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Schweinfurt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Schweinfurt Deutschlandkarte, Position von Schweinfurt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 35,63 km²
Einwohner: 54.012 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.516 Einwohner je km²
Arbeitslosenquote: 8,1 % (April '06, Quelle: Arbeitsagentur)
Höhe: 202 - 343 m ü. NN (Quelle: www.schweinfurt.de)
Postleitzahlen: 97401 - 97424
Vorwahl: 09721
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: SW
Gemeindeschlüssel: 09 6 62 000
UN/LOCODE: DE SCW
NUTS-Code: DE262
Stadtgliederung: 15 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
97421 Schweinfurt
Offizielle Website: www.schweinfurt.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Gudrun Grieser (CSU)

Schweinfurt ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken (Bayern), einer der Verdichtungsräume der Bundesrepublik Deutschland. Im alten deutschen Reich (HRR) war die Stadt freie Reichsstadt.

Der Name änderte sich von Suinuurde über Suinfurte, Swinvordi, Sweinvort und Sweinfurt schließlich zu Schweinfurt. Auch der lateinische Name Porcivadum entspricht dem Sinn einer "für Schweine gangbare Furt", eine "Furt, an der sich (Wild-)schweine aufhalten".

Ein berühmter Sohn Schweinfurts ist Friedrich Rückert, der sprachenbegabte Dichter und Übersetzer.

Schweinfurts Kugellager-Industrie (Kugelfischer-Georg-Schäfer, Fichtel & Sachs, Vereinigte Kugellagerfabriken (VKF)) war Ziel heftiger Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg.

Das Museum Georg Schäfer (Eröffnung 23. September 2000), gestiftet von Georg Schäfer, zeigt unter anderem bedeutende Werke der Altdeutschen Malerei.

Für die Dauer der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 ist Schweinfurt Gastgeber für das Team aus Tunesien (tunesischen Fußballnationalmannschaft). Die Tunesier wurden dritte der Gruppe H und erreichten somit das Achtelfinale nicht.

Geografie

Schweinfurt liegt in Unterfranken, an der Nordseite des Mains in etwa 225 Metern Höhe.

Stadtgliederung

  • Altstadt
  • Bergl (seit 1951)
  • Deutschhof (seit 1970)
  • Eselshöhe (seit 1984)
  • Gartenstadt
  • Haardt (seit 1967)
  • Hafen (seit 1963)
  • Hainig
  • Hochfeld (seit 1952)
  • Höllental
  • Innenstadt
  • Maintal (seit 1995)
  • Musikerviertel
  • Oberndorf (seit 1919 eingemeindet)
  • Steinberg (seit 1952)

Geschichte

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Seit 791 ist die namentliche Erwähnung "Swinfurt" bekannt. Deutungen über die Entstehung haben sich hartnäckig gehalten. Einmal die Ableitung vom bekannten Borstenvieh, zum anderen von "Furt", einer begehbaren, seichten Stelle im Fluss. Ein Mundart-Vierzeiler hat beide Deutungen vereint:

„Der Name Schweinfurt stammt genau
Der Chronik nach vonera Sau,
Un´"furt", dos stammt vom seicht´n Mee,
Da sen´die Säu nü groß un´ klee.“

Friedrich Rückert, ein Sohn der Stadt, sah sich zu folgendem Vers veranlasst:

„Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt heißen können, weil du führest Wein, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt es sein.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt Schweinfurt vergibt alljährlich den "Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt" an herausragende Schriftsteller.

In der seinerzeitigen Reichsstadt Schweinfurt wurde 1652 die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gegründet (benannt nach Kaiser Leopold II., einem der Mitbegründer), die heute ihren Sitz in Halle an der Saale hat. Das Leopoldina-Krankenhaus erinnert heute noch an diese Gründung.

Sehenswürdigkeiten

Marktplatz mit Rathaus

Theater

  • Theater der Stadt Schweinfurt
  • Kulturwerkstatt Disharmonie
  • Hans Sachs Gruppe - Pflege des spätmittelalterlichen Fastnachtspiels, der Literatur im Allgemeinen und des Renaissancetanzes
  • Puppentheater ohne Namen

Musik

  • Kulturhaus Stattbahnhof

Museen

  • Museum Georg Schäfer - Das Museum Georg Schäfer präsentiert die bedeutendste Privatsammlung der Kunst des deutschsprachigen Raums des 19. Jahrhunderts.
  • Bibliothek Otto Schäfer - Heute bewahrt die Bibliothek rund tausend illustrierte Drucke, vornehmlich des 15. und 16. Jahrhunderts. Eine zweite Sammlung widmet sich den Erstausgaben deutscher Literatur von der Reformationszeit bis zum Realismus und führt ständig wechselnde Ausstellungen durch
  • Galerie Alte Reichsvogtei - zeitgenössische Kunst in Franken
  • Museum Altes Gymnasium - Schwerpunkte der heimatgeschichtlichen Sammlung sind die Frühgeschichte seit dem 9. Jahrhundert, Darstellungen der Reichsstadtzeit, der Bürgerkultur, des Zunftlebens und des Beginns der Industrialisierung
  • Halle Altes Rathaus
  • Museum Gunnar-Wester-Haus - zeigt Gegenstände der Feuererzeugung und Beleuchtungskörper (Sammlung Graf Luxburg)
  • Naturkundliches Museum - Vogelsammlung der Brüder Schuler. Herbarium Emmert. Schmetterlinge
  • Künstlerhof Oberndorf
  • Museumspädagogischer Service

Vereine

Sportvereine

  • 1. FC Schweinfurt 05
  • TG 1848 Schweinfurt
  • TV Schweinfurt-Oberndorf e. V.
  • 1. RV 1892 Schweinfurt e. V. (Radball)
  • SV Bergl 1960 e. V. Schweinfurt
  • 1. AFC Ball Bearings Schweinfurt 1985 e. V. (American Football)
  • ERV Schweinfurt "Mighty Dogs" (Eishockey)
  • Freie Turnerschaft Schweinfurt
  • 1. Schwimm-Club Schweinfurt 1913 e.V.
  • Aero-Club Schweinfurt e. V. (Fliegen)
  • Budokan 72 e. V. Schweinfurt (Taekwondo&Karate)
  • DJK Schweinfurt e. V.
  • T.V. Jahn 1895 Schweinfurt e. V.
  • HC Schweinfurt (Feldhockey, Hallenhockey, Tennis)
  • Schweinfurter Ruder-Club Franken 1882 e. V.
  • VfR 07 Schweinfurt (Fußball)
  • SC 1900 Schweinfurt
  • FV Türk Gücü Schweinfurt
  • Golfclub Schweinfurt e. V.
  • Schweinfurter Kugelleger e. V. (Pétanque)
  • FSV Schweinfurt 1980 e. V.

Andere Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Im 19. Jahrhundert wurde vom Schweinfurter Fabrikanten Wilhelm Sattler die (giftige) Farbe Schweinfurter Grün hergestellt und besonders in die Tropen exportiert, da sie termitenresistente Beschichtungen ermöglichte.

Bekannt ist Schweinfurt durch seine metallverarbeitende Industrie, insbesondere Wälzlager und Fahrrad-Technik. Als größte Firmen zu nennen sind SKF (Svenska Kullagerfabriken), die Schaeffler KG (ehemals FAG Kugelfischer AG), die Deutsche Star und die ZF Sachs AG (ehemals Fichtel & Sachs) mit der millionenfach gebauten Torpedo Rücktritt-Bremsnabe, später der Torpedo-Dreigang-Nabe und den legendären Sachs Kleinmotoren. Fischer baute das erste Tretkurbelfahrrad der Welt, zu besichtigen im Städtischen Museum.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt aufgrund der Konzentration der kriegswichtigen Wälzlagerproduktion (über 60% der Gesamtproduktion des Deutschen Reiches) wiederholt das Ziel amerikanischer Bomberangriffe, durch die die Produktion zeitweise lahmgelegt wurde. Die schwersten Angriffe fanden am 17. August und am 14. Oktober 1943 statt (siehe auch Operation Double Strike und Black Thursday). Unter großen Anstrengungen wurden die Fabriken repariert oder ersetzt und teilweise bunkerartig gegen Bomben geschützt, es wurden aber auch große Teile der Produktion an andere Standorte verlegt, so daß die Bedeutung Schweinfurts abnahm.

Heute werden Zulieferteile für die Automobilindustrie hergestellt, wie z.B. Kupplungen, Drehmomentwandler, Stoßdämpfer und Steuerungen.

Seit 1979 produziert ein Werk des Gesundheitkonzernes Fresenius Dialysegeräte in heutiger Weltmarkt-Führerschaft.

Im Zuge der schwindenden Bedeutung des produzierenden Gewerbes, bemüht sich Schweinfurt um eine Neuausrichtung auf kulturellem Sektor, zum Beispiel mit dem Museum Georg Schäfer.

Verkehr

Schweinfurt ist mit einem Binnenhafen am Main, drei Autobahnen (A7, A70 und A71) und zwei Bahnhöfen (Hauptbahnhof und dem kleinen Stadtbahnhof, der nur von Regionalbahnen angefahren wird) der Deutschen Bahn AG ins Verkehrsnetz eingebunden.

Schienenverkehr

Drei wichtige Nahverkehrsstrecken, die Teils zur Anbindung an das Fernverkehrsnetz dienen, verlaufen durch Schweinfurt:

Darüber hinaus gibt es zwei weitere Bahnstrecken:

  • 809 Schweinfurt - Kitzingen, stillgelegt, ist aber betriebsbereit und wird gelegentlich für den Güterverkehr und Sonderzugfahrten genutzt (Untere Steigerwaldbahn)
  • Waigolshausen - Gemünden; Die elektrifizierte, eingleisige Bahnstrecke zweigt in Waigolshausen von der KBS 810 ab. In Gemünden trifft die Strecke auf die Hauptstrecken Würzburg - Fulda und Würzburg - Aschaffenburg und ist damit eine wichtige Umgehungsstrecke des Bahnknotens Würzburg. Sie wird ausschließlich für den Güterverkehr genutzt. (Werntalbahn)

Autobahnen

Bundesstraßen

Schweinfurt liegt an den folgenden Bundesstraßen:

Flugplatz

  • Flugplatz Schweinfurt-Süd - hat eine Graspiste, dient in erster Linie zum Starten und Landen der Motor- und Segelflugzeuge des ansässigen Vereins "Aeroclub Schweinfurt e.V." und wegen der zentralen Anbindung zu Schweinfurt auch als Verkehrsanbindung für Geschäftsflugzeuge und -Hubschrauber.

Öffentliche Einrichtungen

Sport- und Freizeitbad "Silvana", Hallenbad, Stadtbücherei, Musikschule, Tiergarten Walderholungsanlage Eichen.

Bildung

  • Hauptschulen
    • Albert Schweitzer-Volksschule
    • Auen-Volksschule
    • Frieden-Volksschule
    • Private Montessori-Schule
  • Bayernkolleg Schweinfurt
  • Friedrich-Fischer-Schule, Staatl. Fach- und Berufsoberschule
  • Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt
  • Berufsschulen
    • Ludwig-Erhard-Berufsschule Schweinfurt - Kaufmännische Berufsschule II

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch