Atonale Musik
Atonale Musik oder Atonalität ist ein Musikstil, der um 1908 von Arnold Schönberg begründet wurde. Er ist gekennzeichnet durch eine Abkehr von der Tonalität, also von den traditionellen Beziehungen der Töne untereinander (Harmonik), durch eine Abkehr von der Fixierung auf einen Grundton. Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist die Emanzipation der Dissonanz.
Diese erste Phase, die in der Aufgabe der traditionellen Harmonik besteht, wird auch freie Atonalität genannt. Um dem Vorwurf der Beliebigkeit zu entgehen, versuchte Schönberg ein neues Ordnungsprinzip innerhalb der atonalen Musik zu schaffen und entwickelte die Methode der Zwölftonmusik, die 1923 erstmals in Kompositionen angewendet wurde. Dieses führte später zur Serialität. In dieser Form wurde die atonale Musik nach dem Zweiten Weltkrieg zur dominanten Kompositionsmethode der ernsten Musik in Europa (die sogenannte "Darmstädter Schule"). Erst mit dem Aufkommen der Postmoderne in der zweiten Hälfte der 60er Jahre wird diese Vorrangstellung wieder in Frage gestellt.
Weitere wichtige Wegbereiter der atonalen Musik waren Alban Berg und Anton von Webern, die gemeinsam mit Schönberg die sogenannte Zweite Wiener Schule bilden.