Ibritumomab-Tiuxetan
Ibritumomab-Tiuxetan ist ein Therapeutikum für verschiedene maligne Lymphome von B-Zellen (allgemein : Lymphdrüsenkrebs), das auf radioimmunologischer Basis arbeitet.
Aufbau
Es ist ein Immunkonjugat, d.h. eine Kombination eines Antikörpers mit einem anderen Stoff, das durch eine stabile kovalente Bindung über Thioharnstoff zwischen dem
- monoklonalen Antikörper Ibritumomab (ein rekombinanter, muriner, monoklonaler IgG1-kappa Antikörper, der spezifisch gegen das B-Zell-Antigen CD20 gerichtet ist)
und dem
- Chelator (Komplexbildner) Tiuxetan
Herstellung
Der Antikörper wird von gentechnisch modifizierten Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO von "Chinese Hamster Ovary") hergestellt und besteht aus zwei schweren Gamma-Ketten mit je 445 Aminosäuren und zwei leichten Kappa-Ketten mit je 213 Aminosäuren.
Wirkungsweise
Der Chelator bringt eine Bindungsstelle hoher Affinität zu Indium-111 oder Yttrium-90 ein, radioaktive Isotope dieser Elemente. Der Antikörper sucht das Ziel (die B-Zellen) und führt damit das an den Chelator gebundene radioaktive Indium oder Yttrium an die B-Zelle heran, was diese direkt und spezifisch der hochenergetischen radioaktiven Strahlung aussetzt, dabei aber andere Zellen schont. Leider macht der Antikörper zwischen den vielen entarteten B-Zellen und den wenigen gesunden B-Zellen keinen Unterschied, womit die Dosierung und Strahlenbeladung des Therapeutikums heikel ist. (Für die Krankheitsabwehr sind B-Zellen unerläßlich) Die Onkologen planen die Entwicklung von noch spezifischeren Antikörpern, welche die gesunden B-Zellen verschonen.