Kongo (Fluss)
Der 4.374 km lange Kongo [auch Congo genannt; früher und teils immer noch Zaire ("Fluss")] ist der größte (Einzugsgebiet), zweitlängste und wasserreichste Fluss bzw. Strom in Afrika und sogar der zweitwasserreichste der Erde. Sein Einzugsgebiet liegt hauptsächlich in der Demokratische Republik Kongo (nachfolgend "D.R. Kongo" genannt) - wo er durch das riesige Kongobecken fließt.
Flusslauf
Er entspringt als Lualaba im Süden der "D.R. Kongo" in der Region Shaba in den Süd-Ausläufern des Mitumbagebirge. Dort liegt seine Quelle etwa 100 km westlich von Lubumbashi. Der Lulalaba fließt zuerst nach Norden, vorbei an den Seen Lac Upemba und Kisale und nimmt rund 150 km weiter nördlich das Wasser des von Osten kommenden Flusslaufs Luvua-Luapula-Chambeshi auf, der als Nebenfluss bis zu dieser Stelle deutlich länger ist als der Lualaba - der Quellfluss des Kongos. Etwa bei dieser Flusseinmündung tritt er in das sehr weit ausgedehnte Kongobecken ein. Nochmals rund 150 km weiter nördlich fließt ihm der von Osten kommende Lukuga zu. Von dort aus fließt der Lulalaba weiter in Richtung Norden zu den Stanley Falls bei Kisangani.
Von dort an trägt er - in westlicher Richtung fließend - den Namen Kongo. Dort wo er sich in Richtung Südwesten wendet durchfließt er eine ausgedehnte Sumpflandschaft bei Mbandaka. Darin fließt ihm der Ubangi zu, sein größter Nebenfluss. Von dort an bildet er die natürliche Grenze der Staaten "D.R. Kongo" und Republik Kongo. Etwas weiter südlich mündet der Kasai ein, sein zweitgrößter Nebenfluss. Danach erreicht er den Pool Malebo, Brazzaville und Kinshasa; der Fluss ist oberhalb dieser Städte schiffbar. Wenig später stürzt sein Wasser beim Durchbruch durch die Niederguineaschwelle über die 274 m hohen, kaskadenartigen und mehrere Kilometer langen Livingstone Falls.
Bei Mbanza verlässt er die gemeinsame Grenze und quert den nur etwa 100 bis 150 km breiten westlichsten Zipfel der "D.R. Kongo" und erreicht Matadi. Die zuletzt genannte Stadt liegt an der Grenze der Staaten "D.R. Kongo" und Angola, auf der er - nun Rio Zaire genannt - noch rund 135 km weiter nach Westen fließt, um auch an dieser Grenze im Zaire-Tiefland in einem bis zu 40 km breiten Trichter in den Atlantik mündet, wo er sich als Kongo-Rinne noch 150 km unter dem Meer fortsetzt.
Daten
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet des Kongos, das nach dem Amazonas das zweitgrößte der Erde ist, liegt hauptsächlich in der "D.R. Kongo"; es umfasst 3.822.020 km² und reicht noch in die Nachbarstaaten Kamerun, Äquatorialguinea, Gabun Republik Kongo und Zentralafrikanische Republik.
Länge & Tiefe
Der Kongo ist 4.374 km lang (teils wird seine Länge auf 4.700 km beziffert), wovon ca. 3.000 km schiffbar sind und teilweise 40 bis 90 m tief.
Wasserreichtum
Wie bereits erwähnt, ist der Kongo der zweitwasserreichste bzw. Strom in Afrika und nach dem Amazonas sogar der zweitwasserreichste der Erde: Er führt an seiner Mündung im Jahresdurchschnitt 42.000 m³/s Wasser ab.
Wasserfälle & Schiffbarkeit
Der Fluss bildet viele Stromschnellen und Wasserfälle (u.a. Stanley- und Livingstone Falls). Der Kongo ist eine wichtige Schifffahrtsstraße; die oftmals großen nicht schiffbaren Abschnitte werden durch Eisenbahnlinien umgangen.
Erforschung
Die sogenannte Entdeckung des Kongos fand 1482 durch den portugiesischen Seefahrer Diogo Cão statt. Der britische Afrikaforscher Sir Henry Morton Stanley erforschte seinen Lauf im Binnenland, als er den Strom von 1876 bis 1877 befuhr und das Land erkundete.
Orte
Nebenflüsse
Weil der Lualaba-Kongo - von Süden kommend und hauptsächlich in Richtung Westen fließend - in einem großen Linksbogen durch die zuvor erwähnten Länder und Landschaften fließt, ist es ohne einen Blick auf den Weltatlas zu werfen schwierig, sich orographisch klarzumachen, welcher Fluss von "links" bzw. "rechts" kommt. In der nachfolgenden Aufstellung, in der die Zuflüsse des Kongos flussabwärts aufgelistet wurden, sind daher auch die Himmelsrichtungen - aus der die Zuflüsse kommen - vermerkt.
Oberlauf - bis zum Beginn des Kongo-Linksbogens (bis Kisangani):
- links - von Südwesten: Lubudi
- rechts - von Südosten: Lufira, Luvua-Luapula-Chambeshi
- rechts - von Osten: Lukuga, Luama, Elila, Ulindi, Lowa, Maiko
Mittelauf - ab Beginn des Kongo-Linksbogens (von Kisangani bis Mbandaka):
- rechts - von Nordosten: Lindi
- links - von Süden: Lomami
- rechts - von Nordosten: Aruwimi, Itimbiri
- links - von Osten: Lulonga-Maringa, Ruki-Busira
Mittelauf - Zum Ende des Kongo-Linksbogens (bis Brazzaville/Kinshasa):
Unterlauf - Nach Ende des Kongo-Linksbogens (ab Brazzaville/Kinshasa):
- keine nenneswerten Zuflüsse