Schlickkrebs
Großer Höckerflohkrebs | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Corophium volutator | ||||||||||||
Pallas, 1766 |
Der Schlickkrebs Corophium volutator ist ein kleiner Flohkrebs, der unter anderem im Wattenmeer die obere Schicht des Schlicks in U-förmigen Gängen bewohnt.
Ernährung
Schlickkrebse ernähren sich wie die meisten Flohkrebse von Plankton. Bei Flut erzeugen sie mit den leicht verlängerten Hinterbeinen einen Wasserstrom, mit denen sie das Plankton in die Wohnröhre strudeln. Bei Ebbe kratzen sie mit dem verlängerten zweiten Fühlerpaar die Oberfläche ab. Dadurch entstehen um den Eingang sternförmige Spuren.
Lebensweise
Die U-förmigen, mit Schleim ausgekleideten Gänge werden im Sommer in ca. 3cm Tiefe, im Winter (zum Schutz vor Frost) bis zu 12cm tief angelegt. Sie haben einen Durchmesser von ca. 2mm.
Bei Wanderungen hinterlassen Schlickkrebse schmale, reißverschlussartige Lauffährten.
Schlickkrebse leben maximal ein Jahr. Die Weibchen brüten währenddessen meistens dreimal Eier in ihrem Brutsack am Bauch aus.
Bedeutung
Durch ihre hohe Siedlungsdichte (bis zu 40.000 pro Quadratmeter [1]) sind sie ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette im Wattenmeer (zB. als Hauptnahrung der Nordseegarnelen).
Es wird angenommen, dass der Ton, der entsteht, wenn Schlickkrebse ihre Antennen spreizen, teilweise für das "Watt-Knistern" verantwortlich ist.
Verbreitung
Die Art kommt in den Küstengebieten von Teilen der Niederlande, Deutschlands, Englands, Frankreichs und im südlichen Golf von Biskaya vor. [2]
Schlickkrebse (allerdings die nah verwandte, ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammende Art Corophium curvispinum) haben sich über die Wolga, den Dnjepr, die Donau [3] und den 1992 fertiggestellten Main-Donau-Kanal bis in den Rhein angesiedelt. [4] Sie ersetzten damals die zuvor ebenfalls eingewanderten Dreikantmuscheln, die denselben Lebensraum beanspruchen. [5]
Im Niederländischen wird die Art slijkgarnaal, langspriet oder wadkreeftje genannt.
Taxonomie
Synonyme der Art sind Corophium grossipes (Templeton, 1836), und Corophium longicorne Latreille.
Es werden auch andere Arten der Gattung Corophium (zb. der aus Osteuropa stammende C. curvispinum) als Schlickkrebs bezeichnet.
Weblinks
- Pellworm Nordsee Wattenmeer - Schlickkrebs (mit Bild)
- ERMS taxon details (auf Englisch)