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Walter Jesser

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Walter Jesser (* 15. Juni 1919 in Stuttgart) ist ein ehemaliger deutscher Botschafter.

Leben

Walter Jesser studierte von 1947 bis 1950 Rechtswissenschaft und promovierte mit der Dissertationsschrift Der Gedanke der Verhältnismäßigkeit im Notwehrrecht. Anschließend arbeitete er am Landgericht Stuttgart. In den Auswärtigen Dienst trat er 1953.[1]

Jesser war über 30 Jahre im Auswärtigen Dienst, unter anderem in Alexandria, Bagdad und Kairo. In seiner Zeit in Alexandria redigierte Walter Jesser ein Wörterbuch der arabischen Schriftsprache.[2] Walter Jesser war Vortragender Legationsrat I. Klasse und Leiter des deutschen Stabes an der italienischen Botschaft in Kairo. Dort fiel während seiner Tätigkeit auch das Attentat auf den jordanischen Ministerpräsidenten.[3]

Nachdem Jesser aus Kairo nach Bonn zurückgekehrt war, leitete er 1972 die Unterabteilung 31 der Politischen Abteilung des Außenministeriums, zu dieser gehörten; 310 Nahrer Osten, 311 Südasien, 312 Südostasien, 313 Ostasien. Am 22. Juli 1976 verfasste Jesser eine diplomatische Note an Nguyễn Duy Trinh, Außenminister der Sozialistischen Republik Vietnam.[4] Von 1978 bis 1984 war er Botschafter in Marokko in Rabat. Walter Jesser wurde 1984 in den Ruhestand versetzt.[5]

Einzelnachweise

  1. Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Jesser, Walter, S. 206 f.
  2. Hans Wehr, A DICTIONARY OF MODERN WRITTEN ARABIC, J MILTON COWAN
  3. Am 28. November gegen 15.40 ist der jordanische Ministerpräsident Wasfi al-Tal am Eingang des Sheraton-Hotels in Kairo von Palästinensern erschossen worden. Die Attentäter sind vor einigen Tagen mit syrischen Pässen nach Ägypten eingereist. Sie sollen einer radikalen Splittergruppe ‚Schwarzer September‘ angehören. Die Täter sind auf der Flucht gefaßt worden. […] Das Attentat erklärt sich aus dem Haß, den die Palästinenser gegenüber dem von ihnen als ‚Schlächter von Amman‘ bezeichneten Wasfi al-Tall empfanden. Unter seiner Führung war der Großteil der repressiven Maßnahmen gegen die Fedajin in Jordanien durchgeführt worden. Er war deshalb nicht nur von den Palästinensern, sondern auch von anderen arabischen Ländern, auch Ägypten, angegriffen worden.| 29. November 1971 Gesandter Jesser, Kairo: Drahtbericht Nr. 893; Referat I B4, Bd. 472 Ilse Dorothee Pautsch, Mechthild Lindemann, Daniela Taschler Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, 1972, Band 2 S. 1311
  4. Ilse Dorothee Pautsch, Matthias Peter, Michael Ploetz, Tim Geiger, Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland: 1976, S. 239
  5. Die Zeit, 1985, Öl ins Feuer (Seite 2)
VorgängerAmtNachfolger
Lothar LahnBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kairo
1969–1972
Hans-Georg Steltzer
Heinz VoigtBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rabat
1978–1984
Wilfried Hofmann