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Civic Education

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Civic Education ist ein im angloamerikanischen Sprachraum entstandenes pädagogische Modell, das darauf abzielt, durch soziales und multikulturelles Lernen, demokratisches Handeln und Denken einzuüben.

Civic Education – wird auch mit Citizenship Eudcation benannt - kann als „lernen für Demokratie und Zivilgesellschaft“ übersetzt werden und ist nicht zu verwechseln mit der politischen Bildung in Deutschland. Politische Bildung in Deutschland ist wesentlich theoretischer als Civic Education, welche eine pragmatischere Herangehensweise hat.

Civic Education soll zum einen politisches Engagement fördern und zum andern helfen, fundamentale demokratische Prinzipien zu verstehen und sich auch für diese einzusetzen.

Civic Education ist eine Reaktion auf spezifische gesellschaftliche Probleme (Immigrationsprobleme, Rassismus, Intoleranz, Egoismus) und die Notwendigkeit, dass die Jugend aktiv die Demokratie mitgestalten sollte. Nach dieser Erziehungsmethode soll nicht nur Toleranz geübt werden, Ziel ist vielmehr eine bewusste Förderung von pluralistischen Anschauungen und divergentem Denken. Die Jugend soll an die Aufgabe herangeführt werden, die Gesellschaft bewusst und aktiv mitzugestalten. Civic Education beruht u.a. auf der pädagogischen Theorie von John Dewey und der Philosophie des Pragmatismus. Diese setzt eine hohe Priorität auf lernendes Handeln im Vergleich zur bloßen Rezeption von Inhalten. Civic Education bietet erfahrungsorientierte Lernsituationen im demokratischen Sprechen und die Übernahme von Verantwortung im Handeln.

Civic education ist auch eine Reaktion auf das Böckenförde-Diktum: "Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist.“ Wenn die Individuen in der säkularen Gesellschaft aus den Religionen kein soziales Kapital mehr erwerben können, dann könnte dieser Ansatz dem abhelfen.

Innerhalb der Civic Education werden zwei Ansätze unterschieden. Der erste Ansatz (John Rawls, Ronald Dworkin [1] , Bruce Ackermann) betont die Aufgabe (der Schule), die kommunikative Kompetenz (siehe die Methoden unten) der BürgerInnen (SchülerInnen) zu fördern und nicht normative Vorgaben des guten Lebens zu vermitteln. Der zweite Ansatz (Benjamin R. Barber) betont nicht die Förderung der kommunikativen Kompetenz, sondern die aktive Gestaltung der Lebenswelt. Schule soll hier normative Tugenden vermitteln und diese sollen dann in der Öffentlichkeit angewendet werden um gesellschaftliche Probleme zu lösen.

Der Unterschied der Civic Education zur politischen Bildung in Deutschland. Die politische Bildung beruht in der Schule mehr auf passives, kognitives Lernen. Methoden sind hier häufig der traditionelle Lehrervortrag und Textanalyse, aber seltener Formen des aktiven, partizipatorischen Lernens.


Methoden der Civic Education sind u.a.:


siehe auch: Demokratische_Erziehung, Lernen


Literatur:

  • Anne Sliwka: Das anglo-amerikanische Beispiel. Band 2, Weinheim 2001. ISBN: 3-935696-02-7 (kann kostenlos bei der Freudenberg Stiftung bestellt werden)


Links: