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Abtsgmünd

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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Abtsgmünd Deutschlandkarte, Position von Abtsgmünd hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 404 m ü. NN
Fläche: 71,6 km²
Einwohner: 7412 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 2,5 %
Postleitzahl: 73453
Vorwahl: 07366
Kfz-Kennzeichen: AA
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 002
Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 1
73453 Abtsgmünd
Website: www.abtsgmuend.de
E-Mail-Adresse: info@abtsgmuend.de
Politik
Bürgermeister: Georg Ruf

Abtsgmünd ist eine Gemeinde am Zusammenfluss von Lein und Kocher im östlichen Baden-Württemberg (Deutschland). Die große Flächengemeinde besteht aus dem Hauptort Abtsgmünd sowie den fünf Teilorten Neubronn, Laubach, Untergröningen, Hohenstadt und Pommertsweiler und einigen weiteren Ortschaften und Weilern.

Geografie

Geografische Lage

Der Hauptort Abtsgmünd liegt an der Mündung des Flusses Lein in den Kocher am Rand der Schwäbischen Alb und des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Mit 71,6 km² ist die Gemeinde Abtsgmünd hinter den Städten die größte Gemeinde des Ostalbkreises.

Geschichte

Abtsgmünd ist von Ellwangen her gegründet worden. Seinen Namen hat der Ort von der Einmündung der Lein in den Kocher und seiner Zugehörigkeit zum Kloster Ellwangen (Das Gemunden des Abts, in Unterscheidung zu anderen „Gemunden“-Orten). Damit ist Abtsgmünd mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ellwangische Gründung nach dem 7. Jahrhundert. Ein genauer Termin ist nicht bekannt.

Das Kloster Ellwangen legte den Ort zur Sicherung seines Waldgebietes nach Südwesten hin an. In einem Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen aus dem Jahr 1136 ist Abtsgmünd mit dem Namen Gemunden erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde der Name in Abtzgemunde geändert um Verwechslungen mit der späteren freien Reichsstadt Gmünd zu vermeiden. Der Name taucht erstmals 1251 in einer Urkunde von König Konrad IV. auf.

Das spätromanische Erdgeschoss des Turms der Pfarrkirche, das um 1200 entstanden ist, zeigt, dass die Ansiedlung schon früher bestanden hat.

Von Abtsgmünd aus wurde die Burg Wöllstein angelegt, um die Herrschaft gegen die Schenken von Limpurg abzusichern. Die Besitzer wechselten öfters, aber die Lehnshoheit der Fürstprobstei Ellwangen blieb bestehen. Zur Verwaltung wurde ein Vogt eingesetzt, der in Wöllstein saß. Im Jahr 1609 bildeten Heuchlingen, Abtsgmünd und Wöllstein das ellwangische Amt Heuchlingen im Sitz des Amtsmanns in Abtsgmünd.

Durch die Zugehörigkeit zur Fürstprobstei Ellwangen blieb Abtsgmünd in der Reformationszeit katholisch, während das Kochertal von Schwäbisch Hall bis Untergröningen im Jahr 1544 durch den Reformator Johannes Brenz reformiert und evangelisch wurde.

Im 17. Jahrhundert gründeten die Fürstpröbste Eisenwerke. In Abtsgmünd entstand 1611 in der Altschmiede ein Hochofen und später eine Hammerschmiede. Sie ging im dreißigjährigen Krieg unter, wurde aber 1667 als Hammerschmiede wieder aufgebaut. 1699 wurde das Werk vom Ortsteil „Altschmiede“ zur „Neuschmiede“ verlegt. Bei der Säkularisation ging es in württembergischen Besitz über und später in den Schwäbischen Hüttenwerken Wasseralfingen auf.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg wurden fünf ehemals selbstständige Gemeinden nach Abtsgmünd eingemeindet. Die Gemeindegröße sowie die Einwohnerzahl stiegen auf mehr als das Doppelte der ursprünglichen Gemeinde Abtsgmünd.

Eingemeindungen Datum Markungsfläche
Neubronn 1. Januar 1971 473 ha
Laubach 1. Januar 1971 479 ha
Untergröningen 1. September 1971 1127 ha
Hohenstadt 29. Februar 1972 1266 ha
Pommertsweiler 1. Juli 1972 1762 ha
     
Zum Vergleich Abtsgmünd 2052 ha

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat wurde zuletzt auf fünf Jahre bei den Kommunalwahlen mit unechter Teilortswahl am 13. Juni 2004 gewählt. Er besteht aus 21 Mitgliedern.

CDU / Freie Wählergemeinschaft 15
SPD 6

Wappen

Das Wappen Abtsgmünds zeigt einen weißen Abtstab auf rotem Grund und drei rote Kreise auf weißem Grund. Der Abtstab weist auf die ehemaligen Besitzverhältnisse hin, da sich Abtsgmünd im Eigentum der Fürstäbte von Ellwangen befand. Die drei roten Kugeln stehen für das Wappen der Herren Hack von Wöllstein, da Abtsgmünd zunächst nur bestand um die Hochadelsburg in der heutigen Ortschaft Wöllstein zu versorgen.

Seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts hat die Gemeinde ein Gemeindelogo. Auf ihm ist ein grünes A für Abtsgmünd und als Querstrich des Buchstaben A die beiden Flüsse Lein und Kocher, an deren Mündung Abtsgmünd einst gegründet wurde, in blauer Farbe dargestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Abtsgmünd liegt an der Bundesstraße 19 zwischen Aalen und Schwäbisch Hall. Der Anschluss zur Autobahn 7 bei Westhausen liegt ungefähr 15 km entfernt.

Ansässige Unternehmen

Das prägende Unternehmen im Hauptort Abtsgmünd ist die Kessler + Co. GmbH & Co. KG, eine seit 1950 bestehende Spezialfabrik mit über 400 Mitarbeitern für die Herstellung von Achsen und Getrieben für Spezialfahrzeuge.

Im Teilort Untergröningen ist die Firma Holopack Verpackungstechnik GmbH tätig, die Produkte der Pharmaindustrie herstellt bzw. in geeignete Behältnisse verpackt.

Öffentliche Einrichtungen

Schulen

  • Grundschule Abtsgmünd – „Wasenschule“
  • Grundschule Pommertsweiler
  • Grundschule Hohenstadt
  • Grund- und Hauptschule Untergröningen
  • Grund-, Haupt- und Realschule Abtsgmünd – „Friedrich-von-Keller-Schule“ (beinhaltet o. g. und örtlich etwa 200 m entfernte Wasenschule)

Kindergärten

  • Katholischer Kindergarten St. Josef, Abtsgmünd
  • Evangelischer Kindergarten Regenbogenhaus, Abtsgmünd
  • Kinderhaus Abtsgmünd
  • Kindergarten Sonnenschein, Hohenstadt
  • Kindergarten Abenteuerland, Pommertsweiler
  • Kindergarten Untergröningen

Soziale Einrichtungen

  • Seniorenzentrum Hallgarten der Stiftung Haus Lindenhof – Altenpflegeheim
  • Sozialstation Abtsgmünd gGmbH – Ambulanter Pflegedienst

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bedingt durch die verschiedenen Teilorte hat die Gesamtgemeinde Abtsgmünd ein reiches Angebot an verschiedenen Vereinen und Organisationen.

Kultur

  • Kulturverein Schloss Laubach
  • Kunst im Schloss Untergröningen – KISS
  • bis 2005 Summer Breeze Open Air, das danach aufgrund von Platzproblemen nach Dinkelsbühl verlegt wurde

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Michael Abtsgmünd – Eine neugotische Basilika mit spätromanischem Turmuntergeschoss
  • Zehntscheuer Abtsgmünd
  • Schloss- und Wallfahrtskirche Hohenstadt
  • Lustgarten Hohenstadt, der älteste Heckengarten Europas
  • Schloss Untergröningen
  • Schloss Laubach
  • Schloss Neubronn
  • Turmhügelburg Leinroden

Die letzten drei sind in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.

Freizeit

  • Hammerschmiedesee Pommertsweiler
  • Laubach-Stausee Abtsgmünd
  • Wanderwege im Tal der blinden Rot

Vereine

  • Musikverein Abtsgmünd
  • TSG Abtsgmünd

Musik

In Abtsgmünd fand bis 2005 jährlich das Metal-Festival Summer Breeze statt, das nun in das 40 km entfernte Dinkelsbühl in Mittelfranken umziehen musste.