Zum Inhalt springen

Birgit Hebein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. November 2018 um 22:39 Uhr durch SchorschG (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Birgit Hebein (* 13. Jänner 1967 in Villach, Kärnten) ist eine österreichische Politikerin (Die Grünen) und ehemalige Sozialarbeiterin. Seit 26. November 2018 ist sie Landesparteiobfrau der Wiener Grünen.[1][2] Sie ist deren Spitzenkandidatin für die Wahl zum 21. Landtag in Wien sowie designierte Vizebürgermeisterin bzw. Stadträtin.[3][4]

Hebein war von 2005 bis 2010 Mitglied der Bezirksvertretung von Rudolfsheim-Fünfhaus und ist seit 2010 Abgeordnete zum Wiener Landtag bzw. Mitglied des Wiener Gemeinderates.[5][6]

Ausbildung und Beruf

Hebein ist diplomierte Sozialarbeiterin und war während ihrer beruflichen Laufbahn von 1990 bis 1992 im Bahnhofsozialdienst der Caritas Wien beschäftigt.[5] Sie arbeitete zudem in anderen NGO-Bereichen und war bei der ARGE Wehrdienstverweigerung (Gruppe für Totalverweigerung) aktiv.[6] 1998 hatte sie die Leitung der Ausstellung Vernichtungskrieg in Klagenfurt und Linz inne, des Weiteren war sie von 1997 bis 2000 bei der IGA-Alternative und Grüne GewerkschafterInnen tätig. Sie arbeitete des Weiteren von 1999 bis 2001 für die Volxtheaterkarawane und war von 2002 bis 2010 als Angestellte der Wiener Grünen in der strategischen Beratung beschäftigt.

Hebein ist TCM-Therapeutin.[6]

Politik und Funktionen

Hebein war von 1996 bis 1997 bei der Österreichischen Hochschülerschaft im Bereich Sicherheitspolitik aktiv und engagierte sich ab 2003 als Aktivistin bei den Grünen im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Sie wurde bei den Bezirksvertretungswahlen im Jahr 2005 zur Bezirksrätin gewählt und übernahm am 1. Jänner 2007 die Funktion der Klubobfrau der Grünen Rudolfsheim-Fünfhaus. Hebein kandidierte bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien für die Grünen und wurde in der Folge am 25. November 2010 als Abgeordnete zum Wiener Landtag bzw. Mitglied des Wiener Gemeinderates angelobt. Seit ihrer Angelobung im Wiener Landtag bzw. Gemeinderat ist Hebein Sozialsprecherin der Wiener Grünen. Sie ist Mitglied im Kontrollausschuss und Ersatzmitglied im Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales sowie im Gemeinderatsausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung. Zudem ist Hebein die Vorsitzende-Stellvertreterin der Gemeinderätlichen Behindertenkommission sowie Ersatzmitglied der Gemeinderätlichen Geriatriekommission. Des Weiteren gehört sie dem Immunitätskollegium und dem Unvereinbarkeitsausschuss als Mitglied an.[7]

Birgit Hebein bezeichnet als ihre politischen Schwerpunkte die Sozial- und Gesellschaftspolitik, die Integrationspolitik, das Aufzeigen des „Machtmissbrauchs der SPÖ“ und den Kampf gegen die „Menschenverachtung der FPÖ“.

Hebein ist Schriftführerin des Vereins Freie Österreichische Jugend – Bewegung für Sozialismus (FÖJ-BfS).

Bei der Ankunft hunderter Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof Anfang September 2015 organisierte und verhandelte Hebein mit Behörden und ÖBB.[8] 2018 machte sie durch ihren Einsatz in den Verhandlungen für die neue Wiener Mindestsicherung und ihre deutliche Kritik am Alkoholverbot im öffentlichem Raum auf sich aufmerksam.[9][10][11] Sie argumentierte, dass dieses Alkoholverbot nur zu Verdrängungseffekten führt (die dann auch eintraten) und schlug alternativ vor moderaten Alkohol-Konsum in Betreuungseinrichtungen für Obdachlose zuzulassen, sodass diese nicht auf den öffentlichen Raum angewiesen sind.[12][13]

Im Rahmen der Spitzenwahl der Wiener Grünen, bei der sie sich bewarb[14], setzte sich Birgit Hebein am 26. November 2018 gegen ihre innerparteilichen Konkurrenten David Ellensohn, Peter Kraus, Benjamin Kaan und Marihan Abensperg-Traun durch.[15][16] Sie ist damit Parteichefin und Spitzenkandidatin der Grünen für die nächste Landtagswahl in Wien 2020. Entgegen Befürchtungen von Politikexperten (u. a. dass Hebein eine "Kampfansage an die SPÖ" sei)[17] kündigte sie an, in der rot-grünen Koalition bis zum regulären Wahltermin 2020 weiterarbeiten zu wollen.[18] Da die amtierende Grüne Vizebürgermeisterin und Stadträtin, Maria Vassilakou, ankündigte, sich spätestens im Sommer 2019 aus der Politik zurückzuziehen[19][20], wird Hebein nach dem Rücktritt Vassilakous auch diese Ämter übernehmen. Vassilakou sicherte Hebein ihre Unterstützung zu.[21]

Privates

Hebein ist Mutter von zwei Kindern, die 1998 bzw. 2003 geboren wurden.[6]

Einzelnachweise

  1. Grüne: Hebein neu an Spitze. 26. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  2. Wiener Grüne: Birgit Hebein wird neue Frontfrau. In: news.ORF.at. 27. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  3. Vassilakou tritt nicht mehr an. 2. September 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  4. Nach Vassilakou: Wiener Grüne im Umbruch. In: news.ORF.at. 2. September 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  5. a b Birgit Hebein: Aus Kärnten nach Wien mit linkem Engagement - derStandard.at. Abgerufen am 26. November 2018.
  6. a b c d Biographie - Birgit Hebein. In: Birgit Hebein. (birgithebein.at [abgerufen am 26. November 2018]).
  7. Birgit Hebein auf den Seiten der Stadt Wien. Stadt Wien, abgerufen am 27. November 2018 (deutsch).
  8. „Refugees welcome“ – So wurde am Wiener Westbahnhof geholfen, Vice, 1. September 2015, abgerufen am 11. September 2015
  9. www.heuta.at, Heute: Eher friert Hölle zu, bevor wir Kinder im Stich lassen. In: Heute.at. (heute.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  10. Alexandra Laubner: "Nicht die Armen bekämpfen". In: Stadtpolitik - Wiener Zeitung Online. (wienerzeitung.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  11. Hebein zu Mindestsicherung: „Wien geht den menschlichen Weg und macht keine Politik am Rücken von Menschen in Armut“ - BIZEPS. In: BIZEPS. 3. Oktober 2017 (bizeps.or.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  12. Hebein, Lichtenegger: Alkoholverbot am Praterstern löst keine Probleme. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  13. Grüne kritisieren Alkoholverbot auf Praterstern. 23. April 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  14. Grüne: Birgit Hebein kandidiert. 4. September 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  15. Grüne: Hebein neu an Spitze. 26. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  16. Wiener Grüne: Birgit Hebein wird neue Frontfrau. In: news.ORF.at. 27. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  17. Politikexperte: Hebein „Kampfansage an SPÖ“. 27. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  18. Hebein hält an Koalition mit SPÖ fest. 27. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  19. Vassilakou tritt nicht mehr an. 2. September 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  20. Nach Vassilakou: Wiener Grüne im Umbruch. In: news.ORF.at. 2. September 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).
  21. Wien: Vassilakou sichert Hebein Unterstützung zu. In: news.ORF.at. 27. November 2018 (orf.at [abgerufen am 27. November 2018]).