Rugby Union in Deutschland
1823 entstand am Internat der mittelenglischen Stadt Rugby ein neues Spiel: Ein Schüler namens William Webb Ellis nahm den Ball im Laufe eines Fußballspiels „in feiner Missachtung der Regeln“ (Thomas Hughes: Tom Brown’s Schooldays) in die Hände, rannte davon und legte ihn ins gegnerische Tor. So will es die Legende. Zwar hat der Schüler wirklich gelebt und zu dieser Zeit in Rugby studiert – wie sich anhand der erhaltenen Matrikeln nachweisen lässt. Aber ob er der Erfinder war, lässt sich nicht beweisen. Abgesehen davon bestanden zu diesem Zeitpunkt noch keine allgemein gültigen Regeln in den Jahrhunderte alten Vorgänger-Spielen von Fußball und Rugby: Der Ball konnte getreten, getragen, geworfen (je nach Größe auch gerollt oder geschoben) werden; Spielerzahl und Feldgröße waren nicht festgelegt. (Hierzu siehe auch Geschichte des Fußballs). Am Internat von Rugby war das Spielen des Balles mit der Hand bereits erlaubt; nur durfte er nicht getragen werden, und ins Tor musste man ihn auf jeden Fall mit dem Fuß befördern. Insoweit hatte das Spiel Ähnlichkeit mit Gaelic Football. Die Neuerung, den Ball zu tragen und einen Versuch zu legen wurde zwischen 1820 und 1823 eingeführt. Der ovale Ball, der dieses Tragen eng am Körper erleichtert, wurde erstmals 1851 vom Schuh- und Ball-Hersteller Gilbert nahe der Public School angefertigt.
Eine klare Trennung zwischen Fußball und Rugby erfolgte erst nach 1863, als in London die Football Association (FA) gegründet wurde, die nach den Regeln der Universität Cambridge (1846) das Spielen des Balles mit der Hand abschaffte. Acht Jahre später, am 26. Januar 1871, wurde die Rugby Football Union (RFU) gegründet, die in der Folgezeit die Regeln der Schule von Rugby (1845) standardisierte.
Nach Deutschland gelangte Rugby durch den Nachwuchs wohlhabender Briten. Einige der jungen Männer besuchten im Deutschen Bund renommierte Privat-Gymnasien oder studierten in Heidelberg, andere versahen am Königshaus Herrenhausen in Hannover ihren Militärdienst und spielten in ihrer Freizeit Rugby. Dieser Einfluss wirkt bis heute nach: Hannover und Heidelberg entwickelten sich zu den Hochburgen des Sports in Deutschland.
Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg
Die erste deutsche Rugby-Mannschaft gab es am Neuenheim College in Heidelberg: Um 1850 erregten diese Schüler mit einem Spiel Aufsehen, das die Jugendlichen der Stadt „Durchtragerles“ nannten.
Schüler unter Leitung des Pädagogen Edward Hill Ullrich vom Neuenheim College (heute Heidelberg College) waren es dann, die am 9. Mai 1872 den Heidelberger Ruderklub von 1872 (HRK 1872) gründeten, der heute der älteste deutsche Rugby-Verein ist.
Am 14. September 1878 wurde in Hannover der erste deutsche Sportverein aus der Taufe gehoben, der sich von Beginn an weder dem Turnen noch dem Wassersport, sondern ausschließlich dem Rasensport widmete: der Deutsche Sport-Verein von 1878 (DSV 1878 Hannover). Mitbegründer und erster Präsident war Ferdinand Wilhelm Fricke. Nach ihm ist die Straße benannt, in der sich heute die Geschäftsstelle des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) befindet.
Ein Zusammenschluss der deutschen Vereine scheiterte lange an gegensätzlichen Interessen. Als die von norddeutschen Vereinen 1886 angeregte Gründung eines Deutschen Rugby-Fußball-Bundes unterblieb, schloss sich der DSV von 1878 Hannover dem Deutschen Fußball- und Cricket-Bund an, während die Vereine in Cannstatt, Frankfurt, Heidelberg und München der Süddeutschen Fußball-Union beitraten.
Trotz der Uneinigkeit der Vereine siegte schließlich die Einsicht in Notwendigkeiten. Am 13. Februar 1898 trafen sich in Heidelberg die Rugbyspieler dieser Stadt mit ihren Sportfreunden vom FV Stuttgart 93 (später: VfB) und Frankfurt zu einem ersten Deutschen Rugby-Tag, an dem sich mit dem Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft auch Vertreter von Vereinen des „Associations-Fußballs“ beteiligten. Treibende Kraft bei den Debatten über Ausbreitungsstrategien, Spielpläne und Schiedsrichter war Professor Dr. Edward Hill Ullrich, der sich vor allem dafür stark machte, den Kontakt zu den norddeutschen Vereinen zu verstärken und die Gründung eines Dachverbandes zu forcieren. Er stieß aber auf wenig Gegenliebe.
Zunächst wollte man alle Fragen ohne die Gründung eines Verbandes auf weiteren Rugby-Tagen klären. Im August 1898 sowie im Februar und September 1899 wurden solche Zusammenkünfte in Frankfurt/Main, Stuttgart und Cannstatt abgehalten, ehe auf dem 5. Deutschen Rugby-Tag am 11. März 1900 in Hannover 19 Vereine förmlich beschlossen, zukünftig gemeinsam zu handeln. Es wurde beschlossen, das englische Regelwerk zu übersetzen, im November 1900 das erste Nord-Süd-Spiel auszutragen und dem Deutschen Fußball-Bund beizutreten, der den „Associations-Fußball“ organisiert.
Im gleichen Jahr fanden die II. Olympischen Spiele anlässlich der Weltausstellung (20. Mai bis 28. Oktober) in Paris statt. Da es immer noch keinen Verband geschweige denn eine Nationalmannschaft gab, wurde als Vertretung Deutschlands der FC (heute: SC) Frankfurt 1880 eingeladen, am Rugbyturnier teilzunehmen.
Auf dem 6. Deutschen Rugby-Tag in Kassel wurde schließlich am 4. November 1900 der Deutsche Rugby-Fußball-Verband innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes gegründet. Sein erster Präsident wurde Ferdinand Wilhelm Fricke vom DSV 1878 Hannover und Konrektor des dortigen Realgymnasiums. Erst ein Jahr später, am 4. November 1901, machte sich der Rugby-Verband selbstständig, trat aus dem Fußball-Bund aus und nennt sich seitdem Deutscher Rugby-Verband (DRV).
Unter dem Dach des DRV fanden nun jährlich Nord-Süd-Spiele (seit 1900), Deutsche Meisterschaften (seit 1909) und Länderspiele (seit 1927) statt. Durch den Zweiten Weltkrieg bedingt, wurde die Meisterschaft zuletzt 1942, das letzte Länderspiel 1940 ausgetragen.
Entwicklung nach 1945
(Wird ergänzt)
Spielbetrieb und Wettbewerbe
(Wird ergänzt)
Länderspiele
Bereits an den II. Olympischen Spielen, die im Jahr 1900 zusammen mit der Weltausstellung in Paris stattfanden, nahm „Deutschland“ teil und errang durch ein 17:27 gegen den Gastgeber die Silbermedaille. An Stelle einer Nationalmannschaft, die es noch nicht gab, spielte der SC Frankfurt 1880 für das Kaiserreich.
Zum ersten offiziellen Länderspiel trat Deutschland am 17. April 1927 wieder in Frankreich an und verlor mit 5:30. Seitdem spielte es noch achtmal gegen Frankreich, ab 1929 zweimal gegen Spanien, 1931 gegen die Tschechoslowakei und 1933 gegen die Niederlande. Dann gehörte es am 25. März 1934 zu den Gründungsmitgliedern der Fédération Internationale de Rugby Amateur (FIRA, seit 1999 FIRA-AER) – zusammen mit Belgien, Frankreich, Italien, Katalonien, den Niederlanden, Portugal, Rumänien und Spanien. Folgerichtig beteiligte es sich bis zum Zweiten Weltkrieg an einem intensiven Länderspielverkehr mit den FIRA-Mitgliedern: Die DRV-Fünfzehn spielte ab 1936 dreimal gegen Rumänien und sechsmal gegen Italien, 1937 gegen Belgien, sowie weitere sechsmal gegen Frankreich, zweimal gegen die Niederlande und einmal gegen die Tschechoslowakei. Das letzte Spiel im Krieg fand am 5. Mai 1940 in Stuttgart gegen Italien statt. Gegen alle Länder außer Frankreich sah die deutsche Bilanz positiv aus: Vorlage:Deutsche Rugby-Länderspiele vor 1945
Das erste Nachkriegs-Länderspiel wurde am 2. März 1952 gegen Belgien gewonnen (16:9 in Hannover).
Die deutsche Mannschaft musste bald feststellen, dass sie aufgrund der Kriegs-Auswirkungen und der konsequenten Aufbauarbeit der Konkurrenten ihre überragende Stellung auf dem Kontinent eingebüßt hatte. Frankreich trat nur noch mit einer B-Mannschaft gegen die Deutschen an und siegte dennoch sicher; Italien war ebenfalls besser, Spanien und Rumänien waren mindestens ebenbürtig.
Die Teilnahme Deutschlands an der Europameisterschaft der FIRA seit der Saison 1973/74 weitete die Zahl der Länderspielgegner aus: Nun kamen auch Marokko, Schweden, die Sowjetunion, die Schweiz, Tunesien und Dänemark dazu.
Im November 1988 wurde der DRV als 38. von inzwischen 105 Nationalverbänden in den International Rugby Board aufgenommen, so dass Deutschland erstmals 1989 an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft (für 1991) teilnehmen konnte. Leider unterlag die XV des DRV gleich am Anfang den Niederlanden mit 13:21 in Hilversum und 6:12 in Heidelberg und schied so bereits in der ersten Runde aus.
1989 und 1990 fanden erstmals Testspiele gegen Teams aus Übersee statt: Gegen Westsamoa und Namibia musste die DRV-Fünfzehn hohe Niederlagen einstecken (9:55 bzw. 7:54). Vorlage:Deutsche Rugby-Länderspiele 1952-1999 Das Jahrtausend schloss die Deutsche Rugby-Nationalmannschaft mit negativer Bilanz ab.
Bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2007 gewann die DRV-Mannschaft in der Europa-Gruppe B alle vier Spiele souverän, dabei erstmals in ihrer Geschichte dreistellig:
- 29. Oktober 2005 auf Malta 43:0
- 12. November 2005 gegen Serbien-Montenegro 108:0
- 22. April 2006 in Kroatien 25:15
- 29. April 2006 gegen Belgien 33:15
Nach den Entscheidungsspielen gegen Spanien, den Sieger der Gruppe A, schied Deutschland dann aus:
- 13. Mai 2006 zu Hause 18:6
- 27. Mai 2006 auswärts 10:36
Meisterschaft
Der Austragungsmodus bestand über Jahrzehnte im wesentlichen darin, dass zunächst ein Nord- und ein Südmeister ermittelt wurden, die seit 1909 in einem Finalspiel aufeinander trafen. Ab der Saison 1935/36 wurden wie in anderen Sportarten im Reichsbund für Leibesübungen Sportbereiche auf Grundlage der Gaue eingerichtet, die ihre Meister ausspielten. Das waren im Rugby insgesamt sechs: Nordmark (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg), Niedersachsen (mit Bremen), Berlin-Brandenburg, Niederrhein (Teile des heutigen Nordrhein-Westfalen), Hessen und Baden. Es deutet einiges darauf hin, dass Nordmark, Niedersachsen und Berlin-Brandenburg untereinander einen Nordmeister ermittelten, die anderen drei einen Südmeister, die dann wieder ein Finale gegeneinander bestritten. In den Kriegsjahren 1941 und 1942 wurden nur noch in Niedersachsen und Berlin Meisterrunden ausgetragen, deren Sieger nun ein Hin- und Rückspiel gegeneinander führten.
Nach dem Krieg stritten wieder sechs Regionalmeister um den Titel. Die Landesverbände hießen nun Hamburg, Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden (ab 1952: Baden-Württemberg). Die beiden letztgenannten bildeten zeitweilig eine gemeinsame Liga „Südwest“. Weiterhin wurde der deutsche Rugby-Meister durch regionale Meisterschaften, Landesverbands-übergreifende Zwischenrundenspiele und ein Finale ausgespielt. Dabei wurden später in den Zwischenrunden nicht mehr Nord- und Südsieger ermittelt, so dass im Endspiel auch schon mal zwei Vereine des Nordens aufeinander treffen konnten. Dieser Zustand währte bis zur Gründung der Bundesliga mit der Saison 1971/72. Sie begann in zwei Staffeln – Nord und Süd mit je acht Vereinen. Somit trugen am Saison-Ende wieder die „Meister“ aus Nord und Süd den Kampf um den Deutschen Titel aus. Unterbau der Bundesliga blieben die sechs Landesverbände, deren oberste Spielklassen jetzt als Regionalligen bezeichnet wurden.
Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde auch der Deutsche Rugby-Sportverband der DDR im November 1990 aufgelöst und die Landesverbände Brandenburg und Sachsen mit ihren 17 Vereinen in den DRV aufgenommen. Dies brachte eine Umgliederung der Bundesliga und die Einführung der zweigeteilten 2. Bundesliga mit sich. Seit der Bildung der einteiligen 1. Bundesliga spielen die beiden Tabellen-Ersten ein Finale aus (Ausnahme: 2002).
Eindeutige Hochburgen sind – gemessen an der Endspiel-Beteiligung – Hannover und Heidelberg. Dies wird erst auf den zweiten Blick deutlich, denn Döhren, Linden, List und Ricklingen sind Stadtteile von Hannover, während Neuenheim und Handschuhsheim zu Heidelberg gehören.
Regional-Meister vor Gründung der Bundesliga
Als Vorläufer der heutigen Landesverbände wurden 1935/36 wie in anderen Sportarten im Reichsbund für Leibesübungen Sportbereiche auf Grundlage der Gaue eingerichtet, die ihre Meister ausspielten. Allerdings hatte es einige Rugbyverbände auch schon früher gegeben: zum Beispiel Niedersachsen seit 1900 und Berlin-Brandenburg seit 1921.
Jahr | Niedersachsen | Nordmark | Brandenburg |
---|---|---|---|
1936 | FC Schwalbe Hannover | Kriegsmarine Kiel | FC Tennis Borussia |
1937 | FV 1897 Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1938 | VfV Hannover | FC St. Pauli | SV Siemens Berlin |
1939 | VfV Hannover | FC St. Pauli | Polizei-SV Berlin |
1940 | FV 1897 Linden | FC St. Pauli | Polizei-SV Berlin |
1941 | SC Elite Linden | nicht ermittelt | SV Siemens Berlin |
1942 | SC Germania List | Ordnungspolizei Berlin | |
1943–46 | nicht ausgetragen wegen des Zweiten Weltkrieges | ||
Niedersachsen | Hamburg | Berlin | |
1947 | SV 1908 Ricklingen | nicht ermittelt | Berliner SV 1892 |
1948 | SV Victoria Linden | Berliner SV 1892 | |
1949 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1950 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1951 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1952 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1953 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1954 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1955 | SV Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SC |
1956 | TuS Victoria Linden | FC St. Pauli | Berliner SV 1892 |
1957 | SC Elite Linden | FC St. Pauli | Berliner SC |
1958 | TuS Victoria Linden | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1959 | VfR Döhren | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1960 | SV 1908 Ricklingen | SV Polizei Hamburg | SV Siemensstadt |
1961 | SV Odin Hannover | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1962 | TSV Victoria Linden | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1963 | SV Odin Hannover | SV Polizei Hamburg | Berliner RC |
1964 | DSV 1878 Hannover | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1965 | TSV Victoria Linden | SV Polizei Hamburg | SV Siemensstadt |
1966 | DSV 1878 Hannover | SV Polizei Hamburg | SV Siemensstadt |
1967 | TSV Victoria Linden | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1968 | DSV 1878 Hannover | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1969 | TSV Victoria Linden | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1970 | DSV 1878 Hannover | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
1971 | DSV 1878 Hannover | FC St. Pauli | SV Siemensstadt |
(Die Schreibweise der Vereinsnamen entspricht derjenigen in der benutzten Quelle, dem Jahrbuch 1971. So ist z. B. zu erklären, dass Victoria Linden anfangs SV, dann TuS und zuletzt TSV genannt wird.)
Diese drei Ligen stellten 1971 die Vereine für die Staffel Nord der zweigeteilten Bundesliga und bildeten künftig als Regionalligen deren Unterbau.
Die Süd-Staffel wurde aus Vereinen der Landesverbände Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen gebildet.
Jahr | Baden | Südwest | Mittelrhein-Niederrhein |
---|---|---|---|
1936 | SC Neuenheim 1902 | SC 1880 Frankfurt | TSV Fortuna Düsseldorf |
1937 | RG Heidelberg | SC 1880 Frankfurt | TSV Fortuna Düsseldorf |
1938 | RG Heidelberg | SG Eintracht Frankfurt | 1. RC Köln |
1939 | SC Neuenheim 1902 | SG Eintracht Frankfurt | nicht ermittelt |
1940 | SC Neuenheim 1902 | SG Eintracht Frankfurt | |
1941–47 | nicht ausgetragen wegen des Zweiten Weltkrieges | ||
Baden bzw. (ab1970) Baden-Württemberg |
Hessen – |
West bzw. Nordrhein-Westfalen | |
1948 | SC Neuenheim 1902 | nicht ermittelt | nicht ermittelt |
1949 | SC Neuenheim 1902 | ||
1950 | SC Neuenheim 1902 | ||
1951 | SC Neuenheim 1902 | kein Meister [6] | |
1952 | SC Neuenheim 1902 | SC 1880 Frankfurt | |
1953 | TSV Handschuhsheim | SC 1880 Frankfurt | |
1954 | SC Neuenheim 1902 | SC 1880 Frankfurt | |
1955 | TSV Handschuhsheim | SG Eintracht Frankfurt | |
1956 | TSV Handschuhsheim | SG Eintracht Frankfurt | |
1957 | TSV Handschuhsheim | SC 1880 Frankfurt | |
1958 | SC Neuenheim 1902 | SC 1880 Frankfurt | |
1959 | RG Heidelberg [7] | ||
1960 | TSV Handschuhsheim | ASV Köln | |
1961 | SC Neuenheim 1902 | ASV Köln | |
1962 | SC Neuenheim 1902 | ASV Köln | |
1963 | TSV Handschuhsheim | ASV Köln | |
1964 | SC Neuenheim 1902 | ASV Köln | |
1965 | SC Neuenheim 1902 | SG Eintracht Frankfurt | RC Hürth |
1966 | SC Neuenheim 1902 | SG Eintracht Frankfurt | ? |
1967 | SC Neuenheim 1902 | SG Eintracht Frankfurt | ? |
1968 | TSV Handschuhsheim | SG Eintracht Frankfurt | ? |
1969 | Heidelberger RK 1872 | SC 1880 Frankfurt | ? |
1970 | RG Heidelberg [8] | ||
1971 | Heidelberger RK 1872 |
(Die Tabelle wurde überwiegend aus dem Jahrbuch 1971 zusammengestellt. Dort fehlt allerdings jeder Hinweis auf eine Liga im Westen bzw. in Nordrhein-Westfalen. Einige Daten konnten aus den Jahrbüchern von 1937, 1965 und 2000 nachgetragen werden).
Bundesliga seit 1971/72
In der Saison 1971/72 wurde erstmals in der zweigeteilten Bundesliga gespielt (erster Spieltag: 18. September 1971). Zunächst bestand die Staffel Nord aus 6, die Staffel Süd dagegen aus 10 Vereinen.
- Der Norden startete mit SV Odin Hannover, SV 1908 Ricklingen, DSV 1878 Hannover und TSV Victoria Linden (alle 4 Niedersachsen, genauer gesagt: Hannover), SC Siemensstadt (Berlin), FC St. Pauli (Hamburg).
- Die Staffel Süd begann mit SC Neuenheim 02, RG Heidelberg, Heidelberger RK, Heidelberger TV, TSV Handschuhsheim (alle 5 Baden-Württemberg, genauer: Heidelberg), RC Hürth, Bonner SC, ASV Köln (Nordrhein-Westfalen: Kölner Umland), SC 1880 Frankfurt, SG Eintracht Frankfurt (Hessen).
Wenige Jahre später bestanden beide Staffeln aus 8 Vereinen, von denen in der Nord-Gruppe nach dem Abstieg des FC St. Pauli (1975) und des SC Siemensstadt alle aus Hannover stammten. Bisweilen konnte man daher das abschätzige Wort „Straßenbahn-Liga“ hören. In der Süd-Gruppe waren 5 von 8 Vereinen aus Heidelberg – mehr gab es damals auch nicht! Aber diese extrem einseitige Verteilung verschwand auch wieder.
Nach der Wende, dem Beitritt der Landesverbände Brandenburg und Sachsen und der Vereine aus der damaligen DDR, kam es vorübergehend zu einer Einteilung der Ersten Bundesliga in vier Gruppen: Nord A und B sowie Süd A und B.
Später wurde in zwei Gruppen zu je sechs Vereinen gespielt: Nord/Ost und Süd/West. Die drei Erstplatzierten trugen anschließend eine Sechser-Endrunde aus, deren Tabellen-Erste ins Finale kamen. Seit der Saison 2001/02 wird in einer Gruppe zu acht Vereinen gespielt.
Außerdem gibt es seit den 1990-er Jahren eine Zweite Bundesliga mit den Staffeln Nord/Ost und Süd/West zu anfangs je 6 Mannschaften, die in der Spielzeit 2001/02 auf 7 und in der Saison 2002/03 auf 8 Mannschaften aufgestockt wurden.
DRV-Pokal
Der DRV-Pokal wurde 1962 gestiftet. Er wird im K.-o.-System ausgetragen. Tatsächlich handelte es sich bei der Trophäe bis in die 1980-er Jahre nicht wirklich um einen Pokal, sondern um ein Ölgemälde des Brandenburger Tores.
Jahr | Ort | Endspiel | Ergebnis |
---|---|---|---|
1962 | Hannover | SV Odin Hannover – TSV Victoria Linden | 3:0 n.V. |
1963 | Hannover | SV Odin Hannover – TSV Victoria Linden | 0:0 n.V. a |
1964 | Hannover | SC Neuenheim – TSV Victoria Linden | 9:6 n.V. |
1965 | Hannover | TSV Victoria Linden – VfR Döhren | 9:3 |
1966 | Hannover | TSV Victoria Linden – SC Elite Hannover | 11:9 |
1967 | Heidelberg | RG Heidelberg – SV Odin Hannover | 9:3 |
1968 | Hannover | SC Germania List – SV Odin Hannover | 11:9 |
1969 | Hannover | DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden | 9:6 |
1970 | Hannover | SV 08 Ricklingen – DSV 1878 Hannover | 14:11 n.V. |
1971 | Hannover | SC Germania List – TSV Victoria Linden | 15:0 |
1972 | Hannover | DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden | 17:7 n.V. |
1973 | Heidelberg | Heidelberger RK – DSV 1878 Hannover | 18:9 |
1974 | Hannover | DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg | 17:3 |
1975 | Heidelberg | SC Neuenheim – RG Heidelberg | 15:0 |
1976 | Hannover | Heidelberger RK – TSV Victoria Linden | 36:6 |
1977 | Heidelberg | SC Germania List – RG Heidelberg | 22:6 |
1978 | Hannover | SV 08 Ricklingen – TSV Handschuhsheim | 6:0 |
1979 | Hannover | DSV 1878 Hannover – FV 1897 Linden | 16:3 |
1980 | Hannover | SC Germania List – RG Heidelberg | 7:3 |
1981 | Hannover | DSV 1878 Hannover – DRC Hannover | 28:12 |
1982 | Hannover | TSV Victoria Linden – RG Heidelberg | 9:3 |
1983 | Berlin | DSV 1878 Hannover – Berliner RC | 17:3 |
1984 | Hannover | DSV 1878 Hannover – SV 08 Ricklingen | 14:10 |
1985 b | Hannover | DSV 1878 Hannover – TSV Victoria Linden | 9:3 |
1986 | Heidelberg | RG Heidelberg – DRC Hannover | 13:3 |
1987 | nicht ausgetragen | ||
1988 | Berlin | SC Neuenheim – Berliner RC | 16:0 |
1989 | Hannover | TSV Victoria Linden – SV 08 Ricklingen | 13:9 |
1990 | Heidelberg | DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg | 13:6 |
1991 | Hannover | TSV Victoria Linden – SC Neuenheim | 14:10 |
1992 | Heidelberg | TSV Victoria Linden – SC Neuenheim | 9:6 |
1993 | Hannover | TSV Victoria Linden – DSV 1878 Hannover | 15:12 |
1994 | Hannover | SC Neuenheim – TSV Victoria Linden | 24:15 |
1995 | Heidelberg | RG Heidelberg – SC Neuenheim | 26:6 |
1996 | Hannover | DSV 1878 Hannover – RG Heidelberg | 17:9 |
1997 | Heidelberg | RG Heidelberg – DRC Hannover | 37:13 |
1998 | Hannover | DSV 1878 Hannover – SC Neuenheim | 29:23 |
1999 | Heidelberg | SC Neuenheim – DSV 1878 Hannover | 16:9 |
2000 | Hannover | SC Germania List – DSV 1878 Hannover | 18:8 |
2001 | Heidelberg | SC Neuenheim – TSV Victoria Linden | 25:7 |
2002 | Hamburg | DRC Hannover – SC Neuenheim | 18:11 |
2003 | Heidelberg | DRC Hannover – Heidelberger RK | 68:3 |
2004 | Karlsruhe | RG Heidelberg – DRC Hannover | 23:20 |
2005 | Varel | TSV Handschuhsheim – DRC Hannover | 21:18 |
2006 | Heidelberg | DRC Hannover – RG Heidelberg | 25:21 |
2007 | Heidelberg | SC 1880 Frankfurt – RG Heidelberg | 18:13 |
2008 | Heidelberg | TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg | 24:23 n.V. |
2009 | Frankfurt | SC 1880 Frankfurt – TSV Handschuhsheim | 56:24 |
2010 c | Heidelberg | SC 1880 Frankfurt – SC Neuenheim | 20:12 |
2011 d | Heidelberg | Heidelberger RK – SC 1880 Frankfurt | 29:0 |
2012 | nicht ausgetragen | ||
2013 | Frankfurt | TSV Handschuhsheim – Heidelberger TV | 42:10 |
2014 | Rottweil | Heidelberger TV – RC Rottweil | 11:5 |
2015 | Heidelberg | Heidelberger TV – RC Rottweil | 30:12 |
2016 | Heidelberg | SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim | 16:14 |
2017 | Pforzheim | TV Pforzheim – SC 1880 Frankfurt | 50:18 |
2018 | Heidelberg | RG Heidelberg – TV Pforzheim | 56:17 |
2019 | Leipzig | RC Leipzig – RK 03 Berlin | 56:22 |
a Victoria verzichtete auf ein Wiederholungsspiel und damit auf den Titel. b Witterungsbedingt wurde das Finale erst im März 1986 ausgetragen. c Im Juni 2010. d Im Oktober 2010 als Final Four-Turnier. |
Liga-Pokal
1983 wurde zusätzlich zum DRV-Pokal der Wettbewerb um den Liga-Pokal eingeführt ...
Jahr | Ort | Endspiel | Ergebnis |
---|---|---|---|
1983 | Berlin | Berliner SV 1892 – DSV 1878 Hannover II | 19:8 |
1984 | Heidelberg | SC Neuenheim – VfR Döhren | 19:10 |
1985 | Hannover | VfR Döhren – TSV Handschuhsheim | 9:8 |
1986 | Hannover | DSV 1878 Hannover II – FV 1897 Linden | 16:13 |
1987 | nicht ausgetragen | ||
1988 | Hannover | SC Neuenheim II – SC Germania List | 12:7 |
1989 | Hannover | FC Schwalbe Hannover – SV Odin Hannover | 23:16 |
1990 | Hannover | SC Germania List – Berliner SV 1892 | 25:15 |
1991 | Stuttgart | FC St. Pauli – Post-SG Stuttgart | 9:6 |
1992 | Hannover | Post-SG Stuttgart – FV 1897 Linden | 16:4 |
1993 | Heidelberg | RG Heidelberg II – FC St. Pauli | 17:12 |
1994 | Hamburg | BSC Offenbach – FC St. Pauli | 17:15 |
1995 | Hannover | DRC Hannover II – SC Neuenheim II | 10:8 |
1996 | Hannover | SC Germania List – RG Heidelberg II | 24:15 |
1997–2001 | nicht ausgetragen | ||
2002 | Berlin | FC St. Pauli – Post-SV Berlin | 37:30 |
2003 | Heidelberg | SC Neuenheim – Post-SV Berlin | 47:9 |
2004 | Heidelberg | Berliner RC – Heidelberger RK | 41:22 |
2005 | Hannover | SG Schwalbe / DRC Hannover II – TSV Handschuhsheim II | 27:12 |
2006 | Heidelberg | TSV Handschuhsheim II – SC Frankfurt 1880 | 35:8 |
2007 | Heidelberg | TSV Handschuhsheim II – RG Heidelberg II | 6:5 |
2008 | Heidelberg | RG Heidelberg II – TSV Handschuhsheim II | 32:29 |
2009 | Hannover | SG SV Odin / VfR Döhren – SC Germania List | 18:14 |
2010 a | Stuttgart | TSV Handschuhsheim II – Stuttgarter RC | 34:27 |
2011 b | Heidelberg | RG Heidelberg II – Heidelberger RK II | 33:10 |
2012 | nicht ausgetragen | ||
2013 | Frankfurt | TSV Bremen 1860 – Stuttgarter RC | 13:12 |
2014 | München | Neckarsulmer SU – StuSta München | 15:10 |
2015 | Heidelberg | TSV Handschuhsheim II – München RFC | 31:15 |
2016 | Rottweil | TSV Handschuhsheim II – RC Rottweil | 23:12 |
2017 | Hannover | RC Rottweil – StuSta München | 17:13[9] |
2018 | Obertshausen | TGS Hausen – München RFC | 23:3 |
2019 | zwei regionale Pokale ausgetragen: Nord/Ost und Süd/West[10] | ||
Nord/Ost | Hennigsdorf | DRC Hannover – Stahl Hennigsdorf | 34:5 |
Süd/West | Frankfurt | SC Frankfurt 1880 II – TuS 95 Düsseldorf | 50:0 c |
a Im Juni 2010. b Im Oktober 2010 als Final Four-Turnier. c kampflos |
Ab der Pokalrunde 2004 wurden DRV-Pokal und Liga-Pokal getrennt: Am DRV-Pokal nehmen die acht Vereine der ersten Bundesliga sowie die Inhaber der Plätze 1 bis 4 der jeweiligen 2. Liga Süd/West und Nord/Ost teil. Die Inhaber der Plätze 5 bis 8 der jeweiligen zweiten Liga sowie Vereine aus den Regional-Ligen spielen hingegen um den Liga-Pokal.
Nord-Süd-Spiele
Sportliche Höhepunkte seit der Gründung des DRV waren die alljährlich ausgetragenen Auswahlspiele zwischen Nord- und Süddeutschland, die durchaus den Charakter von Länderspielen hatten und von der Verbandsführung sorgfältig organisiert wurden.
Das erste Nord-Süd-Spiel fand am 4. November 1900 auf der Carls-Aue in Kassel statt. Bis 1967 gehörten die Spiele zum festen Terminplan des Rugby-Jahres. Sie wurden in manchen Jahren sogar zweimal ausgetragen und später durch den Länderpokal ersetzt, der zwischen 1986 und 1998 von der Deutschen Meisterschaft der Landesauswahlen abgelöst wurde. 1999 und 2003 gab es wieder Nord-Süd-Spiele. Vorlage:Rugby-Nord-Süd-Spiele
1999 wurde einmalig auch ein Nord-Süd-Spiel der Frauen ausgetragen, das der Süden in Heidelberg mit 24:25 verlor.
DRV-Verbandspokal
Nach 1967 fanden zunächst keine Nord-Süd-Spiele mehr statt. Daher wurde seit 1976 der DRV-Verbandspokal ausgespielt, gestiftet von Rudolf Bauer aus Heidelberg. (Diese Information stammt von einem Handzettel des Hamburger Rugby-Verbandes von 1978. Der DRV gibt in der Festschrift von 2000 und auf seiner Webseite das Jahr 1969 an. Hier liegt möglicherweise eine Verwechslung vor mit dem „Goldenen Rugby-Ball“, einem Turnier für Verbandsmannschaften der A- und B-Jugend, das 1969 begann). Die Landesverbände spielten in zwei Gruppen in Hin- und Rückspielen, die Gruppensieger kamen ins Finale.
Das einzige überlieferte Endspiel-Ergebnis: 1980 Niedersachsen – Berlin 42:0.
Meisterschaft der Landesverbände
1986 ersetzte der Länderpokal den Verbandspokal. Er wurde 1991 in DM der Landesverbände umbenannt (später auch DM der Verbandsauswahlen genannt). Die Austragung erfolgte in Turnierform.
Rugby: Meisterschaft der Landesverbände (Männer) | |||||
Jahr | Ort | Platz 1 | Finale | Platz 2 | Platz 3 |
---|---|---|---|---|---|
Verbandspokal der Landesverbände | |||||
1976 | Heidelberg | ![]() |
10:6 | ![]() |
– |
1977 | ? | ![]() |
35:3 | ![]() |
– |
1978 | Hannover | ![]() |
32:4 | ![]() |
– |
1979 | Hürth | ![]() |
19:11 A | ![]() |
– |
1980 | Hannover | ![]() |
42:0 | ![]() |
– |
1981 | Hannover | ![]() |
3:0 | ![]() |
![]() |
1982–85 | nicht ausgetragen | ||||
Länderpokal | |||||
1986 | Heidelberg | ![]() |
24:15 | ![]() |
![]() |
1987 | Hannover | ![]() |
17:3 | ![]() |
![]() |
1988 | Heusenstamm | ![]() |
40:16 | ![]() |
![]() |
1989 | nicht ausgetragen | ||||
1990 | Hamburg | ![]() |
9:6 | ![]() |
![]() |
Deutsche Meisterschaft der Landesverbände | |||||
1991 | Hürth | ![]() |
67:3 | ![]() |
![]() |
1992 | Heidelberg | ![]() |
15:13 | ![]() |
![]() |
1993 | Heusenstamm | ![]() |
33:8 | ![]() |
![]() |
1994 | Hannover | ![]() |
30:0 | ![]() |
![]() |
1995 | Heusenstamm | ![]() |
32:3 | ![]() |
![]() |
1996 | Heidelberg | ![]() |
33:7 | ![]() |
![]() |
1997 | Fürstenfeldbruck | ![]() |
21:20 | ![]() |
![]() |
1998 | Heusenstamm | ![]() |
31:6 | ![]() |
![]() |
A Es ist nicht sicher, ob es sich bei diesem 19:11 um das Endspiel handelt. |
Die DM der Landesverbände wird seit 1999 von Junioren ausgetragen, und zwar in drei Altersklassen (U15, U17 und U19).
Bei den Männern sollte wieder ein jährliches Nord-Süd-Spiel stattfinden; dies kam aber aufgrund von Uneinigkeit zwischen den beteiligten Landesverbänden und Terminproblemen bisher nur 1999 und 2003 zustande.
Frauen-Rugby
(Wird ergänzt)
Frauen-Länderspiele
Die Frauen-Nationalmannschaft des DRV wurde 1989 aufgestellt. Sie trat im gleichen Jahr am 14. Oktober in Berlin zum ersten Länderspiel an und verlor 0:8 gegen Schweden. Im Gegensatz zu den Männern durfte die Frauen-Fünfzehn schon knapp neun Jahre nach ihrer Gründung an einer Weltmeisterschaft teilnehmen: im Mai 1998 in Amsterdam. Nachdem sie bereits im August 1997 in Hürth gegen England angetreten war, spielte sie in den Niederlanden gegen Neuseeland, Wales, Italien, Schweden und die Gastgeberinnen. Innerhalb von zwei Jahren konnten die Frauen also gegen drei „Rugby-Großmächte“ ihr Können unter Beweis stellen, gegen die die deutschen Männer in mehr als 70 Jahren nie antreten durften. Leider fielen auch die Niederlagen entsprechend hoch aus: 0:84 gegen England, 6:134 gegen Neuseeland und ein recht achtbares 12:55 gegen Wales. Vorlage:Deutsche Frauen-Rugby-Länderspiele 1989-1999 Neuere Entwicklung: Bei der Europameisterschafts-Endrunde im April 2005 in Hamburg verlor die DRV-Auswahl das Halbfinale am 7. April gegen Italien mit 0:52 und das Spiel um Platz 3 zwei Tage später gegen Schweden mit 5:17. Danach wurde die Fünfzehner-Nationalmannschaft der Frauen aufgelöst – aus Kostengründen, hieß es zunächst.
Ausblick: Im Herbst 2007 beginnt der Neuaufbau des Teams. Die Saison 2006/07 dient der Sichtung der etwa 30 Nationalspielerinnen. Im September 2007 sind zwei vorbereitende Lehrgänge mit Testspielen vorgesehen, im Oktober 2007 ein Drei-Nationen-Turnier in Deutschland. Im Frühjahr 2008 nimmt das Team an der Europameisterschaft teil. Hierfür sollen zwei vorbereitende Lehrgänge mit Testspielen abgehalten werden. Ziel ist die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010.
Meisterschaft der Frauen
1988 wurde eine Meisterschaft für Frauen eingeführt, die zunächst in Form von Turnieren oder einer Turnierserie ausgetragen wurde. Ab der Saison 1992/93 (?) gab es dann wie bei den Männern eine Bundesliga. Sie spielte als einteilige Liga zuletzt mit 4 Vereinen (2001/02), dann mit 5 (2001/02), wieder mit 4 (2002/03 und 2003/04). Seit 2004/05 sind es 6 Teams.
Jahr | Ort | Endspiel bzw. Tabellenstand | Ergebnis |
---|---|---|---|
1988 | Berlin | SC Neuenheim, 2.: RK Heusenstamm | Meisterschaftsturnier, Endstand |
1989 | – | SC Neuenheim, 2.: DRC Hannover | Deutschland-Pokal, Endstand |
1990 | – | SC Neuenheim, 2.: Heidelberger RK | Turnierserie, Endstand |
1991 | Hannover | SC Neuenheim – DRC Hannover | 30:0 |
1992 | – | SC Neuenheim | Turnierserie, Endstand |
1993 | Heidelberg | SC Neuenheim – DRC Hannover | 22:7 |
1994 | Hannover | RC Rottweil – SC Neuenheim | 3:0 |
1995 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Neuenheim | 23:5 |
1996 | Heidelberg | SC Neuenheim – FC St. Pauli | 14:5 |
1997 | Hannover | SC Neuenheim – FC St. Pauli | 12:8 |
1998 | Heidelberg | SC Neuenheim – FC St. Pauli | 26:12 |
1999 | Hamburg | SC Neuenheim – FC St. Pauli | 17:15 |
2000 | Heidelberg | FC St. Pauli – SC Neuenheim | 39:3 |
2001 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Neuenheim | 37:8 |
2002 | Hannover | DRC Hannover – FC St. Pauli | 19:17 |
2003 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Germania List | 25:0 |
2004 | Heidelberg | SC Neuenheim – FC St. Pauli | 31:5 |
2005 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Neuenheim | 15:0 |
2006 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Germania List | 17:5 |
2007 | Hamburg | FC St. Pauli – Heidelberger RK | 34:17 |
2008 | Hamburg | FC St. Pauli – SC Neuenheim | 29:7 |
2009 | Heidelberg | SC Neuenheim – Heidelberger RK | 24:23 |
2010 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 37:5 |
2011 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 58:5 |
2012 | Hamburg | Heidelberger RK – FC St. Pauli | 27:19 |
2013 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 19:0 |
2014 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 14:7 |
2015 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 10:7 |
2016 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 13:10 |
2017 | Heidelberg | SC Neuenheim – ASV Köln | 58:0 |
2018 | Heidelberg | SC Neuenheim – RSV Köln | 43:7 |
2019 | Hürth | RSV Köln – SC Neuenheim | 22:15 |
2020 | Saison abgebrochen wegen der COVID-19-Pandemie | ||
2021 | Saison nicht ausgetragen wegen der COVID-19-Pandemie | ||
2022 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 39:3 |
2023 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 50:0 |
2024 | Heidelberg | Heidelberger RK – SC Neuenheim | 17:0 |
Die Bundesliga soll spätestens mit Beginn der Spielzeit 2008/09 umstrukturiert werden: Ziel sind zwei regionale Staffeln mit zunächst jeweils 4 oder 5 Vereinen, die ihre Spiele in den Monaten September bis März austragen. In den Monaten April bis Juni sollen die besten 2 Mannschaften der beiden Staffeln in Hin- und Rückspielen eine Entscheidungsrunde austragen. Anschließend bestreiten der Erste und Zweite der Entscheidungsrunde das Endspiel der deutschen Meisterschaft (möglichst in Verbindung mit dem Endspiel der deutschen Männer-Meisterschaft). So sieht es das Präsidium des Deutschen Rugby-Verbandes vor (Arbeitsplan zur Förderung des Frauen-Rugbys im DRV).
Jahr | Endspiel | Ergebnis |
---|---|---|
1990–97 | ? | |
1998 | SC Neuenheim – ? | ? |
1999 | SC Neuenheim – Berliner SV 1892 | 14:12 |
Frauen-Pokal
Der DRV-Pokal für Frauen wurde (angeblich) 1990 bis 1999 ausgespielt – auch unter dem Namen "Women’s Cup". Jedoch sind für die Jahre bis 1997 keine Daten über teilnehmende Vereine und Gewinner vorhanden. Es sind nur die Sieger der beiden letzten Jahre bekannt.
Ab 2008/09 sollen die Dritten bis Fünften der beiden bis dahin zu bildenden Bundesliga-Staffeln in den Monaten April bis Juni in einfacher Runde die deutsche Pokal-Meisterschaft austragen. Das Endspiel der beiden Erstplazierten soll möglichst in Verbindung mit dem deutschen Pokalendspiel der Männer ausgetragen werden. (Arbeitsplan zur Förderung des Frauen-Rugbys im DRV).
Siebener-Rugby
Siebener-Meisterschaft (Männer)
Diese Form des Rugbys hatte bereits auf vielen regelmäßigen Turnieren großen Anklang gefunden – insbesondere beim RC Hürth und München RFC seit mehr als 40 Jahren mit internationaler Beteiligung, aber auch auf kleineren wie beim Hamburg Exiles RFC. Deshalb wurde 1996 eine Meisterschaft eingeführt.
Jahr | Ort | Endspiel | Ergebnis |
---|---|---|---|
1996 | Heidelberg | SC Neuenheim – RG Heidelberg | 23:12 |
1997 | Hannover | RG Heidelberg – SC Neuenheim | 7:5 |
1998 | Heidelberg | RG Heidelberg – SC Neuenheim | 33:5 |
1999 | Hannover | RG Heidelberg – DRC Hannover | 33:20 |
2000 | Hannover | TSV Victoria Linden – RG Heidelberg | 40:12 |
2001–02 | nicht ausgetragen | ||
2003 | München | RG Heidelberg – Karlsruher SV | 31:7 |
2004 | Heidelberg | TSV Handschuhsheim – RG Heidelberg | 20:5 |
2005 | Heidelberg | RG Heidelberg – RK Heusenstamm | 36:17 |
2006 | Heusenstamm | RK Heusenstamm – Berliner RC | 19:14 n.V. |
2007 | Heusenstamm | SC 1880 Frankfurt – RG Heidelberg | 40:26 |
2008 | Heusenstamm | RG Heidelberg – SC 1880 Frankfurt | 26:24 |
2009 | Heusenstamm | RG Heidelberg – RK Heusenstamm | 31:19 |
2010 | Heusenstamm | SC 1880 Frankfurt – SC Neuenheim | 29:12 |
2011 | Heusenstamm | Heidelberger RK – RG Heidelberg | 25:14 |
2012 | Heusenstamm | TV Pforzheim – Heidelberger RK | 31:24 |
2013 | Heusenstamm | Heidelberger RK – TV Pforzheim | 20:19 |
2014 | Heusenstamm | Heidelberger RK – TV Pforzheim | 24:19 |
2015 | Heusenstamm | RG Heidelberg – Heidelberger RK | 31:10 |
2016 | Heidelberg | RG Heidelberg – TV Pforzheim | 31:10 |
2017 | Heidelberg | RG Heidelberg – TV Pforzheim | 14:5 |
2018 | Heusenstamm | RG Heidelberg – SC Germania List | 29:22 |
2019 | Heidelberg | RG Heidelberg – SC Germania List | 33:10 |
2020 | Heidelberg | abgesagt wegen der COVID-19-Pandemie | |
2021 | Heidelberg | RG Heidelberg – SC Germania List | 24:10 |
2022 | Heidelberg | SC Neuenheim – RG Heidelberg | 13:10 n.V. |
2023 | Neckarsulm | RG Heidelberg – SC Neuenheim | 28:5 |
2024 | Heidelberg | SC Germania List – RG Heidelberg | 28:21 |
Siebener-Meisterschaft (Frauen)
Vier Jahre nach den Männern erhielten auch die Frauen ihre Deutsche Meisterschaft im Siebener-Rugby.
Rugby in der DDR
Im Herbst 1950 wurde der Fachausschuß Rugby (im Fußballverband der DDR) gegründet, der 1952 als Deutscher Rugby-Sportverband (DRSV) selbstständig wurde. 1954 erfolgte die vorläufige und 1956 die endgültige Aufnahme des DRSV in die FIRA. Der Deutsche Rugby-Sportverband löste sich im November 1990 auf.
Länderspiele der DDR
Zum ersten Länderspiel trat die DDR-Auswahl 1951 in Bukarest gegen Rumänien an (und damit ein Jahr vor dem Team des westdeutschen DRV!). Sie verlor mit 26:64. Mehrfache Kontakte beschränkten sich auf die anderen Länder des Ostblocks, wobei die Bilanz nur gegen Bulgarien positiv aussah. Darüber hinaus spielte die DDR nur einmal gegen die Niederlande, je zweimal gegen Schweden und Dänemark sowie kurz vor ihrer Auflösung 1990 in einem letzten Testspiel gegen Luxemburg.
Land | Erstes Spiel | Gesamt | Gewonnen | Unentsch. | Verloren |
---|---|---|---|---|---|
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1951 | 13 | 0 | 1 | 12 |
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1954 | 14 | 1 | 0 | 13 |
![]() |
1958 | 1 | 1 | 0 | 0 |
![]() |
1958 | 21 | 4 | 1 | 16 |
![]() |
1963 | 22 | 10 | 0 | 12 |
![]() |
1964 | 3 | 3 | 0 | 0 |
![]() |
1964 | 2 | 2 | 0 | 0 |
![]() |
1977 | 3 | 0 | 0 | 3 |
![]() |
1990 | 1 | 1 | 0 | 0 |
![]() |
1990 | 1 | 0 | 0 | 1 |
Gesamt-Bilanz | 81 | 22 | 2 | 57 |
An der Europameisterschaft der FIRA beteiligte sich die DDR nicht, nahm aber mehrmals an Vier-Länder-Turnieren teil: 1961 im tschechischen Brno (Brünn), 1964 in Malmö (Schweden), 1978 und 1979 in Bulgarien (Warna bzw. Nessebar), 1983 erneut in Bulgariens Schwarzmeer-Badeort Warna.
DDR-Meisterschaft
In der DDR konzentrierten sich die Rugby spielenden Vereine und Betriebssportgemeinschaften (BSG) in Berlin und Umland sowie in Leipzig, einschließlich der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK).
Rugby: DDR-Meister (Männer)
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Quellen
- Deutscher Rugby-Verband (Hg.): Deutsches Rugby-Jahrbuch 1971/72. Heidelberg (Verlag Hermann Meister KG), o. J. (1971?).
- Deutscher Rugby-Verband (Hg.): Deutsches Rugby-Jahrbuch 1990. Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), o. J. (1990).
- Deutscher Rugby-Verband, Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hg.): Rugby 1995. Der Almanach des Deutschen Rugby-Verbandes. Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), o. J. (1995).
- Claus-Peter Bach (Hg.): 100 Jahre Deutscher Rugby-Verband. Ohne Verlagsangabe; vermutlich wie oben: Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), 2000.
- Chris Rhys: Rugby. The Records. Enfield, Middlesex (Guinness Superlatives Ltd), 1987. ISBN 0-85112-450-X
- Geschichte des Rugby-Sports (Englisch)
Weblinks
Verbände
- International Rugby Board – Der Weltverband
- FIRA-AER – Der Europäische Verband
- Deutscher Rugby-Verband
- Deutsche Rugby-Frauen
- Deutsche Rugby-Jugend
- Rugby-Verband Bayern
- Rugby-Verband Baden-Württemberg
- Berliner Rugby Verband
- Rugbyverband Brandenburg e. V.
- Hamburger Rugby-Verband
- Hessischer Rugby-Verband
- Niedersächsischer Rugby-Verband
- Rugby-Verband Nordrhein-Westfalen e. V.
- Rugby-Verband Rheinland-Pfalz
- Rugby Landesfachverband Sachsen e. V.
Nachrichten
- Deutsches Rugby-Journal – Die deutsche Rugbyzeitschrift mit Meldungen und Ergebnissen
- SCRUM.de – Deutsche Rugby-Community mit News, Ergebnissen und Links
- RugbyWeb.de Spielpläne – Deutsche Rugby-Spielpläne und Ergebnisse
- ↑ Endspiel nicht ausgetragen: Der Nord-Meister wurde zu spät ermittelt, und Frankfurt wollte nicht im Winter antreten.
- ↑ Beim vorgesehenen Rückspiel in Hannover wurde dem SC Germania das Antreten durch den Gausportführer verboten, da der Verein sonst gezwungen gewesen wäre, jugendliche und verletzte Spieler aufzubieten.
- ↑ 12:12 n.V., 3:1 im Platztritt-Schießen. Das Gesamt-Ergebnis wird auch mit 15:13 angegeben, obwohl ein Platztritt 3 Punkte zählt.
- ↑ Es galt der Tabellen-Endstand der Bundesliga.
- ↑ Focus Online, 21. Juni 2014. Abgerufen am 23. Juni 2014.
- ↑ Mit den Vereinen aus Baden Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft.
- ↑ 1959–1964 gemeinsame Süddeutsche Meisterschaft Baden-Württemberg/Hessen
- ↑ 1970 und 1971 Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen Oberliga Süd-West.
- ↑ RCR gewinnt Finale um den deutschen Liga-Pokal mit 17:13. In: rcrottweil.de. Abgerufen am 8. Juni 2017.
- ↑ rugbyarchive.net. Abgerufen am 26. April 2023
- ↑ (Inoffiziell). Die Mannschaften spielten in einer Gruppe jeder gegen jeden.
- ↑ Die Mannschaften spielten in einer Gruppe jeder gegen jeden.
- ↑ Es hatten nur diese beiden Mannschaften gemeldet.
- ↑ Die Mannschaften spielten in einer Gruppe jeder gegen jeden.