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EBL (Genossenschaft Elektra Baselland)

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EBL
(Genossenschaft Elektra Baselland)

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Rechtsform Genossenschaft
Gründung 1898
Sitz Liestal, Schweiz
Leitung Tobias Andrist (CEO)
Erich Geiser (VR-Präsident)
Mitarbeiterzahl 346 (2017)[1]
Umsatz 218 Mio. CHF (2017)[2]
Branche Energieversorgung / Telekommunikation / Wärme
Website www.ebl.ch

Die EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) ist ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Liestal BL in der Schweiz. Das Unternehmen versorgt mehr als 200'000 Menschen mit Strom, Wärme und Dienstleistungen der Telekommunikation. Der Unternehmenssitz ist Liestal.

Tätigkeitsgebiet

Die Unternehmensaktivitäten der EBL konzentrieren sich auf die Geschäftsfelder Stromversorgung, Wärmeversorgung und Dienstleistungen der Telekommunikation.

Die Stromversorgung ist das Kerngeschäft des Unternehmens. Versorgungsgebiet ist das obere Baselbiet zwischen Diegten und Pratteln. Dieses beliefert die EBL mit rund 655'000 Megawattstunden Strom pro Jahr. 59 % des gesamten Stromes bezieht die EBL von der Alpiq Holding AG. 21 % stammen aus den Rheinkraftwerken, wozu das Wasserkraftwerk Birsfelden und das Wasserkraftwerk Augst gehören. 19 % Beschaffung am Grosshandelsmarkt. Den Rest bezieht die EBL aus eigenen und fremden dezentralen Anlagen wie Solaranlagen, Windkraftwerken und Wärmekraftkopplungsanlagen.

Im Bereich der Wärme bietet die EBL Wärmelösungen / Contracting führen Grossanlagen für Mehrfamilienhäuser oder Firmen und Gemeinden an. Das Unternehmen verzeichnet jährlich einen Wärmeabsatz von rund 265‘000 MWh (Megawattstunden).

Die Kabelnetze der EBL Telecom befinden sich in den Regionen Liestal und Laufen, der Romandie und im Mittelland bei Bernund Luzern. Die Netze sind eine Kombination von Glasfaserkabeln und Koaxialkabeln. Neben eigenen Kabelnetzen arbeitet die EBL Telecom auch mit Partnernetzen zusammen. Ende 2017 zählte die EBL Telecom rund 90‘000 Kunden in 248 Netzen.

Geschichte

Die EBL wurde am 27. November 1898 als regionales Stromversorgungsunternehmen gegründet. 1992 dehnte das Unternehmen seine Aktivitäten vom reinen Stromgeschäft auf das Wärmegeschäft aus. 2001 folgte mit der partnerschaftlichen Gründung der EBLCom AG der Einstieg des Unternehmens in den Markt für Telekommunikation. Im Jahr 2008 wurden alle Telekommunikationsbeteiligungen zu 100 % in die EBL integriert.

Seit der Jahrtausendwende gilt das Hauptengagement des Unternehmens den erneuerbaren Energien. 2004 gründete die EBL mit Partnern die Geopower AG mit Sitz in Basel, die gemeinsam mit der Geothermal Explorers Ltd. das tiefengeothermische Pilotprojekt Deep Heat Mining Basel plante. Das Projekt wurde im Jahr 2007 sistiert. 2010 gründete die EBL zusammen mit den IWB die Biopower Nordwestschweiz AG, deren Ziel es ist, erneuerbare Energien aus Biomasse zu gewinnen. 2006 folgte die Gründung des Vereins Energie Zukunft Schweiz, der sich als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien versteht. 2012 konnte die EBL in Spanien das weltweit erste auf der Linear Fresnel Technologie beruhende Solarthermiekraftwerk Puerto Errado 2 gemeinsam mit den weiteren Projektbeteiligten in Betrieb nehmen.[2]

Unternehmensform

Die EBL ist eine privatrechtliche Genossenschaft. Die Genossenschafter sind juristische und private Personen mit Liegenschaftseigentum, das an das Stromnetz der EBL angeschlossen ist. 2017 zählte das Unternehmen rund 12‘000 Genossenschafter.

Unternehmensstruktur

Die EBL gliedert sich in folgende sechs Geschäftsbereiche:

Die EBL unterhält unter anderem folgende Unternehmensbeteiligungen [3]:

Beteiligungen

Die EBL fördert die Energiegewinnung durch neue erneuerbare Energien. An nachfolgenden Projekten war die EBL als Unternehmen seit 2010 massgeblich beteiligt:

Solarkraftwerk Puerto Errado 2 in Calasparra, Spanien (2012)

Die EBL ist Haupteigentümerin der Projektgesellschaft Tubo Sol PE 2, die im Oktober 2012 das weltweit grösste Solarthermiekraftwerk auf Basis der Linear Fresneltechnologie unter dem Namen Puerto Errado 2 in Betrieb nehmen konnte. Das Kraftwerk produziert jährlich rund 50 Gigawattstunden Strom. Dies entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 12'000 Haushalten. Auch am Projekt beteiligt sind Novatec Solar, IWB, EWZ, EKZ und EWB.[4]

Windpark in Möthlitz, Deutschland (2012)

Der Windpark in der norddeutschen Ortschaft Möthlitz ist der erste Windpark, der vollumfänglich im Besitz der EBL ist. Der Windpark besteht aus fünf Anlagen und produziert jährlich rund 21 Gigawattstunden Strom. Dies entspricht der Versorgung von 5'000 durchschnittlichen Haushalten. Der Windpark wurde im Juni 2012 in Betrieb genommen.[5]

Geo-Energie Suisse AG, Schweiz (2010)

Die EBL ist eines von sieben Gründungsmitgliedern der Geo-Energie Suisse AG. Zu den Gründungsmitgliedern gehören nebst der EBL die AET, EWZ, EOS, EWB, GVM und die IWB. Das Schweizer Kompetenzzentrum für Tiefengeothermie wurde im November 2010 gegründet. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, der Tiefengeothermie mit Pilotprojekten in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen.[6]

EBLD Schweiz Strom GmbH, Deutschland (2010)

Seit Frühjahr 2010 vertreibt die EBL durch ihre Tochterunternehmung EBLD Schweiz Strom GmbH, Rheinfelden (Baden), Ökostrom in Deutschland. Das Ökostromprodukt «Schweiz Strom Plus» wird zu 100 % aus TÜV zertifizierter Wasserkraft gewonnen. [7]

Zukünftige Ausrichtung

Im April 2011 hat der Verwaltungsrat der EBL den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen.[8]

Mit der «Vision 2020» verfolgt die EBL das Ziel, gegen 30 % des Energieabsatzes für Strom und Wärme bis zum Jahr 2020 ausschliesslich aus neuen erneuerbaren Energiequellen (Sonne, Biomasse, Wind, Geothermie, Kleinwasserkraftwerke) zu beziehen.

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht 2015. (PDF; 5,4 MB) Fakten. EBL (Genossenschaft Elektra Baselland), abgerufen am 10. Juni 2013.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Geschäftsbericht EBL 2015.
  3. Beteiligungen. Die Unternehmensbeteiligungen in der Übersicht. EBL (Genossenschaft Elektra Baselland), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2013; abgerufen am 10. Mai 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ebl.ch