Chronologie der Luftfahrt
Die Geschichte der Luftfahrt (Luftfahrt, Fliegen, Fliegerei) handelt von der technischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung der menschlichen Fortbewegung durch die Luft.
Der Traum, fliegen zu können wie ein Vogel, ist wohl so alt wie die Menscheit.
Der Legende nach hatte sich in der Antike Ikarus selbstgebaute Flügel aus Wachs und Vogelfedern angelegt, um bis zur Sonne zu fliegen. Als er dieser jedoch zu nahe kam, zerschmolz das Wachs und er stürzte ab.
In der Neuzeit waren die Ersten (wohl die ersten Menschen überhaupt), die es schafften, sich längere Zeit fliegend oder schwebend in der Luft zu bewegen, die französchischen Brüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier im Jahre 1783. Sie bauten Heißluftballone aus Papier als erstes Luftfahrzeug und schafften es damit, über einen beachtlichen Zeitraum die Erde zu verlassen und zu "Fliegen".
Weitere Experimente mit Fluggeräten unternahm der Schneidermeister Albrecht Ludwig Berblinger aus Ulm, der in die Geschichte einging als der "Schneider von Ulm". Er konstruierte in den Jahren 1810 bis 1811 einen Apparat, der ihm die Möglichkeit geben sollte, wie ein Vogel durch die Luft zu gleiten. Am 31. Mai 1811 versuchte Berblinger - in Anwesenheit des Königs - von der Adlerbastei aus über die Donau zu fliegen. Es mißlang, da keine Thermik vorhanden war. Leider war er seiner Zeit voraus und seine Experimente und sein selbst konstruiertes Fluggerät wurden verlacht, und er wurde geächtet, so dass er seine Forschungen zum Segelflug nicht weiter betreiben konnte. Ein 1986 nachgebauter Apparat konnte beweisen, dass der Flugapparat tatsächlich hätte fliegen können.
Die ersten ernst zu nehmenden Flugversuche mit starren Segelfluggeräten unternahm dann der Deutsche Otto Lilienthal in Berlin und in Brandenburg. Ihm gelang es mit seinen Fluggeräten einen beachtlichen Gleitflug zu schaffen.
Aber der Durchbruch der Fliegerei und die Entwicklung von Fluggeräten zu ernst zu nehmenden Verkehrsmitteln gelang erst nach der Erfindung kleiner, mobiler Verbrennungsmotoren wie sie durch Gottlieb Daimler und durch Carl Benz für den Einsatz in Straßen-und Wasserfahrzeugen aus dem Ottomotor entwickelt worden waren.
Mit Hilfe eines solchen Benzinmotors und durch die Erfindung einer Luftschraube (Propeller) gelang es den amerikanischen Brüdern Orville und Wilbur Wright im Jahre 1903, ein weiterentwickeltes, lilientalsches Fluggerät dauerhaft anzutreiben und damit über einen längeren Zeitraum in der Luft zu halten.
Diese erste Nutzung des Motorflugs löste im 20. Jahrhundert eine rasante Entwicklung immer modernerer und größerer Flugmaschinen aus.
Waren im ersten Weltkrieg Kampfflugzeuge noch eine Seltenheit, wurden sie seit dem Spanischen Bürgerkrieg zur Hauptwaffe in der Kriegsführung und entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg rasant weiter.
Auch die zivile Luftfahrt erlebte eine rasante Wandlung. Zeppeline behrrschten die zivile Luftfahrt und vor allem die transatlantischen Verkehrsverbindungen. Mit dem großen Unglück der Hindenburg ging diese Ära abrupt zu Ende und Propellermaschinen erschlossen nach dem Zweiten Weltkrieg die Luftrouten. Mit der Erfindung des Düsenantriebs wurden Flugreisen schneller und in den 1970ern auch billiger und für jedermann erschwinglich.
Nach nur hundert Jahren sind die "Flieger" (Flugzeuge) zu einem Verkehrsmittel von beachtlicher Bedeutung herangereift und die Fliegerei ist ein wichtiger eigener Wirtschaftszweig geworden.
Aber nachdem der Himmel in dem 1940er und 1950er mit Flugzeugen erobert waren, wurden die Träume von Jules Vernes Wirklichkeit und auch der Flug in den Weltraum in Angriff genommen. Erfolge wie die Mondlandung wurden nach wenigen Jahrzehnten erreicht. Aber bis zur bemannten Landung auf unserem Nachbarn, dem Planeten Mars, dauert es noch.
siehe auch: Luftfahrt, Flugpioniere