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Kontrabass

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Kontrabass
engl.: double bass, ital.: contrabbasso
Klassifikation Chordophon
Streichinstrument
Tonumfang
Vorlage:Infobox Musikinstrument/Wartung/Parameter Klangbeispiel fehlt
Verwandte Instrumente Violine, Viola, Violoncello, Viola da gamba, Violone, E-Bass
Musiker
Liste von Kontrabassisten
Kategorie:Kontrabassist
Kontrabass

Der Kontrabass ist nach dem Oktobass das tiefste und größte Streichinstrument. Er hat ein weites Einsatzgebiet vom modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis hin zum ursprünglichen Rock ’n’ Roll und Rockabilly. Ein normaler Kontrabass hat vier Saiten. Im Sinfonieorchester werden auch Instrumente mit fünf Saiten eingesetzt, um den Tonumfang nach unten zu erweitern.

Der Kontrabass wird oft einfach als Bass bezeichnet[1], volkstümlich auch als Bassgeige.[2] Die Name Kontrabass leitet sich von der Kontra-Oktave ab, deren Töne mit dem Instrument erzeugt werden können.

Das Aufbau

Da der Kontrabass sowohl bauliche Eigenschaften der Violinen als auch der Gamben aufweist, herrscht Uneinigkeit über seine Familienzugehörigkeit. Für die Geigenfamilie sprechen die F-förmigen Schalllöcher (F-Löcher), die Anzahl der Saiten, die Schnecke am Ende des Wirbelkastens und das bundlose Griffbrett. Für die Gambenfamilie sprechen die meistens abfallenden Schultern und die Saitenstimmung in Quart-Intervallen. Es gibt Kontrabässe mit gewölbtem Geigenboden und solche mit flachem, oben abgeknickten Gambenboden. Italienische Modelle entsprechen stärker der Violinform.

Eine bauliche Besonderheit stellen die Stimmwirbel dar, welche beim Kontrabass metallische Schneckengetriebe sind, siehe Stimmmechanik.

Der Kontrabass wird mit verschiedenen Mensuren konstruiert, die auf die Körpergröße des Spielers abgestimmt sind. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Achtel-, Viertel- oder Halbbass mit Mensuren um die 80, 90 bzw. 97 cm. Für Erwachsene ist der Dreiviertelbass mit 104–106 cm Mensur heute am weitesten verbreitet. Im Orchester findet man auch den 4/4-Bass mit einer Mensur über 107 (bis 110) cm.

Saiten und Stimmung

Detailbild des Steges und der Saiten

Das fünf Saiten des heutigen Kontrabasses sind meistens in Quarten gestimmt (‚E – ,A – D – G). Da dem Instrument unterhalb der E-Saite vier Töne bis zum Kontra-C fehlen, die im Sinfonieorchester häufig gebraucht werden, werden dort auch Kontrabässe mit einer fünften Saite verwendet, die auf Kontra-C (in Deutschland auch Subkontra-H) gestimmt wird.

Alternativ zum Fünfsaiter werden in den USA und Kanada auch Instrumente mit einer Verlängerungsmechanik verwendet: Über einen Hebelmechanismus kann bei ihnen der schwingende Teil der E-Saite in den Wirbelkasten hinein verlängert werden, um Töne bis zum Kontra-C zu erzeugen („C-Maschine“)[3].

Besonders Musik ab der späteren Romantik (Wagner etc.) fordern diese tiefen Töne und somit auch einen Fünfsaiter, oder aber ein Instrument mit obig beschriebener Extension. In anderer Musik aber, wie z. B. Jazz oder Pop geht der Kontrabass (wie auch der E-Bass) normalerweise nie tiefer als zum tiefen ‚E und benötigt daher auch keinen Fünfsaiter.

Für das Solospiel auf dem Kontrabass wird häufig die Solostimmung verlangt: Bei dieser ist jede Saite gegenüber der Orchesterstimmung (,E – ,A – D – G) um einen Ganzton höher gestimmt (,Fis – ,H – E – A), was einen helleren Klang zur Folge hat.

In den USA und Kanada setzt sich eine stetig größer werdende Gruppe von Kontrabassisten für die Wiederbelebung der historischen Quintstimmung (‚C – ‚G – D – A) ein, womit der Hebelmechanismus entbehrlich würde. Dies erforderte allerdings auch eine völlig andere Grifftechnik in der linken Hand, da diese zu klein ist, um ohne Veränderung der Handposition alle Töne (analog zum Cello) zu greifen (siehe unten „linke Hand“). Die Quintstimmung würde mit den äußeren Saiten A und C nicht nur den Tonumfang eines Viersaiters nach unten und oben erweitern, vermutlich würde mit der hohen A-Saite auch die Solostimmung entbehrlich werden. Ein umstrittenes Thema ist die Verwendung der Quintstimmung zur Verbesserung des Obertonverhaltens, einer gleichmäßigeren Lautstärkeverteilung in allen Lagen und des sinnvolleren Tongemisches im Streicherverbund.

Die Saitenhersteller bieten „maßgeschneiderte“ Saiten für die verschiedenen Stimmungen und für die Verlängerungsmechanik an.[4] Die meisten Saiten sind Stahlsaiten (Stahlkabel), es gibt aber auch Darm- und Kunststoffsaiten. Der Kern der Saite ist mit einem feinen Metalldraht umsponnen. Das Material der Umspinnung ist oft Chromstahl, sie kann aber auch z. B. aus versilbertem Kupfer oder Silber bestehen.

Zur Vermeidung von zu vielen Hilfslinien werden Kontrabassstimmen grundsätzlich, wie beispielsweise auch beim Kontrafagott, eine Oktave über dem tatsächlichen Klang notiert. Die Notation etwa eines c (kleines c) bedeutet C (großes C). Es gilt allgemein als überflüssig, auf diese Tatsache in Partituren eigens hinzuweisen, etwa in einer Vorbemerkung oder durch eine unter den Bassschlüssel gesetzte 8.

Geschichte

Der heutige Kontrabass hatte zahlreiche Vorgänger mit unterschiedlichen Namen. Einer davon war der Violone, dessen Familienzugehörigkeit ebenso ungeklärt ist wie die des Kontrabasses, da auch er sowohl als „Bassvioline“ (viersaitig, ohne Bünde, Violinform) wie auch als „Bassgambe“ (fünf- oder sechssaitig, mit Bünden, Gambenform) existierte.

Bei Michael Praetorius finden sich im Syntagma musicum (1619) sowohl ein Contrabasso da gamba als auch ein Contra-Bass-Geig. Beide Instrumente haben Bünde. Johann Joachim Quantz empfiehlt in seinem Versuch (1752) für den Contraviolon ebenfalls Bünde, um die Deutlichkeit des Tones zu fördern.

In der Zeit der Wiener Klassik war ein fünfsaitiger Kontrabass mit Bünden verbreitet, und zwar mit der Stimmung ‚F – ‚A – D – Fis – A („Terz-Quart-Stimmung“ oder „Wiener Stimmung“). Für den so gestimmten Kontrabass wurden um die vierzig Solokonzerte und ein umfangreiches Repertoire an Kammermusik geschrieben (mehr dazu unten unter "Repertoire").

Spieltechnik

Körperhaltung

Umberto Buldrini (1879–1942), Solo-Kontrabassist der New Yorker Philharmoniker (1917).

Der Kontrabass wird im Sitzen oder im Stehen gespielt.

Für das Spiel im Sitzen benötigt der Kontrabassist einen hohen Stuhl oder Hocker. In professionellen Orchestern stehen ergonomisch konstruierte Hochstühle zur Verfügung, deren Sitzhöhe und Fußrasten individuell angepasst werden können. Der Kontrabassist sitzt aufrecht mit angewinkeltem linken und ausgestrecktem rechten Bein. Der Kontrabass lehnt schräg mit dem Boden an der Innenseite des angewinkelten Beines. Das rechte Bein berührt mit dem Unterschenkel die Unterzarge des Instruments.

Beim Spiel im Stehen wird der Kontrabass durch einen an der unteren Zarge befestigten und aus einem Metallrohr bestehenden, höhenverstellbaren Standfuß („Stachel“) an die Körpergröße des Musikers angepasst. Der Stachel wird so weit herausgezogen, dass sich der Obersattel etwa in Augenhöhe befindet. Der Spieler lässt den Kontrabass leicht gegen sich fallen. Die Kante von Oberzarge und Boden lehnt an der Hüfte des Spielers, und das linke Knie berührt den unteren Teil des Bodens.

Der Nachteil des Spiels im Stehen ist der notwendige Kompromiss zwischen Stabilität und gesunder Körperhaltung. Werden beide Beine gleichmäßig belastet und die Knie sowie Hüften gelockert, wie es eine natürliche Körperhaltung verlangt, steht der Kontrabass instabil. Es besteht die Gefahr, dass sich die linke Hand nicht vollkommen frei bewegen kann, sondern zusätzlich zum Festhalten des Instrumentes eingesetzt wird. Insbesondere beim klassischen Spiel mit dem Bogen kann darunter die Musik leiden. Andererseits führen Versuche, den Kontrabass durch Einklemmen zwischen den Knien zu stabilisieren, zu einer unnatürlichen Haltung und können schwere Gesundheitsschäden zur Folge haben.

In Bereichen der Unterhaltungsmusik, wo der auffällige Kontrabass auch für Showeffekte eingesetzt wird, nehmen Musiker zum Teil akrobatische Körperhaltungen ein. Bei Rockabilly-Kontrabassisten beliebt ist z. B. das Surfen, wobei der Musiker auf dem schräg gestellten Instrument wie auf einem Surfbrett steht, oder das Reiten, wobei der Musiker rittlings auf dem auf der Zarge liegenden Kontrabass sitzt. Für solche visuellen Tricks werden die Instrumente speziell präpariert und stabilisiert. Ein normaler Kontrabass kann dadurch beschädigt werden.

Rechte Hand

Ein Bogen für das Kontrabassspiel (deutscher Typ)

Beim arco-Spiel werden die Saiten mit einem Bogen gestrichen. Dabei kommen je nach Charakter der Musik verschiedene Stricharten zum Einsatz. Der Bogen wird entweder ähnlich wie beim Cello im Obergriff (Italien, Frankreich, England, teilweise USA, teilweise Schweiz), oder im Untergriff (Österreich, Deutschland, Tschechien, teilweise Schweiz) gehalten. (Bogenhaltung)

Die arco-Spielweise ist am häufigsten in der klassischen Musik anzutreffen. Aber auch Jazz-Kontrabassisten wie Jimmy Blanton, Paul Chambers, Slam Stewart und Renaud Garcia-Fons setzen den Bogen virtuos in ihren Soli ein.

Jazzmusiker (Robert Landfermann) beim Pizzicatospiel auf einem fünfsaitigen Kontrabass

Beim Pizzicatospiel werden die Saiten mit den Fingern gezupft. Die pizzicato-Spielweisen in Klassik und Jazz unterscheiden sich. In der klassischen Musik stehen Zeige- und Mittelfinger fast senkrecht auf der Saite, ziehen sie im 90°-Winkel zur Seite und erzeugen so idealerweise einen glockenartigen Ton. Im Jazz wird der anreißende Finger fast parallel zur Saite geführt. Dabei sind Nebengeräusche häufig erwünscht. Als „Dead Notes“ (Anreißgeräusche ohne erkennbare Tonhöhe) und „Drops“ kultiviert, beleben sie den rhythmischen Fluss der Basslinie.

Die Slaptechnik entwickelte sich seit den 1910er-Jahren zu einer speziellen Spielweise des Kontrabasses. Dabei werden die Saiten mit den geschlossenen Fingern angerissen, um sie auf das Griffbrett zurückprallen zu lassen. Im traditionellen Jazz kann der Kontrabassist so eine höhere Lautstärke erreichen, und der eigentlich eher dumpfe und runde Klang bekommt ein perkussives Element. Seit dem Wechsel von der Two-Beat- auf Four-Beat-(Walking-Bass-) Begleitung spielt die Slaptechnik im Jazz keine Rolle mehr. Sie wurde jedoch im Bereich des Rock'n'Roll, von Rockabilly und Psychobilly weiterentwickelt und ist dort weit verbreitet.

Linke Hand

Die Finger der linken Hand bestimmen durch ihre Position die Tonhöhe der gestrichenen oder gezupften Saiten.

Am weitesten verbreitet ist das Fingersatz-System der so genannten Prager Schule. Dieses geht auf den Prager Kontrabasslehrer Wenzel Hause und seinen Schüler Josef Hrabě zurück. Weltweit populär wurde es durch die Kontrabass-Schule des Hrabe-Schülers Franz Simandl, weswegen die Spieltechnik auch als „Simandl-Technik“ bezeichnet wird. Dabei befindet sich die linke Hand in einer Ganztonspannung, d. h. zwischen dem Zeigefinger und dem kleinen Finger liegt eine große Sekunde und dementsprechend zwischen Zeige- und Mittelfinger bzw. zwischen Mittelfinger und kleinem Finger eine kleine Sekunde. Der Ringfinger wird nicht bzw. erst in höheren Lagen und beim Spiel mit Daumenaufsatz benutzt. Man bezeichnet dieses System auch als 3-Finger-Technik oder 1-2-4-Fingersatz.

Als Variante davon ist vor allem in südeuropäischen Ländern auch der 1-3-4-Fingersatz verbreitet, eine 3-Finger-Technik, die den Ringfinger anstelle des Mittelfingers verwendet und den zweiten Finger auslässt.

Charakteristisch für diese beiden traditionellen Systeme ist eine vordefinierte Handhaltung, mit der eine hohe Stabilität des Tones erreicht wird. Die Ganztonspannung wird ständig beibehalten, woraus häufige Lagenwechsel und damit technische Nachteile gegenüber den anderen Streichinstrumenten resultieren.

Einen Lösungsansatz für diese Problematik versucht die Vier-Finger-Technik zu bieten, die der Violoncellotechnik ähnelt. Die Finger greifen dabei die Saite im Halbtonabstand. Dieses System kommt mit weniger Lagenwechseln aus. Im Gegensatz zur Handspannung bei der Simandl-Technik wird mit offener Hand gespielt, die Finger gelangen aus der Bewegung auf den Zielpunkt. Diese Technik ist älter als die Prager Schule und wird selten gespielt und gelehrt (in Deutschland: HMT Rostock und UdK Berlin, in den Niederlanden: Konservatorien Rotterdam und Arnhem, in Kanada: Royal Conservatory Toronto, in den USA: American School of Double Bass sowie an mehreren Universitäten). Gründe dafür liegen in den höheren technischen Anforderungen, die eine fließende Beweglichkeit der Hand mit sich bringt. Gegner der Technik führen das höhere Risiko von Unsauberkeiten besonders bei schnelleren Passagen und uneinheitliche Fingersätze in den Kontrabassgruppen der Orchester bei der gleichzeitigen Anwendung beider Spielsysteme an. Zudem wird durch die weit auseinanderliegenden Halbtöne eine Spanne benötigt, die von vielen Kontrabassisten mit dem kleinen Finger nicht sicher gegriffen werden kann. Der Ton kann dadurch instabil werden. Die Vier-Finger-Technik wird unter anderem eingesetzt von Joel Quarrington, Rodion Azarkhin, Michael Barry Wolf, Guy Tuneh, Hans Roelofsen, Silvio Dalla Torre sowie im Bereich des Jazz von Niels-Henning Ørsted Pedersen.

Für das Spiel in höheren Lagen wird der Daumenaufsatz angewandt.

Beim Vibrato wird die linke Hand leicht und schnell auf und ab bewegt, allerdings entsprechend der tieferen Tonlage des Kontrabasses langsamer als etwa bei der Violine, um den Ton durch kontrollierte Tonhöhenschwankungen und Klangfarbenveränderungen zu beleben und damit der Musik mehr Ausdruckstiefe zu verleihen.

Aufgabengebiete und Repertoire

Neben Violinen (Sopran), Bratschen (Alt) und Celli (Tenor) bildet der Kontrabass die tragende Bassstimme des klassischen Streichorchesters. Häufig wird die Basslinie in den Kontrabässen von den Celli gedoppelt; früher (besonders im Generalbasszeitalter) war diese Technik sogar so üblich, dass Celli und Kontrabässe zusammen stets auf einer Linie geschrieben wurden. Erst in späterer Zeit (besonders ab der späteren Klassik und Romantik) spalteten sich die Kontrabässe langsam von den Celli ab und bekamen ihr eigenes Notensystem. Dennoch wird die Technik des bloßen Doppelns der Celli und Kontrabässe bis heute sehr häufig verwendet.

Obwohl der Kontrabass eigentlich ein Bassinstrument ist, können dennoch auch tiefe melodieartige Passagen geschrieben sein, hier wird das Instrument dann meist mit den Celli gedoppelt um mehr Durchschlagskraft zu erzielen.

Daneben gibt es etliche Solokonzerte für Kontrabass und Orchester. Solche Kontrabasskonzerte wurden unter anderem von Carl Ditters von Dittersdorf, Johann Baptist Vanhal und Franz Anton Hoffmeister komponiert. Auch Joseph Haydn komponierte ein Basskonzert, es ist jedoch verschollen. Von Kontrabassvirtuosen wurden weitere Konzerte für das Instrument komponiert, so z. B. von Johann Matthias Sperger, Domenico Dragonetti, Giovanni Bottesini und Sergei Alexandrowitsch Kussewizki.

Von den meisten Komponisten jener Zeit wurde das Cello dennoch dem Kontrabass als Soloinstrument deutlich vorgezogen, da ein Cello wesentlich agiler und wendiger, bzw. im generellen mit weniger Kraftaufwand zu spielen ist und daneben auch einen etwas helleren, weniger profunden Klang aufweist (demnach also auch besser für Soli geeignet ist). Auch intonatorisch ist ein Cello in der Hinsicht viel weniger problematisch.

Eine weitere Ausnahme bildet der Jazz, in denen gezupfte, soloartige Zwischenspiele keine Seltenheit sind.

Der Komponist Bertold Hummel schrieb eine Sinfonia piccola op. 66 für acht Kontrabässe. Quartette für vier Kontrabässe gibt es unter anderem von Hartmut Schmidt und auch von Claus Kühnl.

Sonderformen

Oktobass

Im 19. Jahrhundert gab es in französischen Orchestern auch einen Versuch mit einer vergrößerten Bauform des Kontrabasses (etwa 4 Meter hoch): der dreisaitige Oktobass, der den Tonumfang allerdings nur um eine große Terz nach unten bis zum Kontra C erweitern sollte. Stimmung Kontra C, Kontra G, und großes C. Es ging dem Erfinder J.-B. Vuillaume nicht in erster Linie um eine Ausweitung des Tonumfanges, sondern um eine Vergrößerung des Tonvolumens. H. Berlioz lobte den Klang dieses Instrumentes und empfahl dessen Verwendung im Orchester. Die Saiten wurden nicht mit den Fingern, sondern durch Hebel und Pedale heruntergedrückt. Vuillaume baute drei Instrumente dieser Art.

E-Kontrabass

Eine moderne Variante ist der E-Kontrabass (Electric Upright Bass), bei dem der Korpus nicht mehr vorhanden oder stark verkleinert ist. Der mit der Saite erzeugte Ton wird nicht durch den Korpus verstärkt. Vielmehr muss auf dem E-Kontrabass ein Satz Stahlsaiten aufgespannt sein, damit die Schwingungen Einfluss auf den Tonabnehmer haben. Der Ton eines solchen Instruments kommt dann, wie beim E-Bass, aus einem Bassverstärker.

Literatur

  • Didi Beck: Rockabilly Slapbass. Artist ahead, Walldorf 2009, ISBN 3-86642-004-8.
  • Josef Focht: Der Wiener Kontrabass. Spieltechnik und Aufführungspraxis, Musik und Instrumente. Schneider, Tutzing 1999, ISBN 3-7952-0990-0.
  • Jonas Lohse: Das Kontrabass-Buch. ISBN 978-3-00-060798-1
  • Adolf Meier: Konzertante Musik für Kontrabass in der Wiener Klassik. 2. Aufl., Musikverlag Emil Katzbichler, München u. a. 1979, ISBN 3-87397-004-X.
  • Alfred Planyavsky: Geschichte des Kontrabasses. 2. Aufl. unter Mitarbeit von Herbert Seifert. Schneider, Tutzing 1984, ISBN 3-7952-0426-7.
  • Friedrich Warnecke: Ad Infinitum. Der Kontrabass. Seine Geschichte und seine Zukunft. Probleme und deren Lösung zur Hebung des Kontrabaßspiels. Reprint. Edition intervalle, Leipzig 2005, ISBN 3-938601-00-0.
  • Michael Barry Wolf: Grundlagen der Kontrabass-Technik. Schott, Mainz u. a. 2007, ISBN 978-3-7957-8732-5.

Siehe auch

Commons: Kontrabass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Duden online: Bass
  2. Duden online: Bassgeige. Außerdem gab es früher die Bezeichnung „große Bassgeige“ zur Unterscheidung vom Violoncello, der „kleinen Bassgeige“.
  3. Solution for C-Extension, zahlreiche Illustrationen zur „C-Maschine“
  4. Technische Info Bass, Überblick des Herstellers Pirastro über Saiten für verschiedene Stimmungen und Verlängerungsmechanik