Johnny zieht in den Krieg
Film | |
Titel | Johnny zieht in den Krieg |
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Originaltitel | Johnny got his gun |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1971 |
Länge | 111 Minuten |
Stab | |
Regie | Dalton Trumbo |
Drehbuch | Dalton Trumbo |
Produktion | Bruce Campbell, Tony Monaco und Christopher Trumbo |
Musik | Jerry Fielding |
Kamera | Jules Brenner |
Schnitt | Millie Moore |
Besetzung | |
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Der amerikanische Anti-Kriegsfilm Johnny zieht in den Krieg, schildert das Schicksal des 17jährigen Joe (Johnny) Bonham, der freiwillig für die USA in den Ersten Weltkrieg zieht und schwer verwundet wird.
Die Versuche seiner Freundin, Johnny von seinem Vorhaben abzubringen, prallen wegen der Aussicht, eine Waffe in die Hand zu bekommen, wirkungslos an ihm ab. Auf dem Schlachtfeld wird er von einer Granate getroffen und schwer verwundet. Er überlebt als Torso, ohne Arme und Beine, ohne Sprach-, Seh- und Hörfähigkeit - aber sein Gehirn funktioniert. Niemand kann sich vorstellen, dass sein Bewusstsein noch intakt ist, so erhält man ihn am Leben, aus Neugier, wie lange ein Mensch so überleben kann.
Seine anfängliche Freude, noch am Leben zu sein, wandelt sich bald in Verzweiflung, als er bemerkt, wie ihm Arme und Beine amputiert wurden. In den folgenden Wochen und Monaten wird Johnny nach und nach bewusst, dass er mit Ohren, Augen, Nase und Mund sämtliche Sinnesorgane außer der Haut verloren hat. Er führt innerlich einen Dialog mit sich selbst und Jesus, um einen Weg zu finden, mit seiner Umwelt, die im Wesentlichen aus einer Krankenschwester besteht, Kontakt aufzunehmen. Durch die einzige Bewegung, die ihm noch möglich ist - Kopfnicken -, bittet er sie per Morsecode, ihn zu töten. Bevor die Krankenschwester seiner Bitte nachkommen kann, wird sie allerdings durch die Ärzte davon abgehalten und Johnny einer ungewissen Zukunft überlassen.
Die Aussage des Films wird besonders sarkastisch durch den Originaltitel Johnny got his gun unterstrichen. Nach dem Motto "Das hat er jetzt davon" wird geschildert, was sein naiver Wunsch, eine Waffe zu bekommen, für Konsequenzen hat. Grundlage für den Titel Johnny got his gun war der Aufruf "Johnny get your gun" (deutsch: Johnny, hol dir deine Waffe), mit dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts versucht wurde, junge US-Amerikaner für den Militärdienst zu begeistern.
Besonderheiten
Der Roman von Dalton Trumbo erschien 1985 in Deutschland unter dem Titel "Johnny zieht in den Krieg. Es ist der entsetzlichste, erschütterndste Protest, der jemals gegen den Krieg erhoben wurde".
Die Rockband Metallica wurde von dem Film zu dem Song "One" inspiriert und verwendete Szenen aus dem Film für das Musikvideo.
Die Szenen mit Jesus Christus stammen aus Buñuels Feder.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1971, allerdings erst auf Intervention von Jean Renoir, Luis Buñuel und Otto Preminger, ins offizielle Programm von Cannes aufgenommen und erhielt dort die nach der Goldenen Palme zweithöchste Auszeichnung, nämlich den Großen Preis der Jury, sowie den FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik.