Zum Inhalt springen

Schwein haben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2006 um 10:38 Uhr durch 80.171.62.168 (Diskussion) (Etymologie: Ergänzung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Schwein haben ist eine deutsche Redensart und bedeutet ohne eigenes Zutun Glück haben.

Etymologie

Die Herkunft ist nicht mit Sicherheit geklärt worden. Vermutlich geht die Redensart auf eine Sitte aus dem späte Mittelalter zurück: Bei Sportwettkämpfen, wie dem Augsburger Schießfest, wurde dem Verlierer als Trostpreis ein Schwein geschenkt. Wer das Schwein bekam, erhielt etwas, ohne es eigentlich verdient zu haben.

Sebastian Brant (1457-1548) schrieb in seinem 1494 veröffentlichten Narrenschiff:

"Wer schießen will und fält des rein
Der dreit die suw im ermel heim"

Nach einer anderen Theorie stammt die Redensart aus dem Kartenspiel. Um das 16. Jahrhundert nannte man das As umgangssprachlich auch "Sau". Wer die höchste Karte (Sau) zog, hatte viel Glück.

Beim Geschicklichkeitsspiel Boule wird die Zielkugel als Schweinchen bezeichnet.

Ähnliche Redensarten

  • schwitzen wie ein Schwein
  • mehr Glück als Verstand
  • Glückspilz

Quelle

Duden - Das Herkunftswörterbuch, Mannheim 1989; S.658