Innerer Schweinehund
Die Bezeichnung innerer Schweinehund umschreibt - oft als Vorwurf - die Willenschwäche, die eine Person daran hindert, unangenehme Tätigkeiten auszuführen, die entweder als ethisch geboten gesehen werden (z.B. Probleme anzugehen, sich einer Gefahr auszusetzen etc.), oder die für die jeweilige Person sinnvoll erscheinen (z.B. eine Diät einzuhalten). Sie kann damit in direkte Verbindung gebracht werden zur Motivation und ist eine metaphorische Umschreibung der Akrasia.
Etymologie
Das Wort war bereits im und nach dem 1. Weltkrieg im Gebrauch (Kurt von Schleicher), wie der Journalist Werner Sonntag in seiner Kolumne im März-Heft 2003 von RunnersWorld darlegte. Vom 23. Februar 1932 datiert ein Tondokument einer Rede des SPD-Reichtagsabgeordneten Kurt Schumacher, in der er diesen Begriff verwendet. Im Zweiten Weltkrieg war es allgemeines Landserdeutsch und danach bei Trainern und Turnlehrern noch lange in Gebrauch.
Psychoanalyse
Der "innere Schweinehund" kann mit dem - wertfreien - Begriff des Es in Sigmund Freuds psychoanalytischen Thesen zum Ich, Es und Über-Ich in Verbindung gebracht werden.
Literatur
- Stefan Frädrich: "Günter, der innere Schweinehund. Ein tierisches Motivationsbuch", Gabal 2004, ISBN 3897494574 (Rezension mit Buchauszug)