Syrische Küche

Die syrischen Küche spiegelt die Vielfalt der Völker ihres Kulturkreises, sie ist, durch ihre geografische Lage geprägt von Einflüssen der libanesischen, türkischen und palästinensischen Küche. Die Hauptzutaten der syrischen Küche sind Weizen, Kichererbsen, Oliven, Tomaten, Aprikosen, Granatäpfel, Datteln und Feigen. Zum würzen werden Minze, Kardamom, Zimt, Safran, Sesam und Kreuzkümmel benutzt. Das in der Zubereitung benutzte Fleisch ist hauptsächlich Lamm und Geflügel, in den Küstenbereichen auch Fisch. Schweinefleisch wird wie in allen moslemischen Ländern nicht verarbeitet oder gegessen. Reichlich hingegen Knoblauch, Zwiebeln und Olivenöl.
Die Zutaten werden fast täglich frisch eingekauft und es wird täglich frisch gekocht. Dazu bieten Märkte Obst und Gemüse der Region, sowie Fleisch und Brot. Dauerlebensmittel wie Reis oder Mehl werden in Supermärkten gekauft. Tiefgekühlte Lebensmittel werden in der syrischen Küche kaum genutzt. Als Beilage zu den Gerichten wird gekauftes Pita-Brot gereicht, in ländlichen Gegenden selbst gebackenes Fladenbrot, das Khobz altenor.[1]
Lebensmittel

Die Lebensmittel werden täglich frisch auf lokalen Märkten angeboten, dabei sind die meisten Geschäfte auf eine Art von Lebensmittel spezialisiert, manche Bäckereien sind sogar auf einzelne Backwaren, zum Beispiel auf Fladenbrot, andere haben sich auf Gebäck im europäischen oder orientalischen Stil spezialisiert, oft sehr süß und mit Pistazien garniert. Oft werden aus Kostengründen unverarbeitete, nicht gereinigte Lebensmittel in größeren Mengen gekauft, die zuhause erst weiterverarbeitet werden müssen.[2]
Frühstück
Wie auch in vielen anderen Ländern, wird in Syrien Kaffee oder schwarzer Tee mit Zucker zum Frühstück eingenommen. Dazu isst man Fladenbrot mit Ful Medammas, Oliven, Musabbaha einem Kichererbsenbrei, aber auch Marmelade oder Käse. Bekannte Käsesorten sind Halloumi, Akawi, Belady oder Meshallala. Ein typisches Frühstücksgericht ist Ta'miyya Kirchererbsenbällchen im Fladenbrot, die frühmorgens in Garküchen angeboten werden. Aber auch Eier, diese gekocht, als Eierspeise oder Omelette, werden zum Frühstück verzehrt.[1]
Mittagessen (Brunch)
Zwischen 13 und 16 Uhr wird in der syrischen Küche zu Mittag gegessen. Möglichst so, das auch hier die Familienmitglieder zusammen essen können. Es besteht aus mehreren Gängen, zu denen Suppen und Vorspeisen sowie eine Nachspeise gehören. Die Vorlieben beim Hauptgericht sind unterschiedlich. Sie reichen von Joghurt mit Fleisch und Zwiebeln, das Alshakerih über Kibbeh Knödel aus Bulgur mit Faschiertem und Zwiebeln bis zu Kebab Dairi Pita-Brot gefüllt mit besonders würzigem Fleisch. Als Beilage wird meist Reis oder Bulgur gegessen.[1]
Mittags bieten viele Garküchen so gennannte Fatayir an. Dies sind gefüllte Teigtaschen, aber auch Schawarma oder Hühnerfleischspieße, die Shish Tavuk.[3]
Abendessen
Das Abendessen fällt auf die Zeit zwischen 19 und 22 Uhr. Es kann als leichte Mahlzeit zubereitet werden und beinhaltet dann ähnliche Zutaten wie das Frühstück, es kann aber auch deftig und sättigend sein. Je nach Vorliebe und Region wird mindestens einmal am Tag eine warme Mahlzeit eingenommen, es kann jedoch auch zweimal frisch gekocht werden.[1]
Eingeleitet wird das Abendessen, welches die eigentliche Hauptmahlzeit darstellt, mit verschiedenen Mezze. Diese kleinen Gerichte können cremige Pasten wie Hummus und Auberginenmus sein, werden über gegrilltes oder eingelegtes Gemüse mit Joghurtsoße gegeben, oder mit Brot von einem gemeinsamen Teller gedippt. Auch frische Salate aus Tomaten, Weizen und gehackter Petersilie, die Taboulé gehören zu den Vorspeisen.
Als Hauptspeise gibt es meist gegrilltes Fleisch (Mashawi), auch gehackt, von Huhn oder Rind, dazu gibt es frische Zwiebeln, Petersilie oder gegrillte Tomaten als Beilagen; des Weiteren gefüllte Zuccini oder Auberginen, Auflaufe, Hackbällchen in Tomatensoße (Dawud Pasha). Ein weiteres für die syrische Küche typisches Gericht sind in Tomatensoße gekochte Okraschoten (Bamya).[3]
Süßspeisen
Neben Baklava die selbstgemacht gereicht werden, sind in der syrischen Küche Kunafa Strudelteig in Fäden gebacken, mit Käse oder Nüssen gefüllt und Sirup überzogen, beliebt. Ihre Zubereitung ist sehr aufwendig, daher werden sie meist gekauft, in Spezialgeschäften, die neben Kuchen auch Süßigkeiten und weitere Desserts anbieten.[1]
Getränke
Alkoholfreie Getränke
Zu den Gerichten wird häufig Sprudelwasser getrunken, aber auch Fruchtsäfte wie Orangen- oder Zitronensaft, letzterer mit frischer Minze (limun bi-na‘na). Wie auch die türkische Küche, so kennt auch die syrische Küche Ayran, ein Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz. In den Märkten (Aswaq) gibt es Verkaufsstände mit Kaltgetränken aus Tamarinden- (Tamar Hindi) oder Süßholzsaft, je nach Saison.
Alkoholische Getränke
In Restaurants mit Ausschanklizenz wird zum Essen meist Arak serviert, ein Traubenschnaps mit Anisaroma, oder Whiskey (beides on the rocks). Es gibt lokale Produktionsstätten für Alkoholika, jedoch ist libanesischer Wein qualitativ hochwertiger. Nach dem Essen greifen Einheimische gerne zur Schischa.[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Die syrische Küche: Eine kleine Einführung von Jwan Joo Daod - Edition Esspapier. In: Edition Esspapier. 2016 (editionesspapier.com).
- ↑ Coleman South, Leslie Jermyn, Kelly Spence: Syria:Third edition, Cavendish Square Publishing:2016, S. 215
- ↑ a b c Katja Brinkmann: Syrien: zwischen Damaskus, Palmyra, Aleppo und dem Euphrat, Treschner Verlag, 2011, S. 93f online auf Google Books (Abgerufen am 26. Oktober 2018)