Park Schönbusch

Der Park Schönbusch in Aschaffenburg ist einer der der ältesten klassischen Landschaftsgärten Deutschlands.
Lage
Der Park liegt etwa 3 km südwestlich der Innenstadt und gehört zum Stadtteil Nilkheim. Im Norden grenzt er an den Stadtteil Leider und im Westen an das Gemeindegebiet von Stockstadt am Main. Busverbindungen (Richtung Waldfriedhof), Fußwege und ein Parkplatz, der über die B26 in Höhe des Leiderer Hafens zu erreichen ist, sichern den Zugang zu diesem englischen Garten.
Geschichte
Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Friedrich Carl Joseph von Erthal ließ den bisherigen Wildpark, der ihm bis dahin als Jagdrevier diente, ab 1775 im neuen englischen Landschaftsstil umgestalten. Die Ideen des Ministers Wilhelm von Sickingen setzte sein Hofarchitekt Emanuel Joseph von Herigoyen um und ließ den Park mit Bauwerken ausstatten. Ab 1783 übernahm der Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig Sckell die Leitung der Parkgestaltung, die 1790 fertig gestellt war.
Bestandteile


Landschaftliche Merkmale sind weitläufige Waldstücke, breite Wiesentäler, ehemals zwei Seen und ein künstlicher Flussarm, wovon nur noch der untere See übrig ist. Dazu gehören Sichtschneisen, die beim Begehen unerwartete, kurze Blickverbindungen zwischen den einzelnen Gebäuden eröffnen, ermöglicht durch eine kunstvolle Anordnung. Weitere Bestandteile sind zwei künstliche Berge am unteren See, sowie ein Kanal. Wichtige Gebäude und Staffagen sind der Kurfürstliche Pavillon, das Wirtschaftsgebäude, der Speisesaal, das Philosophenhaus, der Freundschaftstempel, der Aussichtsturm und der Nilkheimer Hof, der als landwirtschaftliches Mustergut angelegt worden ist.
Das Schlösschen
Das im klassizistischen Stil von 1778 bis 1782 erbaute Schloss Schönbusch, direkt am See gelegen, ist durch eine Blickachse mit dem Schloss Johannisburg verbunden, die insofern unter Denkmalschutz steht, als sie nicht zugebaut werden darf. Seine zehn Räume sind mit Möbeln im Louis-Seize-Stil möbliert und bei einer Führung zugänglich.
Der Irrgarten
Der Hecken-Irrgarten im Park Schönbusch ist eine runde Sieben-Gang-Anlage, in deren Ziel sich ein Fächerblattbaum (Gingko biloba L.) befindet. Der Irrgarten entstand Ende der 1820er Jahre. 1898 wurde er neu angelegt. Um 1930 befanden sich zwei Buchen im Zentrum, die Hecken bestanden aus Hainbuche und Flieder. Die Anlage wurde 1948 in Feldahorn neu gepflanzt und dabei im Durchmesser vergrößert.
Zugang
Als einer der ersten englischen Landschaftsgärten Deutschlands ist er auch eines der bedeutendsten Zeugnisse für diesen neuen Gartenbaustil in Deutschland. Durch seine Lage direkt gegenüber der Altstadt ist der Park bequem über die kerzengerade verlaufende Kleine Schönbuschallee zu Fuß zu erreichen, welche parallel zur Darmstädter Straße verläuft. Durch seine günstige Lage ist der Park auch ein wichtiges Naherholungsgebiet, nicht nur für Aschaffenburger, sondern auch für Bewohner des angrenzenden Rhein-Main-Gebiets mit Großstädten wie Frankfurt am Main und Darmstadt.
Literatur
- Jost Albert, Werner Helmberger; Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Hrsg.): Der Landschaftsgarten Schönbusch bei Aschaffenburg, (Beiträge zur Gartengeschichte und Gartendenkmalpflege Bd.1), Worms: Wernersche Verlagsges., 1999, ISBN 3-88462-144-0
- Werner Helmberger (Bearb.), Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Hrsg.): Schloß und Park Schönbusch, Aschaffenburg: amtlicher Führer, München: Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 1991
- Ulrich Ertl: Die Gehölze des Schönbusch, (Nachrichten des Naturwissenschaftlichen Museum Aschaffenburg; 105), Aschaffenburg: Naturwiss. Verein, 2001