Zum Inhalt springen

Marshsche Probe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2004 um 01:01 Uhr durch 217.255.167.17 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Marshsche Probe ist ein klassischer Nachweis in der Chemie und Gerichtsmedizin für Arsen. Sie wurde 1832 von dem englischen Chemiker James Marsh entwickelt. Vor der Entdeckung der Marshschen Probe war Arsen ein beliebtes Mordgift, da es sich nur schwer nachweisen ließ. Nach 1832 kam der Gebrauch (des Arsens, nicht der Marsh'schen Probe) zusehends aus der Mode.

Der Nachweis beruht auf der leichten Reduktionsfähigkeit von Arsen in Anwesenheit starker Reduktionsmittel. Zu diesem Zweck wird eine Probe der zu analysierenden Substanz in einem Reagenzglas mit Salzsäure und einem Zinkstückchen versetzt.

As+III2O32- + 3 Zn0 + 9 H+ → As-IIIH3 + 3 Zn2+ + 3 H2O

Der bei Anwesenheit von Arsen entstehende Arsenwasserstoff zersetzt sich bei Hitze. Er wird deshalb über einen Stopfen und ein zur dünnen Spitze ausgezogenes Glasrohr abgleitet und zusammen mit dem entweichenden Wasserstoff abgefackelt (Vorsicht: vor dem Entzünden Knallgasprobe durchführen). Hält man nun eine Porzellanstück (Unterseite einer Abdampfschale) über die Flamme, schlägt sich evtl. vorhandenes Arsen als deutlicher Metallspiegel nieder. Antimon und das seltene Germanium bilden zwar auch diesen Spiegel, lösen sich aber nicht wie Arsen in einer Ammoniak-Wasserstoffperoxid-Lösung.

Vorsicht: Arsenwasserstoff ist giftig. Die Marshsche Probe muss daher unbedingt unter dem Abzug durchgeführt werden.