Gardes d’honneur de la Garde impériale
Gardes d'honneur de la Garde impériale | |
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Charles Joseph Randon de Pully, Général de division und Commandant des 1er régiment de gardes d'honneur | |
Aktiv | 1813 bis 1814 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | ![]() |
Teilstreitkraft | Garde impériale |
Truppengattung | Cavalerie de la Garde impériale |
Typ | Leichte Kavallerie |
Unterstellung | Vieille Garde |
Schlachten | Koalitionskriege |
Führung | |
Kommandeur | Letzter: Charles Joseph Randon de Malboissière de Pully |
Die Gardes d’honneur de la Garde impériale (dt.: Ehrengarden der kaiserlichen Garde) bestand aus vier Regimentern leichter Kavallerie, aufgestellt zur Verstärkung der Gardekavallerie des Ersten Kaiserreichs. Uniformiert nach Art der Husaren sollte das Personal aus dem Bürgertum und dem niederen Adel kommen. Die Einheiten wurden 1813 errichtet und während der Ersten Restauration aufgelöst.
Hintergründe
Ende des Jahres 1812 war die Grande Armée nach dem desaströsen Rückzug aus Russland ausgeblutet und in katastrophaler Verfassung – gleiches galt für die Garde impériale, die weit von ihrem personellem Sollbestand entfernt war. Das Regiment der Lanciers rouges de la Garde impériale bestand noch aus ganzen 60 Reitern. Von der französischen Niederlage in Russland aufgemuntert, schlossen sich die Könige Europas zur Sechsten Koalition unter der Führung Russlands und Großbritanniens zusammen. Dazu kamen auch die Länder des sogenannten Rheinbundes, die bis dahin gezwungen waren unter Napoléon zu kämpfen und die sich jetzt auf die Seite der Gegner Napoléons schlugen.
Diese Bedrohung vor Augen, ließ der Kaiser auf dem Umweg über einen Senatsbeschluss (Senatus consultum) vom 11. Januar 1813 die Aushebung von 350.000 Mann anordnen. Ein erneuter Senatsbeschluss vom 3. April ermöglichte dann die Aufstellung des Corps des Gardes d'honneur [1].
Aufstellung und Gliederung
Zurück aus Russland entschied Napoléon im Jahre 1812 neue Einheiten zu schaffen, um die dezimierten Gardekavallerie zu verstärken und sich einer erneuten gegnerischen Koalition entgegenzustellen. Unter den hastig aufgestellten Truppen befanden sich auch 10.000 Reiter, die das Corps der Gardes d'honneur bildeten. Aufgerufen sich freiwillig zu melden, wurden die Söhne der wichtigsten Familien des Bürgertums und des niederen Adels aus den 130 Departements des Kaiserreichs.
Da die neuen Rekruten aus den oberen sozialen Klassen stammen sollten, war vorgesehen, dass sie für Uniformierung und Ausrüstung finanziell selbst aufzukommen hatte. Des Weiteren waren ihnen eigene Dienstboten gestattet, die für sie die niederen Arbeiten wie z. B. den Stalldienst zu verrichten hatten. Es war jedem versprochen, nach einjähriger Dienstzeit zum Offizier befördert zu werden.[2]
Der Aufruf an die vermögenden jungen Herren brachte jedoch nicht den erhofften Erfolg – was wohl auf die sich abzeichnende militärisch Niederlage zurückführen ließ – es mussten zahlreiche Ausnahmen gemacht werden. Bald blieb es nicht aus, auch Söhne aus bescheidenen Verhältnissen kommend, zu akzeptieren. Im Département Haute-Garonne wurde mit der Registrierung am 20. April begonnen und am 11. August war mit 88 Freiwilligen das für hier veranschlagte Kontingent erreicht.
Jedoch scheint es, dass der Aufruf, wie z. B. auch im Département Ain, mehr junge Leute aus den niedrigeren Schichten ansprach und nicht die Söhne des betuchten Bürgertums und des Adels, wie es Napoleon gewünscht hatte.
- Situation im Haut-Garonne
- 47 Freiwillige konnten für ihre Uniform und Ausrüstung bezahlen, für 41 stellte es die Präfektur
- 38 Freiwillige konnten für ihr Pferd bezahlen, für 50 stellte es die Präfektur
- 40 Freiwillige konnten für ihr Zaumzeug/Sättel bezahlen, für 48 stellte es die Präfektur
Die Präfektur entnahm das benötigte Geld aus einem Fonds, der von den reichsten Familien des Departements eingerichtet wurde (oder werden musste!)
Die Rekruten aus dem Haut-Garonne wurden dem 3e régiment de gardes d'honneur de la Garde impériale zugeteilt und in Tours zur Ausbildung stationiert.[3]
Einsätze
Obwohl völlig unvorbereitet für Kampfeinsätze in die Grande Armée integriert, konnte sie das in sie gesetzte Vertrauen an der Seite der Elite der kaiserlichen Kavallerie rechtfertigen.
Sie kamen 1813 im Feldzug in Deutschland in der Schlacht bei Hanau zum ersten Mal in den Kampf und zeichneten sich im folgenden Jahr noch bei den Rückzugskämpfen in Frankreich, insbesondere der Schlacht bei Château-Thierry, der Schlacht bei Montmirail und der Schlacht bei Reims aus.[4][5] Nach der ersten Abdankung Napoléons wurde die „Gardes d'honneur“ 1814 aufgelöst.[6]
Nach dem Ende des Feldzuges 1813 wurden die Überlebenden der vier Regimenter am 13. Januar 1814 zu einer Division zusammengefasst. Am 13. März 1814 attackierten sie die russische Kavallerie in der Schlacht bei Reims und schlugen sie in die Flucht. Die Reiter des 3. Regiments wurden dann jedoch von der Infanterie im Rücken angegriffen und mussten verbissen kämpfen, um sich zu befreien. Am 15. März bestand die ganze Division nur noch aus 460 Reitern.
Uniformen und Ausrüstung

Die Uniformierung entsprach in etwa den Husaren bzw. den Chasseurs à cheval de la Garde impériale
- grüner Dolman mit Verschnürungen und Vitéz Kötés[7] in weiß (Silber für die Offiziere) und weiße Ärmelaufschläge
- grüner Umhang mit schwarzem Pelz
- rote Hose mit weißer Verschnürung (Silber für die Offiziere)
- die Pelzmütze der Chasseurs wurde bald durch einen roten Tschako mit weißer Garnitur und Adler (Silber für die Offiziere) ersetzt. Der Pompom und der Stutz zeigten die Farben des Regiments und der Kompanie
- Stiefel nach „ungarischer Art“ der leichten Kavallerie
- weißes Bandelier mit Kartusche
- Säbeltasche mit weißer (Silber für die Offiziere) Litze und Adler
- Kavalleriesäbel
- Karabiner am Bandelier
Für die Chargen im Generalsrang waren die Uniformen entsprechend aufwendiger gestaltet (Gold an Stelle von Silber)

Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georges Carrot La Garde nationale (1789-1871): Une force publique ambiguë, Éditions de l'Harmattan, 2001, ISBN 2-7475-0127-2, ISBN 978-2-7475-0127-9 p. 194.
- ↑ Archivlink ( des vom 31. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Les Gardes d'Honneur de la Haute Garonne.
- ↑ [1]
- ↑ planche uniformologique de la page 59
- ↑ http://www.defense.gouv.fr/terre/actu-terre/la-garde-d-honneur-1813-1814
- ↑ in Frankreich auch „Brandenbourgs“ genannt
- ↑ Département de l'Aisne, Région Hauts-de-France.
Literatur
- Liliane Funcken & Fred Funcken „L'uniforme et les armes des soldats du Premier Empire - De la garde impériale aux troupes alliées, suédoises, autrichiennes et russes“ Band 2 Casterman 1969 ISBN 2-203-14306-1 - (planche uniformologique de la page 59).
- Lt.-Col. H. Couvreur „Histoire des Gardes d'Honneur Belges“ L'avenir 1941 présentation sur le site Persée
- Georges Housset La Garde d'honneur de 1813-1814 - Histoire du corps et de ses soldats B. Giovanangeli 2009 (extraits)
- Ronald Pawly & Patrice Courcelle Napoleon's Guards of Honour|sous-titre=1813-1814|éditeur=Osprey Publishing|collection=Osprey|série=Men-at-Arms n° 378 2012 ISBN 1-84176-488-4.
- Ronald Pawly & Patrice Courcelle Napoleon's Red Lancers Osprey Publishing Osprey =Men-at-Arms numéro dans collection 389 2003 ISBN 1-84176-508-2