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Kaufmännischer Assistent

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Kaufmännischer Assistent bzw. kaufmännische Assistentin sind die offiziellen Bezeichnungen für einen in Deutschland staatlich anerkannten Ausbildungsberuf. Der kaufmännische Assistent unterstützt die Geschäftsführung in ihren vielfältigen kaufmännischen Aufgaben und in der Kommunikation zu internationalen Geschäftspartnern. Die Konzepte für diesen Ausbildungsberuf sind um das Jahr 1981 entstanden, wurden jedoch in den Anfängen nicht durchgängig unter dieser Benennung geführt. Hintergrund für die Schaffung dieses Ausbildungsberufes sind die neuen Anforderungen an die Unternehmen im globalen Markt. Der aktuell gültige Lehrplan stammt aus dem Jahr 2003 (s. u. Weblink).

Die Voraussetzung zu dieser Ausbildung ist eine abgeschlossene mittlere Reife. Die Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten vermittelt Wissen zu den Fachschwerpunkten Wirtschaft, Sprachen und Datenverarbeitung. Bei dem Ausbildungsgang zum kaufmännischen Assistent handelt es sich um eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (nicht IHK anerkannt). Die Ausbildung wird je nach Bundesland auch unter der Bezeichnung Wirtschaftsassistent mit einem entsprechenden Zusatz angeboten. Die schulische Vollzeitausbildung dauert in der Regel zwei Jahre. Die betrieblichen Praktika gibt es nicht mehr.

Mit der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung hat der Assistent den schulischen Teil für die allgemeine Fachhochschulreife nachgewiesen. Die Ausbildung zur/zum kaufmännischen Assistentin bzw. Assistenten wird als eine berufliche Erstausbildung angesehen. Die Ausbildung besteht aus fachübergreifenden Lernfeldern, die sich an beruflichen Handlungsfeldern orientieren. Fachübergreifende Lernfelder erleichtern das Erlernen von beruflichen Kompetenzen. Durch den Einsatz des Computers am Arbeitsplatz und des Intranets bzw. Internets wird es ermöglicht, ganzheitliche Arbeitsvollzüge und mehr Teamarbeit zu fördern. In der Ausbildung ist ein 4-wöchiges Praktikum vorhergesehen, welches innerhalb der Schulzeit absolviert werden muss, auch Sprachkurse werden als Praktikum anerkannt.

In der Ausbildung wird auch auf Kreativitätsförderung geachtet. Die Auszubildenden sollen durch Abweichen von den Standardvorgaben dazu angeregt werden, neue Möglichkeiten zu entdecken und auszuprobieren. Dieses beinhaltet selbständige Planung, Durchführung und Kontrolle von Arbeitsaufgaben. Dies alles arbeitet auf einen einzigen Weg, die Vorbereitung für die Berufswelt, hin. Besonderer Schwerpunkt ist das Lernbüro, welches eine Verbindung zum Arbeitsplatz darstellt. Das Ziel der Ausbildung ist es, den Schülerinnen bzw. Schülern kaufmännisches Denken in den Bereichen der Anwendung und der Erträge nahe zu bringen. Die kaufmännische Assistentin bzw. der kaufmännische Assistent lernen, wie auf Managementebenen, in denen selbstständig Entscheidungen getroffen und erwartet werden, gearbeitet wird.


Wie und wo arbeiten Kaufmännische Assistenten?

Kaufmännische Assistenten sind zum einen Spezialisten der betriebswirtschaftlichen Prozesse ihrer Branche und zum anderen Experten für informations- und kommunikationstechnische Systeme. Sie ermitteln die Problem- und Aufgabenstellungen, die innerhalb eines Unternehmens durch den Einsatz von Informationsverarbeitungs-Systemen gelöst werden sollen. Sie kennen die verfügbaren Systeme und stimmen die Wünsche der entsprechenden Fachabteilungen mit den Möglichkeiten der heutigen Informationstechnik ab.


Kaufmännische Assistenten:

  • arbeiten in Projekten zur Planung, Anpassung und Einführung von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik,
  • analysieren Geschäftsprozesse im Hinblick auf den Einsatz von IuK-Systemen,
  • konfigurieren und pflegen System- und Anwendungssoftware auf Rechnern und Netzwerken,
  • führen Anwenderschulungen und Anwenderbetreuung durch,
  • beraten über die Einsetzbarkeit von Anwendungssystemen und sind Ansprechpartner in den Fachabteilungen.

Ihre Haupteinsatzgebiete liegen im Bereich Einkauf und Verkauf, Marketing und Vertrieb, sowie im Bereich der Verwaltung, Organisation und dem Rechnungswesen.


Ausbildung

Ausbildungsschwerpunkte:

  • Informations- und Kommunikationstechnik
  • Verwaltung, Controlling und Unternehmenssteuerung
  • Markt, E-Commerce und E-Business
  • Wirtschaftsmathematik
  • Systementwicklung, Produktion und Dienstleistung
  • Englisch (Wirtschafts-Englisch)


Am Ende der Ausbildung findet eine staatliche Abschlussprüfung statt, bestehend aus je einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil.


Die schriftlichen Prüfungen erstrecken sich über die folgenden drei Lernbereiche:

  1. Systementwicklung/Produktion, Dienstleistung
  2. Verwaltung, Controlling, Unternehmenssteuerung
  3. Informations- und Kommunikationstechnik


Abschluss:

Staatlich geprüfter Kaufmännischer Assistent für Informationsverarbeitung bzw. Staatlich geprüfte Kaufmännische Assistentin für Informationsverarbeitung


Weblink

Lehrplan kaufmännischer Assistent / kaufmännische Assistentin des Landes Schleswig-Holstein