Alba Iulia
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bezirk (Rumänien): | Alba |
Höhe: | 230 m ü. NN |
Fläche: | ??? km² |
Einwohner: | 65.904 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | ? Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | |
Vorwahl: | 0040(258) |
Stadtgliederung: | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Calea Motilor 5A 510118 Alba Iulia Tel: 0258 819462 Fax: 0258 812545 |
Website: | http://www.apulum.ro/ |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Mircea Hava |
Alba Iulia (deutsch: Karlsburg, ungarisch: Gyulafehérvár) ist eine Stadt am Mureş in Siebenbürgen/Rumänien und Hauptstadt des Bezirks Alba. Im Mittelalter wurde die Stadt auch Balgrad (deutsch Weißenburg) genannt, den deutschen Namen Karlsburg erhielt sie erst 1711.
Geschichte
Karlsburg gehörte bis 107 n. Chr. zu Dakien, als diese für 160 Jahre zur römischen Provinz wurde. Die römische Verwaltung errichtete das 'Castrum Apulum'. Während der römischen Periode erhielt Karlsburg den Namen Apulum und entwickelte sich zur Verwaltungszentrale der römischen Provinz Dakien
Im Jahr 953 ließ sich der ungarische Stammesführer Zsombor auf den Namen Gyula (Julius) taufen. Die kirchliche Organisation Siebenbürgens wurde im Jahr 1009 vollendet, als der Bischof von Ostia vom Papst beauftragt wurde, die Grenzen des Erzbistums Weißenburg (Gyulafehérvár) festzulegen. (Karlsburg hieß bis zu dem Ausbau der Festung unter dem Habsburger Karl VI. (Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) Weißenburg, wie das auch aus seinem ungarischen Namen Gyulafehérvár hervorgeht. Der erste Bischof von Weißenburg war Buldus (1009-1046), gefolgt von Franco.
Im 12. Jahrhundert bekam die Stadt Weißenburg Privilegien von der ungarischen Krone. 1241 wurde die Stadt durch einen Tatareneinfall verwüstet. Für den Wiederaufbau schenkte Ladislaus IV. (König von Ungarn) dem Domkapitel von Weißenburg das Salzbergwerk von Thorda / Thorenburg
Nach der Besetzung von Ofen durch Süleyman I. war die Stadt von 1451 bis 1690 Hauptstadt des östlichen Teils des Königreichs Ungarn.
Der Anschluss Siebenbürgens an Rumänien wurde am 1. Dezember 1918 in Alba Iulia proklamiert und durch den Friedensvertrag von Trianon bestätigt.
Im Jahr 1922 wurde König Ferdinand I. und Königin Maria von Rumänien in Alba Iulia als König und Königin des neuen Großrumäniens gekrönt. Die orthodoxe Kathedrale wurde zu diesem Anlass erbaut.
Geografie
Die Stadt hat 66.369 Einwohner (2002). Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt -1,5 %. 11,0 % der Menschen sind erwerbslos. 16,3 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, 2,9 % sind über 75 Jahre alt.
Politik
Der Bürgermeister der Stadt ist Mircea Hava.
Am 8. April 1994 wurde György Jakubinyi von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Alba Iulia ernannt.
Der rumänisch-orthodoxe Erzbischof Andrei ist verantwortlich für die Bistümer Alba und Mures. siehe auch: (http://reintregirea.ro/arhiepiscopie/index/h_w_temps_frame.htm)
Städtepartnerschaften
Am 18. Mai 1974 wurde trotz des bestehenden Ost-West-Konflikts eine Partnerschaft zwischen der deutschen Stadt Arnsberg und Alba Iulia geschlossen.
Weitere Partnerschaften:
- Székesfehérvár in Ungarn seit 1994
- Nazareth Illit in Israel seit 1994
- Aeghio in Griechenland seit 2001
- Sliwen in Bulgarien seit 2002
- Duzce in der Türkei seit 2001
- San Benedetto del Tronto in Italien seit 2001
- Varese in Italien seit 2003
Religion

Hier ist der Sitz des rumänisch-orthodoxen Erzbistums für das Bistum Alba und Mures (ehem. deutsch Karlsburg und Neumarkt) mit dem Erzbischof Andrei (Stand: 2006) und des ersten rumänisch-orthodoxen Sozialdienstes in Rumänien. Seit 1996 ist dies der ständige Partner der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Malteser Hilfsdienst -Auslandsdienst- der Diözese Trier -AUSSENSTELLE KOBLENZ- (www.Malteser-Ausland.com), in Deutschland, für den Bereich der humanitären Auslandshilfe im Bezirk Alba, der dort bereits seit Januar 1990 tätig ist.
Erwähnenswert ist noch die imposante und historisch sowie kunstgeschichtlich äußerst wichtige römisch-katholische Kathedrale (unweit der orthodoxen Kathedrale und des Gebäudekomplexes des orthodoxen Bistums). Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt in ihren Krypten die sterblichen Überreste sämtlicher siebenbürgischer Fürsten.
Soziales und Gesundheit
Im Januar 1990 wurden die ersten Hilfstransporte des Malteser Hilfsdienst (Bistum Trier) Deutschland und der Caritas Deutschland nach Alba Iulia (dtsch. Karlsburg) organisiert. In der weiteren Zusammenarbeit mit dem deutschen Malteser Hilfsdienst wurde als Pilotprojekt im Jahr 2000 ein Kinderwohnhaus St. Andrei im Judet (vglb. Bezirk) Alba in Vingard (Weingartskirchen) eröffnet um danach noch weitere sieben im Bereich des Sozialdienstes (Filantropia) des rumänisch-orthodoxen Erzbistums Alba und Mures zu eröffnen. Des weiteren entstand im Jahr 2003 als Pilotprojekt das Kinderschutzzentrum "St. Vasil cel Mare" für sexuell misshandelte Kinder. Weitere gemeinsame Projekte sind die Suppenküche und das Übernachtungsheim für obdachlose Erwachsene und Kinder in Alba Iulia.
Im April 2005 wurde im Bezirkskrankenhaus in Alba Iulia ein neuer medizinischer Leiter, Dr. Calin Potor, eingesetzt der bis dahin stellvertretender Bürgermeister der Stadt war. Für die dringend erforderliche Verbesserung im Bereich der Notfallmedizin und Unfallversorgung werden für den Bezirk in Zusammenarbeit mit deutschen Malteser Gliederungen, Notarzt- und Rettungssysteme nach dem deutschen "Rendevouzsystem" aufgebaut werden.
Persönlichkeiten
Geboren
- Alexandru Borza (* 1871, † 1971), rumänischer Botaniker
- Sorin Anca (* 1972, rumänischer Monumentalkünstler
Aufenthalt
- Johann Heinrich Alsted (engl. John Henry Alsted; (* Mitte März 1588 in Ballersbach bei Herborn, † 9. November 1638 in Weißenburg)), war reformierter Theologe, Philosoph, Pädagoge und Polyhistor.
- Martin Opitz von Boberfeld, Dichter, (* 23. Dezember 1597 in Bunzlau; † 20. August 1639 in Danzig) war von 1621 bis 1623 auf Einladung von Bethlen Gábor in der Stadt.