Burgenland
Landesflagge | Landeswappen |
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Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Eisenstadt |
Größte Stadt: | Eisenstadt |
ISO 3166-2: | AT-1 |
Homepage: | www.bgld.gv.at |
Karte: Burgenland in Österreich | |
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Politik | |
Landeshauptmann: | Hans Niessl (SPÖ) |
Regierende Parteien: | SPÖ und ÖVP |
Sitzverteilung im Landtag (36 Sitze): |
SPÖ 19 ÖVP 13 FPÖ 2 Grüne 2 |
letzte Wahl: | 9. Oktober 2005 |
nächste Wahl: | Herbst 2010 |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 277.569 (15. Mai 2001) |
- Rang: | 9. von 9 |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 3.965,46 km² |
- Rang: | 7. von 9 |
Geografische Lage: | 46° 50' - 48° 7' n. Br. 16° 30' - 17° 6' ö. L. |
Ausdehnung: | Nord-Süd: 143 km West-Ost: 85 km |
Höchster Punkt: | 884 m (Geschriebenstein) |
Tiefster Punkt: | 114 m (bei Apetlon) |
Verwaltungsgliederung | |
Bezirke: | 2 Statutarstädte 7 Bezirke |
Gemeinden: | 171 |
- davon Städte: | 13 |
- davon Marktgemeinden: |
59 |
Schulbezirke: | 9 |
Gerichtsbezirke: | 7 |
Nationalratswahlkreise: | 2 |
Landtagswahlkreise : | 7 |
Karte: Burgenland und Bezirke | |
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Das Burgenland (ungarisch Felsőőrvidék, Őrvidék, oder Lajtabánság, kroatisch Gradišće [ ]) ist das östlichste, jüngste (seit 1921 bei Österreich) und flachste Bundesland Österreichs.
Das Burgenland grenzt im Osten an Ungarn und im Westen an Niederösterreich und die Steiermark. Im (hügeligen) Süden hat es eine wenige Kilometer lange Grenze mit Slowenien, im Norden eine nur wenig längere Grenze mit der Slowakei. Die Gesamtlänge der Außengrenze zu den Nachbarstaaten, die heute noch Schengen-Außengrenze ist, beträgt 397 km. Die Form des Bundeslandes, geprägt vom Neusiedler See, ist länglich, wobei es mittig eine Breite von nur 4 km aufweist.
Geschichte, Name
siehe auch Geschichte des Burgenlandes.
Bis 1920/1921 gehörte das seit den Türkenkriegen vorwiegend deutschsprachige Burgenland zur Ungarischen Reichshälfte von Österreich-Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach jahrelangen Kämpfen und Verhandlungen nach dem Ersten Weltkrieg wurde es in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Nach heftigen Protesten Ungarns wurde jedoch für die Gegend um Ödenburg (Sopron), das als Hauptstadt vorgesehen gewesen wäre, eine Volksabstimmung durchgeführt, die positiv für den Verbleib bei Ungarn endete. Die ordnungsgemäße Durchführung der Volksabstimmung wurde von vielen bezweifelt. Die Aufnahme in die Republik Österreich wurde im Bundesverfassungsgesetz über die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land im Bund und über seine vorläufige Einrichtung vom 25. Januar 1921 geregelt. Von einigen Befürwortern der Eingliederung in die Republik Österreich wurde die Landesbezeichnung Heinzenland (nach dem Hoanzn-Dialekt) für das Burgenland propagiert.

Der Name „Burgenland“ erinnert noch daran, dass das Land aus Gebieten von vier ehemaligen ungarischen Komitaten zusammengesetzt ist („Vierburgenland“):
- Pressburg (slowak. Bratislava, ungar. Pozsony)
- Wieselburg (ungar. Moson)
- Ödenburg (Sopron)
- Eisenburg (Vas).
Bis 1925 war Bad Sauerbrunn provisorischer Sitz der Landesregierung und -verwaltung, bis dann die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt Eisenstadt Hauptstadt des Burgenlands wurde.
Geografie
Das Burgenland weist eine Fläche von 3.965,46 km² auf, und teilt eine 397 km lange Grenze zum Großteil mit Ungarn, zu kleinen Teilen auch mit Slowenien und der Slowakei. Das Nordburgenland ist im Vergleich zum Südburgenland sehr flach und gehört landschaftlich großteils zur Pannonischen Tiefebene. Hier liegt der Neusiedler See, ein von einem breiten Schilfgürtel umgebener Steppensee, das "Meer der Wiener". In seiner Nähe bietet das Naturschutzgebiet Lange Lacke seltenen Vogelarten ein Refugium.
Im Jahr 1992 wurde in diesem Gebiet der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel gegründet, der grenzüberschreitend im ungarischen Nationalpark "Fertö-Hanság" seine Fortsetzung findet.
Höchste Erhebung des Burgenlandes ist der 884 m hohe Geschriebenstein.
Tiefster Punkt ist der Hedwighof (Gemeinde Apetlon - Bezirk Neusiedl am See) mit 114 m.
Der Geographische Mittelpunkt des Burgenlandes, (Koordinaten: 47°28'34 N, 16°34'24 O) liegt im Gemeindegebiet von Frankenau-Unterpullendorf und wurde von Geographen des Burgenlandes durch den "Mittelpunktstein" (Basaltstein vom Pauliberg) markiert.
Klima
Als Teil des alpin-pannonischen Grenzsaums liegt das Burgenland im Bereich des illyrischen Klimas, aber jedoch schon im Übergangsbereich zum pannonischen Klima.
Gliederung
Das Burgenland ist in 7 politische Bezirke und 2 Statutarstädte (auch Freistädte genannt, dies sind Rust und Eisenstadt) gegliedert. Von Norden nach Süden sind das:
Die Bezirke sind:
Politik
Die Landesregierung des Burgenlandes besteht aus sieben Mitgliedern, die nach einem Proporzsystem besetzt werden, das die größten Fraktionen im Landtag berücksichtigt. Seit der Landtagswahl 2000 stellt die SPÖ vier Regierungsmitglieder, drei kommen von der ÖVP. Landeshauptmann ist seit 2000 Hans Niessl (SPÖ), der sich mit Hilfe der Stimmen der grünen Abgeordneten in dieses Amt wählen ließ. Bei der Landtagswahl im Jahre 2005 erreichte die SPÖ die absolute Mehrheit.
Eine Abkehr vom Proporzsystem zu einem System freierer Koalitionsbildungen, das beispielsweise der SPÖ nach der Landtagswahl 2005 die alleinige Regierung gestatten würde, wurde in jüngster Zeit von der SPÖ, der FPÖ und den Grünen angestrebt. Die ÖVP lehnte dieses Vorhaben ab, so dass eine hierfür notwendige Änderung der Verfassung des Burgenlandes nicht umgesetzt werden konnte.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Datum | Einwohner |
07. 03. 1923 | 286.299 |
01. 06. 1951 | 276.136 |
21. 03. 1961 | 271.001 |
12. 05. 1971 | 272.119 |
12. 05. 1981 | 269.771 |
15. 05. 1991 | 273.541 |
15. 05. 2001 | 277.569 |
Sprachen im Burgenland | |
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Sprache | Prozentsatz |
Deutsch | 87,4% |
Burgenlandkroatisch | 5,9% |
Ungarisch | 2,4% |
Kroatisch | 1,3% |
Romanes | 0,1% |
Slowakisch | 0,1% |
Sonstige | 2,8% |
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg wanderten viele Burgenländer in den 1920er Jahren in die USA aus, was dazu führte, dass Chicago zur größten Stadt der Burgenländer wurde. Aber auch durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Zeit des eisernen Vorhanges konnte die wirtschaftliche Entwicklung mit der Restösterreichs nicht mithalten, so dass viele Burgenländer auch heute nach Wien auspendeln. Erst langsam durch einerseits größere EU-Förderungen und der Öffnung und EU-Erweiterung nach Osten entstehen im Burgenland vermehrt Arbeitsplätze mit der Möglichkeit im eigenen Bundesland zu arbeiten.
Bei der Volkszählung von 1991 gaben 29.000 Menschen an, Burgenlandkroaten zu sein (Selbsteinschätzung der Volksgruppe: 45.000). Dazu kommen ca. 5.000 Burgenlandungarn (Selbsteinschätzung 25.000). 122 gaben Romanes als Muttersprache an. Die wirkliche Zahl der Burgenland-Roma liegt vermutlich jedoch ebenfalls deutlich höher. Einige bekannte Burgenland-Roma sind:
- Tina Nardai (Geschäftsführerin)
- Michaela Schöller (seit 1997 Redakteurin Landesstudio Burgenland)
- Christin Marie Veith
Religion
Obwohl die Mehrheit der Burgenländer wie im übrigen Österreich vorwiegend römisch-katholisch sind, ist hier mit 14 % auch ein sehr hoher Anteil an Protestanten, die in 29 Pfarrgemeinden organisiert sind.

Wirtschaft
Als ärmstes Bundesland Österreichs wurde das Burgenland zur Gänze zum Ziel-1-Gebiet der Europäischen Union erklärt. Diese Förderungen laufen allerdings mit dem Jahr 2006 aus. In den zehn Jahren hat sich das Burgenland zwar wirtschaftlich weiter entwickelt. Im Durchschnitt liegt der Anteil des Bruttoinlandsproduktes aber immer noch nur auf 75% des österreichischen Durchschnittes entgegen 65% zur Zeit des EU-Beitrittes. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 84.7 (EU-25:100) (2003).[1] Nach wie vor herrscht auch ein Nord-Südgefälle in der Wirtschaftskraft. Ca. 23.000 Burgenländer pendeln je nach Entfernung als Tages- oder Wochenpendler zur Arbeit nach Wien.
Das Burgenland ist mit Niederösterreich das wichtigste Weinbaugebiet Österreichs. Über 16.000 Hektar werden im Weinbau bewirtschaftet. Es wird untergliedert in die Weinbauregionen Neusiedlersee (7303 Hektar), Neusiedlersee-Hügelland (3923 Hektar), Mittelburgenland (2326 Hektar) und Südburgenland (507 Hektar).
Kultur
Kulturell bietet das Land vor allem im Sommer viel, mit den Operettenfestspielen Mörbisch auf der wunderschönen Seebühne am Neusiedler See, den Opernfestspielen im St. Margarethener Römersteinbruch, den Schlossspielen Kobersdorf oder den Burgspielen Güssing. Durch die vielen Minderheiten ist das Volksbrauchtum im Burgenland besonders reichhaltig. Es werden nämlich auch von den Minderheiten kulturelle Veranstaltungen wie z.B. kroatische oder ungarische Heimatabende abgehalten.

Das Burgenland hat auch für die Jugend sehr viel zu bieten. So werden in Wiesen von Juni bis September zahlreiche Konzerte mit Weltstars in den Musikrichtungen Rock, Reggae, Alternativ und Jazz durchgeführt, die tausende Jugendliche aus ganz Österreich anlocken.(z.Bsp.: Nova Rock Festival)
Fremdenverkehr
Der Tourismuszahlen im Burgenland wurden in den letzten Jahren kontinuierlich besser. Jedoch kann es bei den Nächtigungszahlen nicht mit den Tourismushochburgen im Westen Österreichs mithalten. Zugpferde des Tourismus im Burgenland sind der Neusiedler See, die Thermen Lutzmannsburg (Sonnentherme), Stegersbach und Bad Tatzmannsdorf. Besonders beliebt ist das über 5.000 km lange Radwegenetz. Obwohl das Land flach ist, können Radtouren anstrengend werden, wenn der Wind durch das flache Land zieht.
Bildung
Universitäten, Fachhochschulen
Siehe auch
Weblinks
- Burgenländische Landesregierung
- Burgenland Tourismus
- Geschichte und Kultur der burgenländischen Roma
- ORF Burgenland Volksgruppenredaktion
- Cyberkrowodn - Satirische Subkultur-Plattform der Burgenlandkroaten
- Kunst und Kultur im Burgenland