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August Karl von Goeben

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August Karl von Goeben

August Karl Friedrich Christian von Goeben (* 10. Dezember 1816 in Stade; † 13. November 1880 in Koblenz) war ein preußischer General der Infanterie.

Leben

Geburtshaus in Stade

Familie

Goeben entstammte einer zum Uradel des Herzogtums Bremen gehörenden Familie und war der Sohn von Wilhelm von Goeben (* 14. Mai 1791 in Poggemühlen, Kreis Stade; † 30. Juni 1872 in Lauenstein an der Elze) und dessen Ehefrau Johanna Friederike Wilhelmine, geborene Kuckuck-Walden (* 5. Februar 1792 in Hildesheim; † 23. März 1832). Sein Vater hatte mit der King’s German Legion in Spanien gekämpft, war Major a. D. und Direktor der Witwenkasse für die Hof- und Zivildienerschaft in Hannover. Sein Bruder Wilhelm Heinrich Georg Eduard von Goeben (1818–1902) war ebenfalls preußischer General der Infanterie.

Goeben heiratete am 10. Oktober 1845 in Ovelgönne Marianne Amalie Johanna von Frese (* 1. Mai 1817 in Poggemühlen; † 12. November 1871 in Koblenz). Die Ehe blieb kinderlos.

Militärkarriere

Goeben besuchte die Schule in Kleve und trat am 3. November 1833 als Musketier in das 24. Infanterieregiment der Preußischen Armee in Neuruppin ein. Hier wurde er am 15. Februar 1835 zum Sekondeleutnant befördert, nahm aber bereits im März des Folgejahres seinen Abschied. Unter abenteuerlichen Umständen zog er als baskischer Hirte verkleidet über die Pyrenäen nach Spanien und präsentierte sich in Villafranca im Hauptquartier des spanischen Prätendenten Don Carlos (V.). Am 1. Juni 1836 wurde Goeben als Leutnant in der karlistischen Armee angestellt und nahm bis 1840 an fünf Feldzügen im Ersten Karlistenkrieg teil. Dabei wurde er mehrfach verwundet, verbrachte viele Monate in cristinischer Gefangenschaft, aus der er entkam, und stieg zuletzt bis zum Oberstleutnant auf. Er erhielt für seine Leistungen das Ritterkreuz des Orden de San Fernando sowie des Orden de Isabel la Católica. Nach dem Kriegsende und Zusammenbruch des letzten karlistischen Widerstands gelangte Goeben nach mehrmonatiger Odyssee über Barcelona nach Frankreich und kehrte im Herbst 1841 zu Fuß und mittellos nach Deutschland zurück.

Am 26. Februar 1842 als Sekondeleutnant wiederum in preußischen Diensten angestellt, wurde er dem 8. Infanterieregiment zugeteilt und gleichzeitig zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Zum 1. April 1843 folgte seine Versetzung hierher.

1849 nahm Goeben am Badischen Feldzug im Generalstab des Prinzen von Preußen teil, wo er an vielen Gefechten und der Einschließung von Rastatt beteiligt war. Nach einjähriger Dienstleistung beim 16. Infanterieregiment wurde Goeben 1850 als Major in den Generalstab zurückversetzt. Weitere Schritte seiner militärischen Karriere führten ihn 1855 als Oberstleutnant und Chef des Generalstabs zum Stab des IV. Armee-Korps in Magdeburg und 1858 in gleicher Position zum Stab des VIII. Armee-Korps. Im November desselben Jahres wurde Goeben zum Oberst befördert. 1860 nahm Goeben als Vertreter des preußischen Generalstabs als Militärbeobachter am spanischen Feldzug gegen Marokko teil. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kommandierte er die 26. Infanterie-Brigade aus Münster bei Düppel und Alsen.

1865 wurde Goeben zum Generalleutnant und Kommandeur der 13. Division befördert. Während des Deutschen Krieges 1866 nahm Goeben an den Kämpfen zwischen Preußen und den mit Österreich verbündeten deutschen Staaten teil. Er operierte zunächst in seiner Heimat Hannover und schlug dann im Mainfeldzug fast selbständig eine Reihe von Gefechten, insbesondere bei Dermbach, Kissingen, Laufach, Aschaffenburg, Tauberbischofsheim, Gerchsheim und Würzburg.

Im Krieg gegen Frankreich führte er seit dem 18. Juli 1870 das VIII. Armee-Korps als Kommandierender General. Bereits am 26. Juli wurde er zum General der Infanterie befördert. Er nahm an den Schlachten von Spichern, Colombey und Gravelotte und danach an der Einschließung von Metz teil. Nach der Kapitulation von Metz ging er unter dem Oberbefehl Edwin von Manteuffels in den Norden Frankreichs und schlug die Schlachten bei Amiens, an der Hallue sowie bei Bapaume. Nachdem General Manteuffel zur Führung der Südarmee berufen worden war, übernahm Goeben am 9. Januar 1871 den Oberbefehl über die 1. Armee. Er schlug am 19. Januar 1871 die französische Nordarmee unter Faidherbe bei Saint Quentin.

Nach der Auflösung der 1. Armee am 6. Juni 1871 erhielt Goeben das Eiserne Kreuz und wurde zum Chef des 2. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 28 ernannt. Zudem erhielt er für seine Verdienste in diesem Krieg eine Nationaldotation in Höhe von 200.000 Talern.

Danach führte er das Generalkommando des VIII. Armee-Korps in Koblenz. In dieser Stellung starb er und wurde am 17. November 1880 in Koblenz beigesetzt.

Ehrungen

Generalsgräber auf dem Hauptfriedhof Koblenz, ganz links der Gedenkstein für von Goeben
Goeben-Denkmal in Koblenz um 1900

Nach Goeben wurde benannt:

Werke

  • Vier Jahre in Spanien. Die Carlisten, ihre Erhebung, ihr Kampf und ihr Untergang. Hahn, Hannover 1841. Google Bayerische Staatsbibliothek
  • Reise- und Lagerbriefe aus Spanien und dem Spanischen Heere in Marokko. Hahn, Hannover 1863, Digitalisat
  • Das Treffen bei Kissingen am 10. Juli 1866. G. Otto, Darmstadt 1868. Google
  • Das Gefecht bei Dermbach am 4. Juli 1866. Eduard Zernin, Darmstadt & Leipzig 1870. , Digitalisat

Literatur

Commons: August Karl von Goeben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien