Generic Access Network
Generic Access Network (GAN) ist ein Standard für die Mobilkommunikation, der dem vom 3rd Generation Partnership Project entwickelten Verfahren Unlicensed Mobile Access (UMA) entspricht.[1] UMA beziehungsweise GAN ermöglicht es, GSM-, GPRS/EDGE- und UMTS/HSDPA-Dienste über Bluetooth oder WLAN-Dienste im lizenzfreien Frequenzband ISM zu realisieren. Diese Technik wird heute unter der Produktbezeichnung Wi-Fi Calling bzw. VoWiFi angeboten.
Unlicensed (unlizenziert) heißt in diesem Zusammenhang, dass weder Mobilfunkkunde noch Netzbetreiber Lizenzen für den Betrieb zahlen müssen, im Gegensatz zum klassischen Mobilfunk, bei dem die Netzbetreiber Lizenzen für die GSM- oder UMTS-Frequenzen haben müssen. UMA ist nicht eine einfache VoIP über WLAN- bzw. Bluetooth-Verbindung (VoWLAN), sondern der Standard erlaubt auch Handover und Roaming, also die Übernahme von laufenden Gesprächen.
Insbesondere in den USA,[2] Frankreich,[3] Kanada[4] und England[5] ist der Dienst ein großer Erfolg. Ein Angebot der Deutschen Telekom, das ebenfalls Telefonie über Wifi und Mobilfunk verband, jedoch nicht dem UMA-Standard entsprach und keine Features wie Handover oder EAP-Sim unterstützte und zudem nur mit einem einzelnen, exklusiv für die T-Com produzierten und relativ fehleranfälligen Handset zu nutzen war, wurde kurz nach der Markteinführung im Jahre 2006 wieder eingestellt.[6] Ein weiterer großer Vorteil des UMA-Standards ist hingegen die breite Unterstützung durch verschiedene Gerätehersteller, wie z. B. LG, RIM/Blackberry, Nokia, Samsung, Motorola, HTC oder Sony.
Seit 2016 bieten es die deutschen Netzbetreiber in Deutschland an, Vodafone unter der heute international üblichen Bezeichnung WiFi Calling, die Deutsche Telekom sowie O2 als WLAN Call. Allerdings funktioniert dies bei den Anbietern nur mit wenigen Geräten und ausgesuchten Tarifen. Damit Nutzer neuerer Smartphones die Funktion nutzen können, ist eine Voreinstellung auf dem Gerät notwendig.[7]
Anbieter in Deutschland
Derzeit nutzen alle drei deutschen Mobilfunknetzbetreiber die Möglichkeit von Wi-Fi Calling.
Netzbetreiber | Eingeführt | Laufzeitverträge | Prepaid | Fremdmarken |
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Telefónica | ja | ja | ja | |
Telekom | Juni 2016 | nur Magenta-Tarife | nein | nein |
Vodafone | Ende Mai 2016 | nur RED- und YOUNG-Tarife | nein | nein |
Bei Vodafone ist Wi-Fi Calling aktuell nur in deutschen WLAN-Netzen nutzbar.[8] | ||||
Stand: 20.03.2018
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Grundsätzlich ist Wi-Fi Calling nur möglich, wenn man über ein kompatibles Endgerät verfügt.
Geräte
Marke | Name | Anmerkung |
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Samsung | Galaxy S7 | |
Galaxy S7 Edge | ||
Galaxy S8 | ||
Galaxy S8+ | ||
Galaxy S9 | ||
Galaxy S9+ | ||
Galaxy Note 8 | ||
Galaxy Note 9 | ||
Galaxy Tab S3 | Nur die LTE Variante | |
Apple | iPhone 5 | |
iPhone 5C | ||
iPhone 5S | ||
iPhone 6 | ||
iPhone SE | ||
iPhone 7 | ||
iPhone 7S | ||
iPhone 8 | ||
iPhone X | ||
Blackberry | Curve 8320 | |
Nexus 5X | ||
Nexus 6P | ||
Pixel | ||
Pixel XL | ||
Pixel 2 | ||
Pixel 2 XL | ||
HTC | HTC One |
Siehe auch
- VoLTE – Standard für Mobiltelefonie über LTE.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mark Grayson, Kevin Shatzkamer, Scott Wainner: IP Design for Mobile Networks. Pearson Education, 2009, S. 97; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Unlimited HotSpot Calling. tmobile.com, ehemals im ; abgerufen am 9. Juni 2010. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Unik. orange.fr, abgerufen am 9. Juni 2010.
- ↑ TALKSPOT. rogers.ca, abgerufen am 9. Juni 2010.
- ↑ UMA. orange.co.uk, abgerufen am 9. Juni 2010.
- ↑ Volker Briegleb: Bericht: Telekom stellt "Festnetzhandy" T-One wieder ein. heise.de, 7. März 2007, abgerufen am 25. Mai 2017.
- ↑ WLAN Call manuell einschalten. In: telekom.de. Abgerufen am 9. Januar 2018.
- ↑ https://www.vodafone.de/hilfe/wifi-calling.html