Zum Inhalt springen

Superabsorber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juli 2004 um 11:06 Uhr durch Dertoni (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Superabsorber (Superabsorbent Polymers, SAP) werden Kunststoffe genannt, die in der Lage sind, ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Flüssigkeiten aufzusaugen.

Das Produkt kommt als weißes, grobkörniges Pulver mit Partikelgrößen von 100 - 1000 µm (= 0,1 - 1,0 mm) zum Einsatz. Es findet größtenteils in Babywindeln, jedoch auch in Produkten für die Damenhygiene, der Altersinkontinenz und in geringen Mengen auch in Kabelummantelungen für Tiefseeleitungen Verwendung. Große Hersteller für Superabsorber sind unter anderem die BASF AG, Stockhausen GmbH & Co KG oder Nippon Shokubai. Große Superabsorberabnehmer sind z. B. Procter & Gamble, Kimberly-Clark oder SCA.

Chemisch handelt es sich bei dem Superabsorber um ein Copolymer aus Acrylsäure (Propensäure, C3H4O2) und Natriumacrylat (Natriumsalz der Acrylsäure, NaC3H3O2), wobei das Verhältnisse der beiden Monomere zueinander variieren kann. Zusätzlich wird ein sogenannter Kernvernetzer (Core-Cross-Linker, CXL) der Monomerlösung zugesetzt, der die gebildeten langkettigen Polymermoleküle stellenweise untereinander durch chemische Brücken verbindet (sie "vernetzt"). Durch diese Brücken wird das Polymer wasserunlöslich. Beim Eindringen von Wasser oder wässrigen Salzlösungen in den Polymerpartikel quillt er auf und strafft auf molekularer Ebene dieses Netzwerk - das Wasser kann ohne Hilfe nicht mehr entweichen. Nach heutigem Entwicklungsstand nennt man das Produkt in dieser Form "Basispolymer", da im Laufe der Jahre die Anforderungen an den Superabsorber gewachsen sind und weitere Veredelungsschritte angewandt werden. Als wichtigster sei hier nur die sogenannte Oberflächen-Nachvernetzung (Surface-Cross-Linking, SXL) genannt. Dabei wird eine weitere Chemikalie auf die Oberfläche eines jeden Partikels aufgebracht und durch eine unter Hitze stattfindenden Reaktion, ein zweites Netzwerk nur auf der äußeren Schicht des Kerns geknüpft. Dieses verhindert durch eine ebenfalls eintretende Straffung bei Flüssigkeitsabsorption selbst unter Druck ein Entweichen der aufgenommenen Lösung - wichtig für eine Windel, die nicht wieder auslaufen soll, wenn das Baby sich mit seinem Körpergewicht darauf setzt.