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Berlin-Lankwitz

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Karte
Lage des Ortsteils Lankwitz im Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Lage von Lankwitz im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Einwohner: 40.613
(Quelle: StaLa Stand 31. Dez. 2005)

Lankwitz ist ein Ortsteil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin, gelegen im Südwesten der Stadt. Mit einer Fläche von 7,0 km² grenzt es im Norden an die Gemarkungen Steglitz und Mariendorf, im Südosten an Marienfelde und im Westen an Giesensdorf und Lichterfelde. 2005 zählte es 40.613 Einwohner.

Lankwitz war bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin im Jahre 1920 eine eigenständige Gemeinde. Das Zentrum von Lankwitz bildet heute der Bereich zwischen dem S-Bahnhof Lankwitz und der Dreifaltigkeitskirche (auch Lankwitz Kirche genannt), an der ein Knotenpunkt für zahlreiche Buslinien aus dem Südwesten Berlins liegt. Heute ist der Ortsteil vorwiegend von kleinen Wohnsiedlungen geprägt. Es gibt aber auch moderne, ca. 20-stöckige Hochhäuser, die sich östlich des Zentrums am Kamenzer Damm befinden. Bis zum Umzug des Tierheims Berlin nach Falkenberg war das Tierheim in Lankwitz in der Dessauerstraße.

Wappen des Ortsteils 'Lankwitz' des Berliner Bezirks 'Steglitz-Zehlendorf'
Wappen des Ortsteils 'Lankwitz' des Berliner Bezirks 'Steglitz-Zehlendorf'
Lankwitz Kirche

Geschichte & Entwicklung

Lankwitz wurde erstmals 1239 urkundlich erwähnt. Der Name geht auf das alt-slawische Lancowice (sprich: Lonkowizze) zurück und bedeutet "Ort an der Uferaue". Er verweist auf den Wiesenbach Lanke, die einst durch diesen Ort führte. Sie existiert noch immer, ist jedoch in ihrem gesamten Verlauf kanalisiert bzw. im Teltowkanal aufgegangen. Die Quelle ist durch den Lanke-Stein an der Ratswaage Charlotten- Ecke Elisabethstraße gekennzeichnet. Von dort floß sie nach Norden über die heutige Bruchwitzstraße zur Mühlenstraße, wo sie sich zu einem Teich erweiterte, der im Volksmund Karpfenteich genannt wurde. In einem östlichen Bogen umschloß sie das Dorf und nahm den Bach Telte auf, bevor sie schließlich in den Lankwitzer Hauptgraben mündete.

1239 schenkten Johann I. (1220-1266) und sein Bruder Otto III. (1220-1267) die Gemarkung Lankwitz dem Benediktinerinnenkloster St. Marien zu Spandau, das zum Bistum Brandenburg gehörte.

Der Kern des Angerdorfes Lankwitz befindet sich im Nordosten des Ortsteils.

Bevölkerungsentwicklung: < 1871 < 350 Einwohner

1890 2.102

1900 4.111

1910 10.060

1919 12.397

1940 ca. 30.000

1945 10.557 Einwohner ( 3.958 männl., 6.599 weibl. lt. Volkszählung am 12.08.1945)

2005(?) 40.649

Bildung

Lankwitz ist Universitätsstandort: Auf dem Campus der Freien Universität Berlin (FU), dem Gelände der ehemaligen PH (Pädagogischen Hochschule) in der Malteserstraße, befinden sich Einrichtungen des Fachbereiches Geowissenschaften (Institut für Geographie, Institut für Geologie, das Interdisziplinäre Zentrum "Ökosystemdynamik in Zentralasien" und das Willy-Scharnow-Institut für Tourismus). Außerdem ist auf dem Gelände die Verwaltung des Fachbereiches angesiedelt, auch die Geowissenschaftliche Bibliothek mit ihrer Kartensammlung ist dort zu finden.

Das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin hat auf dem Campus ebenfalls seinen Sitz. Mit dem Hauptcampus der FU Berlin in Dahlem ist der Campus in Lankwitz durch den Stadtbus X 83 verbunden. Mit seiner dezentralen Position ist der Campus in Lankwitz vergleichbar mit dem ebenfalls dezentralen Campus Adlershof der Humboldt-Universität Berlin (HU).

Erholung

Im Lankwitz gibt es den Gemeindepark, einen Park mit Sportplatz, Minigolfanlage und Wildgehege. Außerdem sind einige Wege entlang des Teltowkanals als Spazierwege geeignet, was immer wieder einen Kontrast darstellt, da der Teltowkanal als eines der am stärksten mit Chemikalien belasteten Gewässer gilt, die grüne Zone andererseits auch idyllisch ist.

Wildgehege

Verkehr

Bus

Trotz der S-Bahn ist das wichtigste Verkehrsmittel für die meisten Lankwitzer der Stadtbus. Die Verbundenheit der Lankwitzer zur Einkaufsmeile Schloßstraße in Steglitz erzeugt eine starke Nachfrage der Buslinien zwischen dem Rathaus Steglitz und dem Lankwitzer Umsteigepunkt Lankwitz Kirche. Dieser Streckenabschnitt wird daher im dichten Takt von mehreren Linien (auch Metrobusse, Expressbusse) befahren und verfügt teilweise über Busspuren. Für diese Relation ist seit langem die Verlängerung der U-Bahn vorgesehen (siehe U-Bahn).

S-Bahn

Lankwitz hat einen eigenen, gleichnamigen S-Bahnhof an der Anhalter Bahn. Die Anhalter Bahn wurde mit der Übernahme der S-Bahn von der Deutschen Reichsbahn (DDR) durch die BVG 1984 stillgelegt. Der Bahnhof Lankwitz sollte als zukünftiger Umsteigebahnhof zwischen der S-Bahn und der zu verlängerten U-Bahn dienen (siehe U-Bahn), weshalb bei der Wiederinbetriebnahme der S-Bahn nach Lichterfelde 1995 der eingleisige Abschnitt, beginnend südlich des S-Bahnhofs 'Südende', über den Teltowkanal bis südlich des Bahnhofs Lankwitz verlängert wurde. Der Bahnhof Lankwitz soll(te) über die Leonorenstraße verlegt werden. Im Mai 1995 wurde er mit Inbetriebnahme der S25 ((Tegel - Friedrichstraße - )Priesterweg - Lichterfelde Ost) wiedereröffnet. Die heutige S 25 verbindet Lankwitz mit Teltow und Hennigsdorf über die Berliner Innenstadt (Nord-Süd-Tunnel). Die Anhalter Bahn ist seit dem 28. Mai 2006 wieder eine Fernbahntrasse für Geschwindigkeiten bis 160 km/h. In diesem Zusammenhang wird auch Lankwitz verkehrlich profitieren, denn der naheliegende Bahnhof Lichterfelde Ost ist ein Regionalbahnhof. Und über den neuen Fernbahnhof Südkreuz sind viele Fernverkehrsverbindungen schneller erreichbar. Die kürzlich verbauten grauen Lärmschutzwände (Verschallschutzwandung) zerstören jedoch den Charakter der beschaulichen S-Bahn-Strecke, die sich direkt durch die Lankwitzer Wohngebiete zieht. Am Ostrand von Lankwitz liegt die Dresdner Bahn, auf der die S2 verkehrt. Es ist geplant, an der Lankwitzer Brücke (Kamenzer Damm) einen Haltepunkt zu errichten. Die aktuelle Finanzlage Berlins wird dieses Projekt jedoch auf unbestimmte Zeit verzögern.

Datei:Bahnhof Lankwitz von N.jpg
S-Bahnhof Lankwitz von Norden

U-Bahn

Die Lankwitzer warten seit Jahren auf die Verlängerung der U9 vom Rathaus Steglitz nach Lankwitz. Der heutige Verbindungsgang vom U-Bhf zum S-Bhf Rathaus Steglitz verläuft auf dem bereits fertiggestellten Bahnsteig der Linie Richtung Lankwitz. Als die S-Bahn-Strecke (Anhalter Bahn) stillgelegt war, überlegte man, eine Spur-Busline ab Südende über die S-Bahn-Trasse bis nach Lichterfelde Süd (Thermometersiedlung) zu führen. Dieses Projekt ist durch die wieder verkehrende S-Bahn überflüssig geworden, die Verlängerung der U9 bis zum S-Bahnhof Lankwitz ist jedoch weiterhin Bestandteil des Stadtentwickungsplans. Die Realisierung scheint jedoch aufgrund der hohen Kosten unwahrscheinlich. Inzwischen gibt es sogar Überlegungen für die Rückkehr der Straßenbahn nach Steglitz. Die Straßenbahnen könnten die vorhandenen Tunnel am Rathaus Steglitz nutzen und im U-Bahnhof Schloßstraße an den Richtungsbahnsteigen der U9 beginnen. Dies würde ein komfortables und wettergeschütztes Umsteigen zur U9 ermöglichen. Der weitere Streckenverlauf Richtung Lankwitz würde sich an der heutigen Busroute orientieren.

Wasser

Lankwitz ist an das Wasserstraßennetz angebunden. Über den Teltowkanal (Eröffnung am 2. Juni 1906) ist eine Verbindung zur Havel und zur Spree hergestellt. Der Hafen in Lankwitz dient vor allem zum Umschlag von Öl. Die ansässigen Firmen beliefern zahlreiche Haushalte im Südwesten Berlins mit Heizöl.
1777 wurde auf Geheiß des preußischen Königs Friedrichs des II. von der Marienfelder Feldmark durch Lankwitz und Giesensdorf bis an die Bäke ein Entwässerungsgraben gebaut, um die Vernichtung der Ernten durch das nach ausgedehnten Regenfällen auf den Feldern stehende Wasser zu vermeiden. Dieser Graben hatte zahlreiche Nebenärme und wurde dem König zu Ehren Königsgraben genannt. Der Verlauf dieses Grabens ist in Lankwitz heute noch an vielen Stellen zu erkennen, jedoch ist örtlich nur sehr vereinzelt noch ein Graben vorhanden. In Lichtenrade ist der Königsgraben heute noch gut erhalten und mündet dort in den Freseteich. Von der Straße An der Heilandsweide kommend lag der Königsgraben auf dem heutigen Hanielweg, kreuzte die Malteser Straße (damals Marienfelder Straße) an der Marchandstraße und den Übergang zwischen Gallwitzallee und Tautenburger Straße. Dazwischen befindet sich heute die Kleingartensiedlung Kolonie Königsgraben. Der Graben an der Waltershauser Straße bis zur Trippsteinstraße wird heute Okengraben genannt. Dort befindet sich die Grundschule am Königsgraben. Im weiteren Verlauf liegen heute die Geraer Straße, der Bereich südlich der Kiesstraße und das nordwestliche Ende der Straße Am Graben. Nach der Unterquerung der Anhalter Bahn verlief der Königsgraben in westlicher Richtung und mündete im Gebiet des Hafens Lichterfelde in die Bäke.
Die Bäke und der nördlich vom Dorfkern gelegene Lankwitzer Hauptgraben sind heute durch den Teltowkanal miteinander verbunden und daher nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zustand. Von der Lanke, die Lankwitz einst seinen Namen gegeben hat, sind heute nur noch Reste im Gebiet direkt südlich des alten Dorfkerns erhalten.
Nach den ergiebigen Regenfällen 1926 / 1927 standen weite Teile vor allem von Lichtenrade lange unter Wasser. Daraufhin wurde ein über 11 Kilometer langer unterirdischer Entwässerungskanal gebaut, der westlich des Lankwitzer Hafens und der Sieversbrücke in den Teltowkanal mündet und heute noch in Betrieb ist.

Straßen

Problematisch für einige Bereiche von Lankwitz ist der starke Durchgangsverkehr. Die Autos und Lastwagen, die aus dem südlichen Berliner Umland (u. a. dem Güterverkehrszentrum bei Großbeeren) kommen, fahren durch Lankwitz, um nach Norden in die zentralen Bezirke von Berlin und nach Steglitz zu kommen. Dabei erweist sich die Paul-Schneider-Straße als Nadelöhr, da diese Straße nur eine Spur pro Richtung zur Verfügung hat und es so öfters zu Staus kommt. Planungen sahen / sehen vor, die B101, zur Zeit von der Stadtgrenze (Marienfelder Allee nach Alt-Mariendorf führend) über die Malteserstraße zum Munsterdamm zu führen. Dort sollte sie dann den Munsterdamm und Grazer Damm folgenden, zur Stadautobahn am Autobahnkreuz Schöneberg geführt werden.

Dazu wäre eine neue Straße als Verlängerung der Malteserstraße, Ecke Paul-Schneider-Straße/Kamenzer Damm, an der Grundschule in der Schulstraße vorbei, über den Teltowkanal in Höhe Ebenkobener Steig, zum Steglitzer Damm Ecke Munsterdamm, notwendig.

Diese Straße würde mitten durch Lankwitzer Wohngebiete führen. Nördlich des Teltowkanals wurden die Häuser schon seit Mitte der 60er Jahre an die geplante Trassen angepasst gebaut. Gegen diese Straße regte und regt sich aber Widerstand. Inzwischen liegen diese Planungen offensichtlich auf Eis (siehe auch B 101).

Wichtige Gebäude und Einrichtungen

Allgemein

Auguste-Viktoria-Krankenhaus, Pflege- und Wohnheim, Leonorenstraße

Berufsbildungszentrum der Landespostdirektion

Bürgeramt, Gallwitzallee

Carl Voll Stiftung, Friedrichrodaer Straße

Deutsche Bibliothek - Musikarchiv (Siemensvilla), Calandrellistraße

Freie Universität Berlin, Hochschulgelände Lankwitz, Malteserstraße

Haus Lankwitz - Kinder- und Jugendheim, Beethovenstraße

Landeslehranstalt für technische Assistenten in der Medizin, Leonorenstraße

Polizeidirektion 4 - Abschnitt 46, Gallwitzallee

Psychatrische Tagesklinik, Kamenzer Damm

Rathaus Lankwitz (dieses Gebäude beherbergt heute Teile des Finzanzamts Steglitz-Zehlendorf), Leonorenstraße

Ratswaage, Charlotten- / Elisabethstraße

Seniorenheim, Gallwitzallee

Seniorenheim, Malteserstraße

Sportanlage Leonorenstraße (Eisbahn, Feldhockey, Tennis)

Stadtbad Lankwitz, Leonorenstraße

Stadtbücherei, Bruchwitzstraße

Stiftung Geschenke der Hoffnung, Haynauer Straße

Technisches Hilfswerk, Gallwitzallee

Theodosius-Krankenheim, Alt-Lankwitz

Kirchliche Einrichtungen

Evangelisch:

Diakoniestiftung Lankwitz, Kaiser-Wilhelm-Straße

Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, Geraer Straße

Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung, Sondershauser Straße

Dorfkirche Alt-Lankwitz

Dreifaltigkeitskirche (Lankwitz Kirche), Paul-Schneider-Straße

Pastor-Braune-Haus, In den Neuen Gärten

Paul-Schneider-Kirche, Belßstraße


Katholisch:

Christkönigschwestern, Alt-Lankwitz

Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz, Kurfürstenstraße

St. Benedikt, Kaulbachstraße

St. Marien Krankenhaus, Gallwitzallee

Stiftung Maria Immaculata, Gallwitzallee

Von der Auferstehung Christi, Kamenzer Damm


Sonstige:

Kreuzkirche (evangelisch-methodistisch), Kaiser-Wilhelm-Straße

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Kaulbachstraße


Friedhöfe:

Dreifaltigkeitsfriedhof, Paul-Schneider-Straße

Friedhof Lankwitz, Dessauerstraße (hier ist Otto Lilienthal begraben)

Kreuzkirchhof, Malteserstraße

Lutherfriedhof, Malteserstraße

Schulen

Alt-Lankwitzer Schule (Grundschule), Schulstraße

Beethoven-Oberschule (Gymnasium), Barbarastraße

Bröndby-Oberschule, Dessauerstraße

Grundschule am Königsgraben (heute heißt der Graben Okengraben), Gallwitzallee

Ludwig-Bechstein-Grundschule, Haynauer Weg

Paul-Braune-Oberschule, Dessauerstraße

Paul-Schneider-Grundschule, Seydlitzstraße

Peter-Frankenfeld-Schule, Wedellstraße

Persönlichkeiten

Bestattet auf dem Friedhof Lankwitz:

  • Dr. Walter Porstmann (* 8.3.1886, † 24.6.1959) Begründer der Deutschen Papierformat-Normung DIN


Bestattet auf dem Kreuzkirchhof

  • Herbert Richter (* 5.8.1901, † 8.5.1944) hingerichtet als Widerstandskämpfer


Bestattet auf dem Luther-Kirchhof