Surtsey
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Basisdaten | |||
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Land: | Island | ||
Verwaltung: | -- | ||
Einwohner: | unbewohnt | ||
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel | ||
Fläche: | 1,4 km² | ||
höchster Punkt: | 154 m | ||
Datei:Surtsey.jpg |
Surtsey (nord. Insel des Surt) ist eine am 14. November 1963 aufgetauchte Vulkaninsel im Atlantischen Ozean, die etwa 30 km vor der Südküste Islands liegt. Sie ist nach Heimaey die zweitgrößte der Vestmannaeyjar oder Westmännerinseln und stellt den südlichsten Punkt Islands dar.
Surtsey entstand durch einen untermeerischen Vulkanausbruch. Sie wurde nach Surt, dem nordischen Feuerriesen und Feind der Asen, benannt. Heute befinden sich Forschungsstationen auf der Insel. Surtsey steht unter Naturschutz und darf nur zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden. Die Insel wird durch Erosion von Wellen, Regen und Wind wieder abgetragen. Insbesondere an der Südküste sind steile Klippen entstanden. Im Norden bildet das abgeschwemmte Material eine sandige Landnase.
Ergebnisse von NASA-Forschern, die die Insel mit Messinstrumenten, Satelliten und aus Flugzeugen beobachten, lassen darauf schließen, dass in den nächsten 100 Jahren der überwiegende Teil der Landmasse der Insel wieder verschwinden wird. Seit ihrer Entstehung hat Surtsey bereits die Hälfte ihrer Fläche verloren, auch ihre Höhe nahm auf 154 m an ihrem höchsten Punkt ab. Der harte felsige Kern der Insel, der aus Palagonitgestein besteht, wird jedoch noch weitere 1000 Jahre als nackter Felsen aus dem Meer ragen. Die Isländische Regierung strebt die Aufnahme Surtseys in die Liste des UNESCO-Welterbes an.
Die Entstehung von Surtsey
Vorboten der Eruption

Um 06:55 UTC am 14. November 1963 bemerkte die Crew des vor der Küste der Vestmannaeyjar segelnden Fischkutters Ísleifur II einen starken Schwefelgeruch in der Luft. Gegen 07:15 UTC war wenige Kilometer vom Schiff entfernt eine dunkle Rauchwolke erkennbar. Das Schiff fuhr näher an den Rauch heran, da der Kapitän der Ísleifur dachte, dass es sich dabei möglicherweise um ein brennendes Boot handelt. Der Rauch wurde jedoch von Eruptionen hervorgerufen, bei denen schwarze Asche ausgestoßen wurde, was auf vulkanische Aktivität am Meeresgrund schließen ließ.
Obwohl die Eruptionen unerwartet statt fanden, hatte es bereits zuvor Anzeichen für einen zukünftigen Ausbruch gegeben. Eine Woche zuvor waren von Seismographen in Reykjavík (110 km entfernt) kleinere Erdbeben aufgezeichnet worden, ihr genauer Ort wurde aber nicht ermittelt. Zwei Tage vor dem Ausbruch stellte ein Forschungsschiff fest, dass das Meer in der Region etwas wärmer als üblich war. Gleichzeitig berichteten die Einwohner der Stadt Vík í Mýrdal, 80 km entfernt am Festland, den Geruch von Schwefelwasserstoff wahrgenommen zu haben.
Es ist wahrscheinlich, dass die Eruptionen einige Tage vor dem 14. November begonnen haben. Der Meeresgrund befindet sich an der Stelle 130 m unter dem Meeresspiegel. Bei dieser Tiefe werden explosive Ausbrüche durch den Wasserdruck abgeschwächt. Als die Eruptionen einen Vulkankegel gebildet hatten, der sich dem Meeresspiegel näherte, wurden die Explosionen nicht mehr länger durch den Wasserdruck beeinträchtigt und die Eruptionen erreichten die Oberfläche.
Die ersten Tage

Betrug die Höhe der Rauchwolke über dem Ausbruch um 08:00 Uhr am 14. November noch unter hundert Meter, so wuchs diese bis um 10:00 auf bereits drei Kilometer an und vergrößerte sich weiter. Eie Eruptionen fanden zuerst an drei getrennten Öffnungen entlang einer von Nordosten nach Südwesten weisenden Spalte statt, die sich jedoch im Laufe des Nachmittags zu einer einzigen großen Spalte vereinigten. Bereits in der ersten Nacht nach seiner Entdeckung erreichte der Vulkan den Meeresspiegel. Die explosionsartigen Ausbrüche dauerten die folgende Woche an und nach ein paar Tagen hatte sich bereits eine 500 m lange und bis zu 45 m hohe Insel aus Schlacke gebildet. Diese neue Insel wurde nach dem Feuerriesen Surtur der nordischen Mythologie benannt.
Die andauernden Eruptionen konzentrierten sich mehr und mehr an einer Stelle und begannen dadurch, die Insel in einer runden Form weiter auf zu bauen. Am 24. November war die Insel bereits 900 mal 650 m groß. Aufgrund des gewaltsamen Aufeinandertreffens von Lava und Meerwasser bestand die Insel großteils aus losem Gestein, was eine schnelle Erosion durch Winterstürme im Nordatlantik begünstigte. Die Eruptionen konnten den Materialverlust durch die Erosion jedoch mehr als ausgleichen. Im Februar 1964 hatte die Insel bereits einen maximalen Durchmesser von über 1300 Meter erreicht.
Ein interessanter Vorfall in den ersten Tagen der Insel war die Landung von drei französischen Journalisten des Magazins Paris Match auf der Insel am 6. Dezember 1963. Sie blieben für ungefähr 15 Minuten auf Surtsey, bevor heftige Eruptionen sie zum Verlassen bewegten. Anschließend beanspruchten sie scherzhaft die Hoheitsgewalt Frankreichs über die Insel, wogegen die isländischen Behörden umgehend einwendeten, dass Surtsey in isländischen Hoheitsgewässern entstanden sei. Auch nach Entstehung der Vulkaninsel Ferdinandea in der Nähe von Sizilien hatte es Kontroversen um die Herrschaft über die Insel gegeben.
Eine dauerhafte Insel
Die durch das Eindringen von Meerwasser in die Eruptionsöffnungen hervorgerufenen phreatomagmatischen Explosionen schleuderten Felsen bis zu einem Kilometer weit von Surtsey weg und erzeugten eine bis zu 10 km hohe Aschenwolke über dem Vulkan. Der nur lose zusammenhängende Haufen von Pyroklastika wäre schnell durch Erosion verschwunden, wäre der Nachschub an frischer Magma versiegt. Während dieser Zeit wurden oft Staubwolken beobachtet, die der Wind von der Insel weg blies.
Im Jahr 1964 hatte die Insel eine solche Größe erreicht, dass kein Meerwasser mehr in die Magmakanäle eindringen konnte. Die vulkanische Aktivität wurde weniger explosiv, es wurde hauptsächlich Lava ausgestoßen. Dies führte zu einer harten, erosionsresistenten Gesteinshülle um die Insel, was die weitere Erosion durch Meer und Wind beträchtlich verlangsamte. Die Eruptionen hielten bis 1965 an, als die Insel eine Oberfläche von 2,5 km² erreichte. Am 28. Dezember 1963 begannen unterseeische Ausbrüche etwa 2,5 km nord-östlich von Surtsey, die einen 100 m langen, Surtla genannten Bergrücken am Meeresgrund formten, der jedoch nie den Meeresspiegel erreichte. Die Ausbrüche endeten am 6. Januar 1964, seit damals ist der Grat von seiner maximalen Höhe von 23 m unter dem Meeresspiegel auf 47 m unter der Meeresoberfläche erodiert.
Die Eruptionen klingen ab
Im Jahr 1965 ließ die vulkanische Aktivität auf der Insel allmählich nach. Ende Mai dieses Jahres begannen jedoch Eruptionen bei einem Schlot 0,6 km nördlich der Küste. Am 28. Mai erschien eine weitere Insel, die Syrtlingur genannt wurde. Die Ausbrüche auf dort hielten bis Anfang Oktober 1965 an, die Insel war auf eine Größe von 0,15 km² gewachsen. Nach Ende der vulkanischen Aktivität wurde die Syrtlingur durch die Erosion verkleinert und verschwand am 24. Oktober wieder unter dem Meeresspiegel. Im Laufe des Dezembers bildete sich eine weitere Insel 0,9 km süd-westlich von Surtsey. Diese wurde Jólnir getauft. Während der folgenden acht Monate wuchs sie auf eine Höhe von 70 m, bei einer Fläche von 0,3 km². Wie Syrtlingur verschwand sie jedoch bis im Oktober 1966 ebenfalls wieder in den Fluten, nachdem die Ausbrüche am 8. August 1966 aufgehört hatten.
Am 19. August 1966 begannen die Ausbrüche auf Surtsey wieder, was der Insel weitere Verstärkung gegen die Erosion verschaffte. Die Anzahl und Stärke der Eruptionen nahm jedoch ständig ab, bis sie am 5. Juni 1967 endeten. Seit diesem Datum ist der Vulkan untätig. Das gesamte Volumen der innerhalb von dreieinhalb Jahren ausgestoßenen Lava betrug ungefähr einen Kubikkilometer, der höchste Punkt der Insel befand sich bei 174 m über dem Meeresspiegel. Seit dem Ende der Eruptionen hat die Erosion die Insel verkleinert. Ein größeres Gebiet auf der süd-östlichen Seite ist komplett verschwunden. Im Gegenzug bildete sich an der Nordseite die Sandbank Norðurtangi (Nordpunkt), die die Insel etwas vergrößerte. Schätzungen geben den Materialverlust der Insel durch Erosion mit 0,024 km³ an. Dies wäre etwa ein Viertel des Volumens der Insel über dem Meeresspiegel.
Die Ansiedlung von Leben
Surtsey ist ein beliebter Studienplatz für die Ansiedlung von Gründerpopulationen. Die Insel wurde bereits 1965 - noch während der vulkanisch aktiven Zeit - zu einem Naturschutzgebiet erklärt. Heutzutage darf nur eine kleine Zahl an Wissenschaftlern die Insel betreten. Privatpersonen können nur von Flugzeugen oder Booten aus einen Blick auf Surtsey werfen, diese Touren werden in Heimaey und Reykjavík Touristen angeboten.
Die Ausgangsbedingungen für eine Besiedelung durch Lebewesen waren ungünstig, da die Insel den Großteil des Jahres von Stürmen überzogen wird und Regenwasser vom kargen Boden anfänglich nicht aufgefangen werden konnte.
Pflanzen

Die Ansiedlung von Pflanzen auf der Insel ging nur langsam vor sich. Zuerst erschienen Moose und Flechten, die bereits 1965 nachzuweisen waren und auch heute noch weite Teile der Insel bedecken. Bevorzugt wuchsen diese an Austrittsöffnungen von heißem Dampf aus der Erde, wo sie im feuchten Klima bestens gediehen. Die ersten dauerhaft nachweisbaren Arten waren ab 1967 etwa Funaria hygrometrica und Bryum argenteum, seit 1970 auch Trapelia coarctata.
Während der ersten 20 Jahre der Insel wurden 20 verschiedene Pflanzenarten identifiziert, wovon sich jedoch nur 10 dauerhaft in der nährstoffarmen Umgebung ansiedelten. Die erste höher entwickelte Pflanze war der Keimling eines Meersenfs, kurz darauf folgten Strandhafer, Salzmiere und Austernpflanze. Botaniker fanden heraus, dass die Samen dieser Pflanzen über eine Entfernung von 20 km von der südlichen Bucht der Insel Heimaey auf dem Meer herangetrieben waren. Um diese Erkenntnis zu untermauern wurde ein Experiment mit 10 Millionen Plastikperlen durchgeführt. Von den bei Heimaey ins Meer gestreuten Perlen kam tatsächlich etwa 1 % an den Ufern von Surtsey an. Aufgrund der hohen Bedeutung der Vögel für den Transport von Samen schätzen Wissenschaftler jedoch, dass 75 % der Gefäßpflanzenarten auf Surtsey durch Vögel eingebracht wurden und nur 14 % durch Wind sowie 11 % über das Meer.
Erst als Vögel sich auf Surtsey niederließen, stieg die Qualität des Bodens an und höher entwickelte Pflanzen konnten auf der Insel gedeihen. Im Jahr 1998 wurde der erste Busch auf der Insel entdeckt, eine Salix phylicifolia (bis zu 4 m hoch wachsende Weide). Insgesamt wurden über 60 Pflanzenspezies auf Surtsey identifiziert, wovon sich 30 dauerhaft ansiedelten. Auch heute noch erreichen jedes Jahr zwischen zwei und fünf neue Arten die Insel.
Vögel

Das Wachsen der Vögelpopulation auf der Insel hängt so sehr von den auf der Insel wachsenden Pflanzen ab, wie sie auch das Gedeihen der Pflanzen fördert. Vögel nutzen Pflanzen als Nistmaterial, helfen im Gegenzug aber durch Verteilung der Samen und düngen den Boden mit ihrem Guano. Die ersten Vögel nisteten drei Jahre nach dem Ende der Eruptionen auf Surtsey, wobei der Eissturmvogel und die Trottellumme die ersten Arten waren. Heute sind acht Arten auf der Insel heimisch. Die ersten Möwen waren bereits wenige Wochen nach dem ersten Auftauchen der Insel auf dieser gelandet. Eine dauerhafte Seemöwenkolonie befindet sich seit 1986 auf Surtsey - 1999 waren es 300 Paare. Diese hat aufgrund der hohen Anzahl an Tieren eine großen Einfluss auf das Pflanzenleben auf der Insel. Im Jahr 2004 wurden auch nistende Papageitaucher entdeckt, die auch in Island zahlreich vorkommen.
Neben einem dauerhaften Wohnplatz für einheimische Vögel bietet Surtsey auch einen Rastplatz für Zugvögel. Besonders Vögeln, die von den Britischen Inseln nach Island fliegen, nutzen Surtsey für einen Zwischenstopp. So wurden bereits Singschwäne, Gänse und Raben gesichtet. Obwohl Surtsey östlich der üblichen Zugrouten liegt, wurde es durch das Anwachsen der Vegetation ein attraktiver Rastplatz.
Leben unter Wasser
Schon bald nach Entstehen der Insel konnten Robben um die Insel entdeckt werden. Sie begannen früh, sich auf der Insel zu sonnen, speziell im nördlichen Teil, der der Erosion weniger ausgesetzt war. Bereits im Jahr 1983 wurden die ersten Robben mit Nachkommenschaft auf der Insel gesichtet. Heute nutzen etwa 70 Tiere die Insel als Lebensraum. Kegelrobben sind häufiger anzutreffen als Seehunde, beide Arten haben sich aber etabliert. Die Anwesenheit von Robben zieht auch deren Fressfeind an, den Großen Schwertwal, der in den Gewässern um Vestmannaeyjar und auch um Surtsey häufig anzutreffen ist.
Unter Wasser rund um die Insel sind viele Spezies heimisch. Seesterne sind weit verbreitet, wie auch Seeigel und Napfschnecken. Die Felsen sind von Algen überzogen, Seetang bedeckt weite Teile der Abhänge, besonders in Tiefen zwischen 10 und 20 m.
Andere Lebewesen
Insekten erreichten Surtsey bereits kurz nach der Entstehung der Insel, sie konnten schon 1964 nachgewiesen werden. Die ersten, die aus eigener Kraft, unterstützt vom Wind, Surtsey erreichen, waren Fluginsekten. Einige wurden vermutlich sogar von Kontinentaleuropa nach Surtsey verfrachtet. Später erreichten Insekten die Insel über Treibholz sowie über lebende und tote Tiere, die angespült wurden.

1975 wurde die ersten Springschwänze auf Surtsey registriert. 2002 zeigte eine Versuchsreihe, dass diese auch in der Lage sind, nennenswerte Zeiträume in Salzwasser zu verbringen, ohne Schaden zu nehmen. Die Ansiedlung von Insekten bot den Vögeln Nahrung. Im Gegenzug stellten etwa tote Vögel eine Nahrungsgrundlage für fleischfressende Insekten dar. Auch pflanzenfressende Insekten konnten sich nach Ausbreitung der Fauna auf der Insel ansiedeln. Auch gänzlich anders entwickelte Landtiere haben die Insel erreicht. Regenwürmer wurden in einer Bodenprobe 1993 entdeckt, vermutlich wurden sie von Vögeln aus Heimaey eingeflogen. Schnecken wurden 1998 entdeckt, es handelt sich dabei um die gleichen Arten wie im Süden der Isländischen Hauptinsel. Auch Spinnen und Käfer wurden bereits auf Surtsey gesichtet.
Insgesamt wurden bis 2002 über 300 verschiedene Arten registriert. Ein Großteil davon sind flugfähige Insekten, etwa 133 Fliegenarten, 62 Milbenarten, 19 Arten von Schmetterlingen. Dazu kommen 10 Spinnen-, 5 Käfer- und 2 Wurmarten.
Die Zukunft von Surtsey
Nach dem Ende der Eruptionen begannen Wissenschaftler eine Reihe von Tests durchzuführen, um die Veränderungen auf der Insel erkennen zu können. Zwanzig Jahre nach Entstehen der Insel zeigen diese Experimente, dass die Insel kontinuierlich horizontal schrumpfte und bereits mehrere Meter Höhe verloren hatte. Zu Beginn betrug der Höhenverlust 20 cm pro Jahr, in den 1990ern jedoch nur mehr 1 bis 2 cm pro Jahr. Das Schrumpfen hatte mehrere Gründe: Zum einen verdichtete sich das lose Grundmaterial der Insel, zum anderen verdichteten sich die Sedimente unter der Insel. Unter dem hohen Gewicht des Vulkans gab nach dem Prinzip der Isostasie auch die Asthenosphäre etwas nach und die Lithosphäre sank etwas tiefer ein. Von einer maximalen Höhe von 173 m ist Surtsey auf 154 m (2006) geschrumpft.
Das typische Verhalten eines Vulkans im Vestmannaeyjar-Archipel ist eine einzige Phase vulkanischer Aktivität. Dies macht weitere Eruptionen auf Surtsey lange nach der ersten aktiven Phase sehr unwahrscheinlich.
Die raue See um die Insel erodiert Surtsey bereits seit ihrem Auftauchen. Seit Ende der Ausbrüche hat die Insel etwa die Hälfte ihrer Fläche von 2,8 km² wieder verloren und ist nur mehr 1,4 km² groß (2006). Auch heute noch gehen jedes Jahr etwa 10.000 m² verloren. Ein völliges Verschwinden der Insel in naher Zukunft ist jedoch unwahrscheinlich. Das bis heute erodierte Gebiet bestand größtenteils aus losen Pyroklastika, die leicht von Wind und Wellen weg getragen werden konnten. Der noch verbliebene Rest der Insel ist größtenteils von Lava überdeckt worden und entsprechend resistenter gegen Erosion. Auch haben chemische Prozesse dazu geführt, dass sich das Gestein im Inneren der Insel langsam in Tuffstein oder Palagonit umwandelt (Palagonitisation). Aufgrund der hohen Temperatur im Inneren läuft dieser Prozess sehr rasch ab.
Obwohl die Erosion die Insel weiter verkleinern wird, dauert es wohl noch Jahrhunderte, bis Surtsey komplett verschwunden ist. Wie sie in Zukunft aussehen könnte zeigen andere Inseln im Archipel der Vestmannaeyjar, die in der gleichen Weise wie Surtsey vor tausenden von Jahren gebildet wurden.
Siehe auch
Literatur
- Sturla Friðriksson: Surtsey : evolution of life on a volcanic island. London, 1975, ISBN 0-408-70700-3
- Schwabe, G. H.:Surtsey, Island: natürliche Erstbesiedlung (Oekogenese) der Vulkaninsel. Kiel, 1970
- Carl H. Lindroth: Surtsey, Iceland. 1973
- Sigurdur Þorarinsson: Surtsey: Geburt einer Vulkaninsel im Nordmeer. Zürich, 1968.
- Lasky, Kathryn: Surtsey: The Newest Place on Earth. New York, 1992, ISBN 1562823000