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Bahnstrecke Hof–Bad Steben

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Streckenskizze

Die Eisenbahnstrecke Hof–Bad Steben führt von Hof (Bayern) durch den Frankenwald ins bayerische Staatsbad Bad Steben. Die Bahnstrecke wurde in zwei Teilabschnitten zwischen 1887 und 1898 eröffnet. Auch heute noch verkehren Personenzüge.

Basisdaten

  • eingleisig
  • Spurweite 1435mm - Normalspur
  • nicht elektrifiziert
  • in Betrieb - Reisezugverkehr

Streckenverlauf

Beschreibung

Hof Hauptbahnhof
letztes Bahnhofsgebäude in Hof-Neuhof
Zugkreuzung in Selbitz - im Hintergrund links Ausfahrsignale Richtung Hof, rechts daneben frühere Bahntrasse nach Helmbrechts

Die Nebenstrecke nach Bad Steben zweigt im Hofer Hauptbahnhof von Hauptstrecke Nürnberg - Dresden ab. Gleich ab dem historischen Stellwerk 8 es steil bergan zum Bahnhof Hof-Neuhof im gleichnamigen Hofer Stadtteil. Der Bahnhof Neuhof wird vom Stellwerk am Hauptbahnhof ferngesteuert und ist mit Lichtsignalen ausgestattet. Viele der ehemals vorhanden Gleisanschlüsse für Fabriken und Lagerhäusern lassen sich noch erahnen.

Nach Hof-Neuhof steigt die Strecke weiter und passiert den aufgelassenen Haltepunkt im Hofer Stadtteil Vogelherd. Nun geht es bergab nach Köditz, einer kleinen Gemeinde vor den Toren der Stadt Hof. Auch dieser Bahnhof wurde früher vom Stellwerk Hof Hauptbahnhof ferngesteuert. Nach Köditz geht es gleich wieder bergauf. In Stegenwaldhaus erreicht die Strecke ihren höchsten Punkt. Hier gab es früher einen Bahnhof mit Kreuzungsgleisen, Signalen und Gleisanschlüssen für die örtliche Steinindustrie. Nun geht es hinunter ins Selbitztal. Vorbei am Haltepunkt Rothenbürg und dem aufgelassen Gleisanschluß des Steinwerkes Jahreiß erreicht die Bahnlinie den Fluß am Ortseingang der gleichnamigen Stadt Selbitz. Dem Selbitztal folgt die Strecke nun bis zum Ende ihres ersten Bauabschnittes in Marxgrün.

Der Bahnhof in Selbitz ist heute noch Kreuzungsbahnhof für die meisten Züge auf der Strecke. Er liegt ungefähr auf halbem Wege zwischen Hof und Bad Steben und ist mit Flügel- oder Formsignalen und Stellwerk ausgestattet. Früher mündete hier die Nebenstrecke aus dem oberen Selbitztal von Schauenstein, Helmbrechts und Münchberg ein. Ein alte Steinbrücke und das großzügige Areal des Bahnhofs erinnern daran. Am Ortsausgang Richtung Naila überquert die Strecke bis Ende des 20. Jahrhunderts mit einem Bahnübergang die Bundesstraße 173. Durch den Bau einer Ortsumgehung für die Bundesstraße hat der Bahnübergang an Bedeutung eingebüßt.

Es geht weiter bergab und die Strecke erreicht Naila. Hier zweigte eine Stichstrecke nach Schwarzenbach am Wald ab. Der enge Einschnitt für die Stichbahn ist in der Bahnhofseinfahrt aus Richtung Selbitz noch zu erkennen. Naila war bis 1972 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Naila. Der Nailaer Bahnhof beherbergte die Bahnmeisterei für die Strecke und ihre Zweigstrecken. Nach dem Bahnhof passiert die Strecke den Teich im Froschgrüner Park. An Sonntagen im Sommer kommt es hier oft zu interessanten Begegnungen der „großen“ Eisenbahn mit der „kleinen“ Parkeisenbahn Froschgrün, einer öffentlichen Gartenbahn, die den Teich umrundet.

Die Bahnstrecke läßt nun im Selbitztal eine Maschinenfabrik und ein Klärwerk links liegen und durchfährt den Haltepunkt Oberklingensporn. Es folgt eine Selbitzbrücke und schon wird die Staatsstraße Naila-Bad Steben mit einem Bahnübergang überquert und der Bahnhof Marxgrün erreicht. Im heutigen Nailaer Stadtteil Marxgrün endet der erste, 1887 eröffnete Bauabschnitt der Strecke. Auf dem riesigen Gelände des Bahnhofs ist heute nur noch ein Haltepunkt mit Wartehäuschen in Betrieb. Das Empfangsgebäude mit Stellwerksanbau ist verkauft und wird als Ferienwohnung genutzt. Die beiden Eisenbahnerwohnhäuser sind vermietet, alle Gleisanlagen bis auf das Streckengeleis sind abgebaut. Gegenüber dem Empfangsgebäude steht noch der idyllische, 2-ständige Lokschuppen mit Anbau für Werkstatt und Wasserspeicher. Leider ist der Lokschuppen seit Jahren dem Verfall preisgegeben. Ab 1901 zweigte in Marxgrün die Höllentalbahn nach Thüringen von der Bahnstrecke nach Bad Steben ab.

Die Höllentalbahn folgte weiter dem Selbitztal, während die Strecke nach Bad Steben nun wieder steil bergan führt, um von Selbitztal ins Tal des Stebenbaches zu wechseln. Kurz nach dem Haltepunkt Höllenthal erreicht die Strecke den Stebenbach und folgt ihm durch das autofreie Tal bis zum Endpunkt, dem Bahnhof des bayerischen Staatsbades Bad Steben.

Tabelle

Marxgrün, Bahnhof - nun Ferienwohnanlage
Marxgrün, Ausfahrt Richtung Bad Steben und Höllental
Bahnhöfe, Haltepunkte, Bauwerke km Höhe Bemerkung
Hof Hbf 0,0 Bahnverbindung nach Regensburg, Nürnberg, Bamberg, Dresden , Leipzig;

Bahnbetriebswerk

Hof-Neuhof 2,3
Hof-Vogelherd 4,5 Haltepunkt (aufgelassen)
Köditz 6,9
Stegenwaldhaus 11,1
Rothenbürg 13,1 Haltepunkt
Selbitz 15,4 Abzweig der Bahnstrecke nach Helmbrechts (aufgelassen)
Naila 18,8 Abzweig der Bahnstrecke nach Schwarzenbach (Wald) (aufgelassen)
Oberklingensporn 20,5 Haltepunkt (aufgelassen)
Marxgrün 22,9 Abzweig der Höllentalbahn nach Blankenstein (aufgelassen);

Lokbahnhof mit 2-ständigem Lokschuppen (aufgelassen)

Höllenthal 24,2 Haltepunkt
Bad Steben 27,0


Eröffnung und Einstellung

Die Bahnstrecke Hof–Bad Steben wurde durch die Bayerische Staatsbahn erbaut. Rechtliche Grundlage für den Bau war das bayerische Lokalbahngesetz vom 21. April 1884. Die Strecke ist die vierte Bahnstrecke in Bayern, die nach dem damals neuen Gesetz gebaut wurde. In den Folgejahren wurden drei weiteren Nebenbahnen eröffnet, die von der Strecke Hof–Bad Steben abzweigten. 1920 wurde eine weitere, vierte Strecke nach Geroldsgrün angedacht, die nie gebaut wurde.

Strecke Länge Veränderung Datum Bemerkung
Hof Hbf–Marxgrün 22,97 km Eröffnung 01.06.1887
Marxgrün–Bad Steben 4,06 km Eröffnung 01.06.1898
Hof–Bad Steben 27,03 km Einstellung 1994 Güterverkehr

Kursbuchstreckennummer

Zeitraum KBS Bemerkung
1992- 857
1970-1992 837
vor 1970 425q
420f

siehe auch Liste der deutschen Kursbuchstrecken

Lokomotiven, Züge und Triebwagen

Auf der Strecke kamen und kommen folgende Triebfahrzeuge und Züge zum Einsatz:

Aktuell verkehren nur noch Züge der Baureihe 628 und seit Dezember 2005 auch Triebwagen der Baureihe 612

Literatur

  • Andreas Kuhfahl / Wolfram Alteneder, Die Nebenbahnen der BD Nürnberg, Verlag C. Kersting, Bonn 1986, ISBN 3-925250-02-6
  • Siegfried Bufe, Eisenbahn in Oberfranken, Bufe-Fachbuch-Verlag, München 1982, ISBN 3-922138-13-6
  • Ralf Roman Rossberg, Grenze über deutschen Schienen, Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg im Breisgau 1980, ISBN 3-88255-828-8
  • Robert Zintl, Bayerische Nebenbahnen, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-531-6
  • Deutsche Reichsbahn / Horst-Werner Dumjahn, Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835 - 1935, Reichsdruckerei, Berlin 1935 / Nachdruck mit Vorwort von Horst-Werner Dumjahn: Dumjahn Verlag, Mainz 1984, ISBN 3-921426-29-4
Commons: Bahnstrecke Hof-Bad Steben – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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