schließen sich Heddesheim, Ladenburg und Edingen-Neckarhausen an.

Geschichte

Ilvesheim wurde erstmals am 14. März 766 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch als Dorf „Ulvinisheim" erwähnt. Es ist nicht geklärt ob der heutige Ortsname sich von einem damaligen hier ansässigen Bürger "Ulvinius" ableitet oder vom damals bei Ilvesheim in den Necker mündenden Kanzelbach, der auch "Ilbe" genannt wurde.

In der Vergangenheit lebten die Einwohner Ilvesheims vor allem vom Fischfang; eine Tradition, an die beim alljährlichen Fischerfest, dass jeweils am ersten Juniwochende stattfindet, erinnert wird. In den 1920ern wurde der Neckar-Kanal gebaut, wodurch der größte Teil Ilvesheims zur Insel wurde. In der Folge verwilderte die nicht mehr befahrene Neckarschleife und wurde in neuerer Zeit zum Landschafts- und Naturschutzgebiet ernannt.

Wappen

In von Gold (Gelb) und Schwarz gespaltenem Schild mit rotem Schildfuß vorn eine schwarze Harfe, hinten ein rot bewehrter, rot bezungter und rot gekrönter goldener (gelber) Löwe, im Schildfuß ein liegender goldener (gelber) Maueranker.

Das Wappen wurde 1908 von der Gemeinde auf Vorschlag des Generallandesarchivs angenommen. Es geht auf ein 1552 geschnit­tenes Gerichtssiegel des Ortes zurück, von dem ein Abdruck aus dem Jahre 1589 überliefert ist. Das Wappenbild spiegelt die Herrschaftsverhältnisse im 16. und 17. Jahrhundert wider. Die Pfalzgrafen hatten seit Ende des 13. Jahrhunderts die Oberhoheit über den Ort. Dies deutet der Pfälzer Löwe an. Verschiedene Adelsfamilien übten die Ortsherrschaft als pfälzisches Lehen aus. Nachdem die Landschad von Steinach im 14. Jahrhundert und ab 1545 teilweise an der Ortsherrschaft beteiligt waren, nahmen sie diese zwischen 1550 und 1645 allein wahr. Sie führten, wohl in Erinnerung an den Minnesänger Bligger II. von Steinach, die Harfe in ihrem Wappen. Das älteste Siegel ist also kurz nach ih­rem Eintritt in die Grundherrschaft angefertigt worden. Die Ge­meinde als Körperschaft mit Schultheiß und sechs bzw. vier Schöf­fen an der Spitze ist dagegen schon seit dem Ende des 14. Jahr­hunderts bezeugt. Der Maueranker ist als das Fleckenzeichen llvesheims anzuse­hen. Er wurde in den Siegeln vor 1908 zuweilen auch als einfa­cher Doppelhaken dargestellt.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderat 2004
Partei Stimmen Sitze
CDU 32,2% 6
SPD 29,6% 5
FWV 27,5% 5
GRÜNE 10,7% 2
Wahlbeteiligung: 58,6%

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bekannt ist auch das Ilvesheimer Schloss, das eindruckvollste und zugleich älteste Gebäude des Ortes, in dem seit dem Jahre 1868 eine staatliche Blindenschule, die Schloss-Schule-Ilvesheim, untergebracht ist.

Veranstaltungen

Über die Landesgrenzen hinaus hat der internationale Ilvesheimer "Insel-Cup" (früher: "Heinrich-Vetter-Pokal") einen Ruf im europäischen A-Jugend-Fußball. Viele spätere internationale Stars wie Franz Beckenbauer und Sepp Maier ernteten hier erste Lorbeeren.

Des Weiteren findet am jeweils ersten Juni-Wochenende das Insel-Fischerfest das Angelsportverein 1928 Ilvesheim e.V. statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Behörden und Einrichtungen

Die Gemeinde Ilvesheim ist Sitz des Regionalbüros Rhein-Neckar des Erzbistums Freiburg, zu dem die Dekanate Heidelberg, Mannheim, Weinheim, Wiesloch und Kraichgau (mit Sitz in Waibstadt) gehören.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Dr.h.c. Heinrich Vetter † 3.2.2003

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Adolf Laimböck, Schauspieler, u.a. in "Zweikampf" (1986), "Das Tier" (1992) und diversen "Tatort"-Folgen.
  • Michael Timmermann, Schauspieler langjähriges Mitglied im Ensemble des Nationaltheaters(1963-1991)"Kontrabaß". Danach am Oststadtheater in Mannheim. Heute arbeitet der in Ilvesheim lebende Künstler als Rezitator und freier Regisseur.

Besondere Einrichtungen

Bürger, die sich durch ihr besonderes Engagement um die Gemeinde verdient gemacht haben, werden dafür vom BdS mit dem Fischernachen ausgezeihnet.

Literatur

  • Hansjörg Probst: Ilvesheim im Wandel der Zeit. Ein historisches Bilderbuch. Erschienen 1983.
  • Dirk Hecht: Die endneolithische Besiedlung des Atzelberges bei Ilvesheim (Rhein-Neckar-Kreis). Erschienen 2003.