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Underground Comix

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Underground Comics (oder Comix) sind selbst- oder im Kleinverlag verlegte Comics, die in den USA der späten 1960er bis in die Mitt-1970er entstanden. Die Bewegung nahm ihren Ursprung in San Francisco. Wichtige Künstler sind Robert Crumb, Robert Williams, S. Clay Wilson, Skip Williamson, Rick Griffin, Gilbert Shelton, Art Spiegelman, Kim Deitch, Jay Lynch, Spain Rodriguez, Bill Griffith, Justin Green, Vaughn Bodé und Trina Robbins. Neben eigenen Serien trugen viele Underground-Comickünstler auch zu Comic-Anthologien bei, zum Beispiel Funny Aminals von Herausgeber Terry Zwigoff, das Arbeiten von Crumb, Griffith, Lynch, Spiegelman und Shary Flenniken beinhaltete.

Underground Comics behandelten Themen, die der Gegenkultur der 1960er wichtig waren. Sie waren generell gegen das Establishment gerichtet und befürworteten Selbstverwirklichung, auch durch die Anwendung bewusstseinsverändernde Drogen und das Brechen sexueller Tabus. Die Schreibweise Comix wurde eingeführt um sich von den Mainstream-Comics abzuheben. Im Gegensatz zu den Mainstream-Comics jener Zeit waren die Underground-Comics klar an Erwachsene gerichtet und sehr explizit in ihrer Darstellung von Sex und Gewalt.

Die Bezeichnung Underground Comics wurde vom Autor und Redakteur Bhob Stewart auf der New Yorker Comics-Convention von 1966 erstmals verwendet. Während einer Diskussion mit Ted White und Archie Goodwin prophezeite Stewart die Geburt einer neuen Art von Comic: "I want to say that just as mainstream movies prompted underground films, I think the same thing is going to happen with comics. You will have underground comics just as you have had underground films."

In Deutschland zählte Raymond Martin mit seinem Volksverlag zu den ersten Verlegern, die dem Publikum U-Comix (so eine Heftreihe von Martin) nahebrachten. Underground Comics wurden zum Großteil durch ein Netzwerk von Head Shops vertrieben, die auch Underground Zeitungen, psychedelische Poster und Zubehör zum Konsum von Drogen verkauften. Mitte der 1970er, nach Ende des Vietnamkrieg wurde der Verkauf dieses Zubehörs in weiten Teilen der USA verboten und viele Head Shops geschlossen. Dadurch vertrockneten die Vertriebskanäle der Underground Comics zunehmend. 1976 wird generell als das Ende der Underground Comics Bewegung gesehen, obwohl viele der Künstler auch danach weiterhin neue Arbeiten schufen. Auch in Deutschland veränderte sich die Comicszene. In den frühen 1980ern begannen unabhängige Comicverlage, die sich nicht dem Comics Code unterwarfen, mit der Veröffentlichung von Comics die an Erwachsene gerichtet waren, und als alternative Comics die Nachfolge der Underground Comics antraten.

Die Phrase Underground Comics wurde mittlerweile wiederentdeckt, um jenen Teil der alternativen Comics zu beschreiben, die den ursprünglichen Underground Comics am ähnlichsten sind und viele Charakteristika mit ihnen teilen.

Einige Underground Comics

Verlage

Bücher