Salzgitter
Wappen | Lage |
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Wappen von Salzgitter | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 80-275 m ü. NN |
Fläche: | 223,96 km² |
Einwohner: | 108.116 (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 483 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 38201 bis 38259 (alt: 3320) |
Telefonvorwahlen: | 05341 und 05300 |
Kfz-Kennzeichen: | SZ |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 02 000 |
Stadtgliederung: | 7 Ortschaften mit 31 Stadtteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Joachim-Campe-Straße 6-8 38226 Salzgitter |
Website: | www.salzgitter.de |
Oberbürgermeister: | Helmut Knebel (SPD) |
Salzgitter ist eine Stadt im Braunschweiger Land im Südosten des Landes Niedersachsen, zwischen Hildesheim und Braunschweig. Die kreisfreie Stadt bildet mit den Städten Braunschweig und Wolfsburg eines der 7 Oberzentren des Landes. Mit 108.116 Einwohnern auf 223,96 km² (Stand: 30. September 2005) ist sie eine der flächengrößten Städte Deutschlands. Die Haupteinkaufsstraße der Stadt befindet sich im Stadtteil Salzgitter-Lebenstedt, die Altstadt befindet sich in Salzgitter-Bad. Die Stadt ist durch einen Stichkanal mit dem Mittellandkanal und dem Elbe-Seitenkanal verbunden. Nächst größere Städte sind Braunschweig, etwa 23 km nordöstlich und Hannover, etwa 51 km nordwestlich. Die Einwohnerzahl der Stadt Salzgitter überschritt bereits mit der Bildung der Stadt Watenstedt-Salzgitter im Jahre 1942 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Salzgitter ist neben Wolfsburg, Eisenhüttenstadt und Leverkusen eine der wenigen neuen Stadtgründungen in Deutschland im 20. Jahrhundert (siehe Städtefusion).
Geographie
Salzgitter liegt in einer breiten lössbedeckten Mulde zwischen Oderwald und Salzgitter-Höhenzug. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 24 km und in Ost-West-Richtung 19 km. Die höchste Erhebung des Stadtgebiets ist der 275 m hohe Hamberg nordwestlich von Salzgitter-Bad.
Nachbargemeinden
Die nachfolgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Salzgitter. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt (der Landkreis Wolfenbüttel ist durch die Stadt Salzgitter in zwei räumlich getrennte Gebiete geteilt, daher wird der Landkreis Wolfenbüttel hier zweimal aufgeführt):
- Braunschweig (kreisfreie Stadt)
- im Landkreis Wolfenbüttel: Stadt Wolfenbüttel, Cramme und Flöthe (Samtgemeinde Oderwald), Gielde (Samtgemeinde Schladen)
- im Landkreis Goslar: Liebenburg, Wallmoden (Samtgemeinde Lutter am Barenberge)
- im Landkreis Wolfenbüttel: Sehlde, Haverlah, Elbe, Baddeckenstedt und Burgdorf (Samtgemeinde Baddeckenstedt)
- im Landkreis Hildesheim: Söhlde
- im Landkreis Peine: Lengede und Vechelde
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Salzgitter besteht aus insgesamt 31 Stadtteilen. Sie werden im folgenden alphabetisch genannt:
Bad, Barum, Beddingen, Beinum, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Calbecht, Drütte, Engelnstedt, Engerode, Flachstöckheim, Gebhardshagen, Gitter, Groß Mahner, Hallendorf, Heerte, Hohenrode, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Lobmachtersen, Ohlendorf, Osterlinde, Reppner, Ringelheim, Salder, Sauingen, Thiede, Üfingen, Watenstedt
Die 31 Stadtteile sind zu insgesamt 7 Ortschaften zusammen gefasst. Jede Ortschaft hat als Gremium einen von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählten Ortsrat mit einem Ortsbürgermeister.
Die Ortschaften mit ihren zugehörigen Stadtteilen:
- Ortschaft Nord: Lebenstedt, Salder, Bruchmachtersen, Engelnstedt
- Ortschaft Nordost: Thiede, Beddingen, Üfingen, Sauingen
- Ortschaft Nordwest: Lichtenberg, Osterlinde, Reppner, Lesse
- Ortschaft Ost: Hallendorf, Bleckenstedt, Drütte, Immendorf, Watenstedt
- Ortschaft Süd: Bad, Gitter, Groß Mahner, Ringelheim, Hohenrode
- Ortschaft Südost: Flachstöckheim, Barum, Beinum, Lobmachtersen, Ohlendorf
- Ortschaft West: Gebhardshagen, Calbecht, Engerode, Heerte
Geschichte
Salzgitter entstand zu Anfang des 14. Jahrhunderts um Solquellen auf Gemarkung des später aufgegangenen Dorfes Verpstedt. Seinen Namen erhielt die Siedlung vom benachbarten Dorf und heutigen Stadtteil Gitter (erste Nennung 1347 als "up dem solte to Gytere"). Nach 200 Jahren der Salzgewinnung in verschiedenen Salinen erhalten die Bauern auf dem Gebiet des heutigen Salzgitters um 1350 das Stadtrecht, doch verlor die Stadt diese Rechte beim Übergang an das Herzogtum Braunschweig Anfang des 16. Jahrhunderts. Später gehörte Salzgitter zum Bistum Hildesheim. Bei dessen Übergang an Preußen 1803 wurden die Stadtrechte wieder bestätigt, doch bereits 1815, als Salzgitter dem Königreich Hannover einverleibt wurde, erneut aberkannt. 1830 wurde in Salzgitter ein Solbad eingerichtet. Mit dem Übergang des Königreichs Hannover an Preußen (Provinz Hannover) 1866 wurde Salzgitter eine preußische Kommune, die im Jahre 1929 erneut die Stadtrechte erhielt. Zuvor waren Vorsalz (1926) und Liebenhall (1928) eingemeindet worden. Die Stadt gehörte zum Landkreis Goslar und umfasste neben der Kernstadt Salzgitter auch einige kleine heute nicht mehr abgrenzbare Siedlungen zum Beispiel Gittertor. 1936 erfolgte die Eingliederung von Kniestedt.
Wegen des äußerst großen Eisenerzvorkommens in Salzgitter, das schon 1310 erstmals erwähnt wurde, gründeten die Nationalsozialisten 1937 die Reichswerke-AG ("Hermann-Göring-Werke") für Erzbergbau und Eisenhütten. 1938 wurde die benachbarte Gemeinde Gitter eingegliedert. Damit sich das Werk wirtschaftlich gut entwickeln konnte, war eine einheitliche Verwaltungsstruktur im gesamten Raum erforderlich. Daher wurde gemäß Verordnung über Gebietsbereinigungen im Raume der Hermann-Göring-Werke Salzgitter 1941 mit Wirkung zum 1. April 1942 verfügt, einen einheitlichen Stadtkreis (kreisfreie Stadt) zu bilden. Zu diesem Zweck wurde die Stadt Salzgitter und die ebenfalls zum Landkreis Goslar gehörigen Gemeinden Beinum, Flachstöckheim, Groß-Mahner, Hohenrode, Ohlendorf und Ringelheim (insgesamt 7 Gemeinden) sowie die zum braunschweigischen Landkreis Wolfenbüttel gehörigen Gemeinden Barum, Beddingen, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Calbecht, Drütte, Engelnstedt, Engerode, Gebhardshagen, Hallendorf, Heerte, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Lobmachtersen, Osterlinde, Reppner, Salder, Thiede-Steterburg (heute nur noch Thiede) und Watenstedt (insgesamt 21 Gemeinden) zum Stadtkreis Watenstedt-Salzgitter vereinigt. Die neue kreisfreie Kommune wurde mit dem verbleibenden Rest des Landkreises Goslar in das Land Braunschweig eingegliedert. Im Gegenzug gab das Land Braunschweig den Landkreis Holzminden an die preußische Provinz Hannover ab.
Mit dem bereits 1938 nach Salzgitter eingemeindeten Dorf Gitter hatte die junge Großstadt somit ab 1942 zunächst 29 Stadtteile. Im 2. Weltkrieg wurde Salzgitter durch zahlreiche amerikanische und englische Bombardierungen stark zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Land Braunschweig Bestandteil des Landes Niedersachsen und Watenstedt-Salzgitter somit ein Stadtkreis innerhalb des nunmehrigen "Verwaltungsbezirks Braunschweig" (später Regierungsbezirk Braunschweig). 1951 wurde die Stadt in "Salzgitter" umbenannt, der bisherige Stadtteil Salzgitter erhielt den Zusatz Bad ("Salzgitter-Bad"), wegen des dort bestehenden Solebads. Im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform wurden zum 1. März 1974 die Gemeinden Üfingen und Sauingen (Landkreis Wolfenbüttel) eingegliedert. Seither besteht das Stadtgebiet Salzgitters aus 31 Stadtteilen.
Bis 1982 wurde in Salzgitter Bergbau (Eisen) betrieben, im ehemaligen Bergwerk Schacht Konrad wird seit 1975 ein Endlager für radioaktive Abfälle geplant.
Eingemeindungen
Am 1. April 1942 Bildung des Stadtkreises Watenstedt-Salzgitter (1951 Umbenennung in Salzgitter) durch Vereinigung folgender Gemeinden:
- vom Landkreis Goslar:
- vom Landkreis Wolfenbüttel
- Gemeinden Barum, Beddingen, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Calbecht, Drütte, Engelnstedt, Engerode, Gebhardshagen, Hallendorf, Heerte, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Lobmachtersen, Osterlinde, Reppner, Salder, Thiede-Steterburg (heute nur noch Thiede) und Watenstedt
Am 1. März 1974 Eingliederung der Gemeinden Üfingen und Sauingen (Landkreis Wolfenbüttel).
Einwohnerentwicklung
Mit dem Zusammenschluss der Stadt Salzgitter und weiterer 27 Gemeinden zur Stadt Watenstedt-Salzgitter am 1. April 1942 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 24. Januar 1951 erfolgte die Umbenennung in Salzgitter. 1974 erreichte die Bevölkerungszahl mit 120.090 ihren historischen Höchststand. Ende September 2005 lebten in Salzgitter nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 108.116 Menschen mit Hauptwohnsitz.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

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¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Das Gebiet der heutigen Stadt Salzgitter gehörte ursprünglich zum Bistum Hildesheim. 1568 wurde in Salzgitter die Reformation eingeführt. Es entstanden zwei Superintendenturen. Das südliche Gebiet der heutigen Stadt (Superintendentur Salzgitter) gehörte zum Land Hannover und damit zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers (Konsistorium in Hildesheim), das nördliche Gebiet (Superintendentur Lebenstedt) zum Land Braunschweig und damit zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.
Mit Bildung der Stadt Watenstedt-Salzgitter 1942 wurde das ganze heutige Stadtgebiet sowohl politisch als auch kirchlich dem Land Braunschweig zugeordnet. Somit gehören heute alle Kirchengemeinden der Stadt Salzgitter zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Die beiden Superintendenturen werden heute als Propsteien bezeichnet. Die beiden Propsteien Salzgitter-Bad und Salzgitter-Lebenstedt umfassen jedoch auch Kirchengemeinden, die nicht zur Stadt Salzgitter gehören.
Im Zusammenhang der Reichswerkegründung zogen verstärkt Katholiken in das Gebiet der heutigen Stadt, die bald gut 30% der Bevölkerung ausmachten. Zunächst gehörte der nördliche Teil zur Pfarrgemeinde St. Petrus (Wolfenbüttel), während der südliche Stadtteil zu den Gemeinden St. Marien (Bad) und Abdon und Sennen (Ringelheim) gehörte. Gegen den Willen der damaligen Machthaber, die laut Befehl Adolf Hitlers (Juli 1939) keine weiteren Kirchenbauten zulassen wollten, gelang es der Diözese Hildesheim noch während des Krieges insgesamt acht Gemeinden zu errichten. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Tätigkeit des späteren Ehrenbürgers der Stadt Salzgitter Ehremdomkapitular Johannes Wosnitza (+1995). Nach dem Krieg errichtete das Bistum Hildesheim, in Salzgitter ein eigenes Dekanat, zu dem heute alle Pfarrgemeinden der Stadt gehören.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) im Stadtteil Salzgitter-Bad, die Gemeinde Gottes, eine Brüdergemeinde, eine Freie evangelische Gemeinde (FeG) und die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten. Ferner gibt es auch mehrere Neuapostolische Kirchen in der Stadt. Durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer in den 1970er Jahren gibt es heute zahlreiche islamische Moscheen und islamische Vereinigungen in der Stadt.
Politik
An die Spitze der Stadt Watenstedt-Salzgitter wurde zunächst ein Staatskommissar als kommissarischer Bürgermeister eingesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2001 wurde in Salzgitter die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt vom Volk gewählt. Erster direkt gewählter Oberbürgermeister wurde Helmut Knebel, der sein Amt am 1. November 2001 antrat. Er war am 23. September 2001 bei der Stichwahl mit 55,5 Prozent der Stimmen in sein Amt gewählt worden.
Neben dem Oberbürgermeister gibt es jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.
Oberbürgermeister seit 1942
- 1942 - 1945: Dr. Rudolf Tiedemann, Staatskommissar
- 1945: Carl Kobelt
- 1945: Clemens Recker, CDU
- 1945 - 1948: Fritz Hartmann, SPD
- 1948 - 1952: Dr. Wilhelm Höck, CDU
- 1952 - 1956: Kurt Rißling, CDU
- 1956 - 1968: Gustav Stollberg, SPD
- 1968 - 1981: Willi Blume, SPD
- 1981 - 1986: Rudolf Rückert, CDU
- 1986 - 1996: Hermann Struck, SPD
- 1996 - 2001: Rudolf Rückert, CDU
- 2001 - heute: Helmut Knebel (SPD)
Oberstadtdirektoren 1946 - 2001
- 1946 - 1947: Clemens Recker, CDU
- 1948 - 1972: Günther Paslat
- 1972 - 1980: Paul Intrup
- 1980 - 1992: Dr. Hendrik Gröttrup
- 1992 - 2001: Detlef Engster
Wappen
Das Wappen der Stadt Salzgitter zeigt in Rot aus einem erhöhten Giebel in der Mitte einer silbernen Zinnenmauer wachsend ein silberner Hochofen, beseitet von je einer aufrechten Ähre; die Mauer belegt mit einem Schild, darin oben in Grün zwei schräg gekreuzte silberne Salzhaken, unten in gekürzter goldener Spitze schräg gekreuzt ein schwarzer Schlegel und ein schwarzes Eisen. Die Stadtflagge ist weiß mit roten Rändern belegt mit dem Wappen.
Das Wappen wurde 1951 vom Innenminister des Landes Niedersachsen verliehen. Zuvor hatte die 1942 gebildete Stadt Watenstedt-Salzgitter ein anderes Wappen. Auch die frühere Stadt Salzgitter hatte seit 1854 schon verschiedene Wappen. Das heutige Wappen symbolisiert einerseits die Landwirtschaft, die für die vielen ländlich geprägten Ortsteile steht und andererseits die Industrie, die somit auf die Ursache für die Stadtgründung hinweist.
Offiziell verwendet die Stadt Salzgitter jedoch, wie die meisten Städte, seit einigen Jahren das Stadtlogo, ein grünes Feld mit einem geschlängelten, sich zum Horizont hin verjüngenden weißen Weg.
Städtepartnerschaften
Die Stadt Salzgitter unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
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Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße
Durch das nördliche Stadtgebiet von Salzgitter führt die Bundesautobahn A 39 Braunschweig-Dreieck Salzgitter (Übergang zur Autobahn A 7 Kassel-Hannover). Hier hat die Stadt fünf Anschlussstellen. Östlich der Stadt Salzgitter führt die Autobahn A 395 Braunschweig-Vienenburg vorbei. Auch hier ist Salzgitter über vier Anschlussstellen zu erreichen. Ferner führen folgende Bundesstraßen durch die Stadt: B 6 und B 248.
Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz wurde hier zwischen 1938 und 1958 wegen des Aufbaus einer bedeutenden Schwerindustrie völlig umgestaltet.
Im Süden des Stadtkreises Salzgitter berührte die 1856 von Braunschweig über Börßum in Richtung Kreiensen herangeführte Staatsbahnlinie die Stationen Salzgitter - damals die einzige die diesen Namen trug und später den Zusatz "Bad" erhielt - sowie Ringelheim (Harz). Erst im Zuge der Umgestaltung des Netzes kürzte die Deutsche Reichsbahn 1941 von Leiferde bis Salzgitter-Drütte und ca.1956 die Deutsche Bundesbahn weiter bis Salzgitter Bad den Weg von Braunschweig her ab.
Ringelheim wurde der Knotenpunkt mit der 1875 von der Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommenen Verbindung Hannover - Goslar. Er ist der wichtigste Bahnhof der Stadt, während der von Salzgitter-Lebenstedt mehr im Zentrum liegt. Einen Hauptbahnhof hat Salzgitter nicht.
Sie bilden heute die Peiner Eisenbahn der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH.
Die Strecke wurde nach 1940 von Broistedt bis Salzgitter-Engelnstedt weitergeführt. Dort findet sie Anschluß an das umfangreiche Netz der ebenfalls zwischen 1938 und 1958 ? erbauten Salzgitter-Eisenbahn, die mit zahlreichen Abzweigungen nach Süden bis Salzgitter Bad - Finkenkuhle führt. Ein wichtiger Übergabebahnhof zur Bundesbahn befindet sich in Salzgitter-Beddingen das einerseits mit Broitzem und Groß Gleidingen im Norden, andererseits mit Salzgitter-Drütte im Süden verbunden ist.
Die ursprünglich im Raum Salzgitter verkehrende Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft wurde 1938 verstaatlicht und ihre Strecken völlig verändert oder abgebaut. Sie hatte 1886 die Linie Braunschweig - Hoheweg - Lichtenberg - Derneburg und die Zweiglinie Hoheweg - Wolfenbüttel dem Verkehr übergeben. Dafür entstanden um 1956 die Bundesbahnstrecken Wolfenbüttel - Salzgitter-Drütte und SZ-Drütte - SZ-Lebenstedt - SZ-Lichtenberg, wo die ursprüngliche Trasse wieder erreicht wurde.
ÖPNV
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Braunschweiger Kraftverkehrsgesellschaft mbH und der RBB Braunschweig im Verkehrsverbund Regio Braunschweig.
Medien
In Salzgitter erscheint als Tageszeitung die "Salzgitter Zeitung" und als Sonntagszeitung die "Salzgitter-Woche am Sonntag". Des Weiteren erscheint jeden Mittwoch Abend das "Wochenblatt", in welchem größtenteils Werbung und Kleinanzeigen stehen. Es gibt einen Veranstaltungskalender "Salzgitter Szene" und diverse Onlinemagazine wie "Salzgitter-aktuell" oder "Salzgitter-News". Des Weiteren wird im Kabel der aus Wolfsburg stammende regionale Fernsehsender TV38 ausgestrahlt.
Ansässige Unternehmen
- Salzgitter AG
- Volkswagenwerk Salzgitter / Volkswagen AG
- Schaper & Brümmer
- MAN
- Bosch
- ALSTOM LHB
- SMAG
- E.ON Avacon
Öffentliche Einrichtungen
Salzgitter ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen:
Bildung
Seit 1993 befindet sich in Salzgitter ein weiterer Standort der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, die 1971 durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurschule Wolfenbüttel mit der Höheren Fachschule für Sozialarbeit des Landes Niedersachsen entstanden war. Hier gibt es die Fakultät Karl-Scharfenberg-Salzgitter mit den Studiengängen Transport- und Logistikmanagement, Logistik- und Informationsmanagement, Wirtschaftsingenieurwesen mit der Studienrichtung Verkehrsmanagement, Tourismusmanagement, Sportmanagement und Mediendesign. Außerdem gibt es den Weiterbildungsstudiengang Multimedia und die weiterbildenden Fernstudiengänge Umwelt- und Qualitätsmanagement sowie Vertriebsmanagement.
Die sonstigen Standorte der Fachhochschule sind Braunschweig, Wolfenbüttel und Wolfsburg.
Daneben gibt es in Salzgitter das komplette Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen, darunter drei Gymnasien und zwar das Gymnasium Salzgitter-Bad sowie das Gymnasium am Fredenberg und das Kranich-Gymnasium, beide in Salzgitter-Lebenstedt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Salzgitter verfügt über kein festes Theater beziehungsweise entsprechendes Gebäude. Doch finden zahlreiche Kulturveranstaltungen an verschiedenen Veranstaltungsorten statt.
In Salzgitter-Bad gibt es den Verein "Theatergruppe SZ-Bad e.V.", der seine Wurzeln in dem Schülertheater am Gymnasium Salzgitter-Bad hat, welches auf eine über siebzig Jährige geschichte zurück blicken kann. Der Verein, der seit 1977 besteht, hat es sich zur Aufgabe gemacht das Schülertheater sowie das Laienspiel in und um Salzgitter zu fördern. Die Aufführungsorte sind vielseitig, sie bieten zwischen 100 und ~600 Zuschauern Platz. Einen Höhepunkt hat das Theaterleben in Salzgitter-Bad mit den unregelmäßigen inszenierungen von Musicals, welches durch die Zusammenarbeit vieler Schülern, Lehrern (mit sehr unterschiedlichen Fachbereichen), Eltern und Ehemaligen erst zustande kommt.
Museen
- Städtisches Museum im Schloss Salder (Stadtgeschichte, Schlossmuseum, Wechselausstellungen, Eiszeitpfad (ab Sommer 2006))
- Städtische Kunstsammlungen im Schloss Salder
Bauwerke
- Im Stadtteil Salzgitter-Lebenstedt
- Stadtmonument (Turm der Arbeit), das Wahrzeichen der Stadt, errichtet 1995 vom Bildhauer Prof. Jürgen Weber. Das Monument erzählt vom Leiden der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beim Aufbau der Industrie im Nationalsozialismus, von der Flucht aus der Heimat jenseits der Oder und Neiße, vom Kampf gegen die Demontage der Hütte und dem Lebens- und Aufbauwillen der Menschen in Salzgitter.
- Rathaus (1959-1963 erbaut)
- Eissporthalle
- Im Stadtteil Salzgitter-Bad
- Altstadt
- Thermal-Solebad in der Parkallee
- Evangelisch-Lutherische Kirche St. Mariae-Jacobi; Wehrkirche 1481 erbaut von Konrad von Schwicheldt
- Katholische Kirche St. Marien
- Ehemalige Nicolaikirche (heute Veranstaltungsraum)
- Bismarckturm (Aussichtsturm)
- Ehemaliges Rathaus, Am Marktplatz (jetzt Ratskeller)
- Tilly-Haus
- Kniestedter Gutshaus (jetzt Altentagesstätte und Musikschule)
- "Beamtensiedlung" aus den 1930er Jahren (Wohnungen der Angestellten der Stahlwerke)
- Wallfahrtskirche Salzgitter-Engerode, um 1236 errichtete Kapelle, eine der ältesten Wallfahrtskirchen Niedersachsens mit freigelegten Fresken.
- Wasserburg Salzgitter-Gebhardshagen (fast 1000 Jahre alt), heute Teil eines landwirtschaftlichen Betriebs
- "Franzosenbrücke" (Steinbogenbrücke) über den Fluss Innerste bei Salzgitter-Hohenrode

- Salzgitter-Lichtenberg: Ruine Burg Lichtenberg, einst erbaut von Heinrich dem Löwen, 1552 zerstört und in den 1950er Jahren wieder freigelegt. Aussichtsturm und Ausflugslokal auf dem Burgberg
- Salzgitter-Ringelheim: Schloss Ringelheim, ehemaliges Kloster, gegründet im 10. Jahrhundert und 1803 säkularisiert. 1694 erbaute Barockkirche mit wertvoller Orgel; Kruzifix aus der Werkstatt des Bischofs Bernward, um 1000 entstanden; weitläufiger Schlosspark; bemerkenswert ein achteckiger Taubenturm im Gutshof.
- Salzgitter-Salder: Schloss Salder mit Städtischem Museum, das alte Wahrzeichen der Stadt; das Schloss erbaut im Stil der Weserrenaissance um 1600 war Sitz des Adelsgeschlechtes derer von Salder im Herzogtum Braunschweig, später Witwensitz und herzogliche Domäne; heute Heimatmuseum; die unweite Schlosskirche Maria-Magdalena hat einen kreisförmigem Grundriss
- Salzgitter-Thiede: Stift Steterburg, 1003 gegründetes Damenstift; erhaltene Gebäudeteile aus dem 11. Jahrhundert. Das Wohnhaus der Äbtissin entstand 1691. Die Stiftskirche ist 1752 errichtet worden. Das Areal wurde 1938 zu Wohnungen umgebaut.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Ausgrabungen aus der Steinzeit im Stadtteil Salzgitter-Lebenstedt
- Gut Flachstöckheim mit Freilichtbühne und einem englischen Park (1756/1821)
- Salzgittersee in Salzgitter-Lebenstedt
Sport in Salzgitter:
- Wasserskianlage am Salzgittersee (Westufer)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai: Stadtsportwoche in Salzgitter-Lebenstedt
- Mai: Museumsfest in Salzgitter-Salder
- Mai/Juni: Schützenfest in Salzgitter-Bad
- Juni/Juli: Altstadtfest in Salzgitter-Bad
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Salzgitter hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1963: Dr. Konrad Ende, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG
- 1969: Gustav Stollberg, Oberbürgermeister a.D.
- 1975: Hans Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG
- 1975: Erich Söchtig, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Salzgitter AG
- 1975: Dr. Wilhelm Höck, Oberbürgermeister a.D.
- 1977: Karl Heidenblut, Mitbegründer der CDU in Salzgitter
- 1983: Willi Blume, Oberbürgermeister a.D.
- 1989: Johannes Wosnitza, Ehrendomkapitular und Geistlicher Rat
- 1996: Hermann Struck, Oberbürgermeister a.D.. Hans-Jürgen Junghans MdB
- 2002: Rudolf Rückert, Oberbürgermeister a.D.
- 2002: Georg Obst, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der SPD in Salzgitter
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind auf dem Gebiet der heutigen Stadt Salzgitter geboren:
- 1733, 12. Januar im Stadtteil Barum, Johann Joachim Christoph Bode, Schriftsteller und Verleger der deutschen Klassiker; † 1793
- 1833, 20. März (in Bruchmachtersen): Heinrich Ludwig Kayser, Drucker und Verleger, Gründer der Straßburger Neuesten Nachrichten, bis heute die größte Zeitung im Elsass.
- 1843: Albert Schloenbach, Geologe und wissenschaftlicher Bearbeiter der Eisenlager des Salzgittergebiets; † 1870
- 1852, 14. September in Gebhardshagen: Hermann Lattemann, Berufsluftschiffer und Fallschirmspringer
Literatur
- "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
- Benz, Wolfgang (Hrsg): Salzgitter. Geschichte und Gegenwart einer deutschen Stadt 1942 - 1992. München 1992.
- Wysocki, Gerd: Arbeit für den Krieg. Herrschaftsmechanismen in der Rüstungsindustrie des "Dritten Reiches". Arbeitseinsatz, Sozialpolitik und staatspolizeiliche Repression bei den Reichswerken "Hermann Göring" im Salzgitter-Gebiet 1937/38 bis 1945. Braunschweig 1992.
- Flammer, Thomas, Katholische Kirche im Schatten der Hermann-Göring-Werke, in: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart 68 (2000), S. 371-378.