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Emilio Pujol

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Emilio Pujol (Villaruby) (* 7. April 1886 in Granadella (Spanien); † 15. November 1980 in Barcelona) war ein spanischer Gitarrist und Komponist.

Betrachtet man das Gitarrespiel hinsichtlich seiner Entwicklung zur modernen Technik etwas genauer, dann steht ein Name ganz groß im Vordergrund: Francisco Tarrega. Zwar gehören er und sein Werk eher ins 19. Jahrhundert, doch zu weltweitem Erfolg wurde seine Pionierarbeit erst nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert durch die Lehr- und Konzerttätigkeit seiner beiden Schüler Miguel Llobet und Emilio Pujol.

Biografie

Anfangs spielte Emilip Pujol auf der Pandora und war Solist in einem Orchester, das aus Pandoras und Gitarren bestand. Mit Erfolg trat dieses Ensemble während der Weltausstellung 1900 in Paris auf. Schließlich besuchte Pujol die Musikschule in Barcelona. Hier lernte er den Gitarristen Francisco Tarrega kennen und wurde dessen Schüler. Nach Tarregas Tod 1909 studierte der in Madrid Musiktheorie und Komposition, bei Agustin Campo, einem Schüler von Dionisio Aguado. Neben seiner Konzert- und Lehrtätigkeit hat er sich auch dadurch Verdienste erworben, dass er alte Lauten- und Gitarrenmusik herausgab. In der berühmten Bibliothek Alter und Neuer Musik'' von Emilio Pujol hat er bis dahin unbekannte Werke aus der Renaissance und des Barock zusammengetragen. Gemeinsam mit Felipe Pedrell, und später in París mit Lionel de la Laurencie, betrieb er musikwissenschaftliche Studien.

Pujol ist auch Autor einiger didaktischer Arbeiten und einer Gitarrenschule "Escula razionada de la guitarra", die die Tarrega-Methode zur Grundlage hat.

Von 1947 bis 1969 war Pujol als Professor für Gitarre am Staatliche Konservatorium in Lissabon tätig.


Die neue Gitarrenschule

Tarrega war der "Reformator" des Spieltils auf der Gitarre und Gründer der sogenannten neuen spanischen Gitarrenschule. Die charakteristische Besonderheit dieser Richtung bestand in dem kraftvollen und großen Klang, den er aus dem Instrument herauszuholen verstand, indem er entsprechende, von ihm erfundene Spieltechniken verwendete. Diese Arten der Klangerzeugung, durch die der Ton langanhaltend und prall klang, wurden zur Grundlage der zeitgenössischen spanischen Gitarristik. Emilio Pujol wurde neben Miguel Llobet ein einflussreicher Wortführer und Propagandist der Tarrega-Methode.

Die Konzertreisen

Pujol gab sein Recital im Jahr 1907 in Lérida. Nach siebenjährigem Studium unternahm er schließlich Konzertreisen zunächst in Spanien, dann in Südamerika (1918 Buenos Aires). 1922 nahm er seinen Wohnsitz in Paris. Von hier aus ging er auf Konzertreisen in mehrere Länder.

Werke

Emilio Pujol komponiert 124 Werke und über 275 Transkriptionen und Bearbeitungen für Gitarre und schrieb "la Guitarra" die erste Encyclopedie über die Geschichte der Gitarre.

El Abejorro, Los Ondes, Canción de Cuna, Barcarolle, Cubana, Impromptu, Piezas Españolas, Pieza nº 2 (Guajira o Evocación Cubana), Pieza nº 3 (Tango Español), Preludios, Scottish Madrileño, Sevilla, Danzas Españolas, Tango, u.a.