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Dietrich Meinardus

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Dietrich Meinardus (* 1804; † 1871 war ein deutscher Bildhauer und Steinmetz des Historismus in Düsseldorf.

Leben

Germania-Statue auf dem Friedrichsplatz in Düsseldorf beim Einheitsfest am 6. August 1848, zeitgenössische Illustration

Leben und Werk von Meinardus sind kaum erforscht.[1] 1848 trat er als ausführender Bildhauer einer monumentalen Germania-Statue in Erscheinung, die der Düsseldorfer Maler Karl Ferdinand Sohn für das „Fest der Deutschen Einheit“ auf dem Düsseldorfer Friedrichsplatz gestaltet hatte.[2] Zusammen mit Malern der Düsseldorfer Schule gehörte er im gleichen Jahr zu den Gründern des Künstlervereins Malkasten.

Meinardus wohnte 1850 in der Düsseldorfer Altstadt, Andreasstraße 380.[3] Er schuf vor allem sakrale Kunst, insbesondere Grabmäler. Er kooperierte dabei oft mit Bildhauern und Architekten, die Entwürfe vorgaben, so etwa mit den Bildhauern Julius Beyerle und Johann Peter Götting sowie dem Architekten Johannes Kühlwetter. Einige seiner Arbeiten sind auf dem Golzheimer Friedhof erhalten. Das bildhauerische Hauptwerk dieses Friedhofs, das von Johannes Kühlwetter architektonisch entworfene, von Meinardus bildhauerisch ausgeführte und mit Figuren von Götting (Christus) und Bayerle (Maria) ausgestattete Hochkreuz,[4] entstand 1850.[5] Es wurde wegen des Baus der Klever Straße, die seit 1903 an der Stelle des Hochkreuzes den Friedhof durchschneidet, 1905 auf den sogenannten „Millionenhügel“ des Düsseldorfer Nordfriedhofs transloziert. Ein bedeutendes weiteres Grabdenkmal, das in Kooperation zwischen Kühlwetter und Meinardus entstand, war das 1843 gefertigte Jesuiten-Monument, ein Gemeinschaftsgrab mit einer Stele in Form einer neogotischen Fiale aus Sandstein, das der in preußischer Zeit an der Andreaskirche tätigen Geistlichen des Jesuitenordens gedenkt.[6]

Nach dem Tod von Meinardus wurde dessen Werkstatt weitergeführt.[7] Später übernahm dessen Enkel Siegfried Meinardus (1874–1933) die Werkstatt und signierte ebenfalls unter dem Namen Dietrich Meinardus.

Commons: Dietrich Meinardus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Helga Becker: Anton Josef Reiss (1835–1900). Leben und Werk. Dissertation an der Rheinischen Friedrichs-Wilhelm-Universität Bonn 2016, Tectum Verlag, Marburg 2017, ISBN 978-3-8288-3861-1, S. 20 (Google Books, PDF)
  2. Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 187
  3. C. E. Lehmann (Hrsg.): Wohnungs-Anzeiger und Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf pro 1850. Düsseldorf 1850, S. 126 (Google Books)
  4. Grabmäler auf dem Nordfriedhof, Abbildung Nr. 3, Rheinische Post, abgerufen am 2. Dezember 2018
  5. Otto Schmitz: Der Golzheimer Friedhof. Ein Spaziergang über den alten Friedhof zu Düsseldorf. Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-����������������������88309-156-1 (PDF)
  6. Jesuiten-Monument, Webseite im Portal der-golzheimer-friedhof-soll-leben.de, abgerufen am 2. Dezember 2018
  7. Vgl. Eintrag Bildhauer in: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für das Jahr 1876. S. 95 (Digitalisat)