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Linguistische Wende

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Das wichtigste Merkmal des Linguistic turn die Fokussierung der Philosophie, später unter ihrem Einfluß der anderen Geisteswissenschaften, auf die Sprache als wirklichkeitstragend und zugleich wirklichkeitsproduzierend.

Wichtigste Grundlagen sind die sprachphilosophischen Überlegungen von Ludwig Wittgenstein [1889-1951] und John Longshaw Austin [1911-1960] zu Beginn des Jahrhunderts. Die "linguistische Wende" kam aber nicht aus dem Nichts, sondern griff eine durch Wilhelm von Humboldt [1767-1835] über Johann Gottfried Herder [1744-1803] und Ernst von Cassirer [1872-1945] verfolgte Linie der Sprachphilosophie auf.

In den 70er Jahren anerkannten die Geisteswissenschaften den strukturierenden Charakter der Sprache. Diese Wende, Wirklichkeit nicht als etwas Vordiskursives zu betrachten, sondern als durch Sprache konstruiert, wird als "Linguistic turn" bezeichnet. Mit diesen Methoden arbeiten u.a. Judith Butler, Luce Irigaray, Julia Kristeva und Jacques Derrida.