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Freimann

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Freimann ist ein Münchner Stadtteil und bildet zusammen mit dem östlichen Teil Schwabings den Stadtbezirk 12 - Schwabing-Freimann (Informationen zur Verwaltung des Stadtbezirks siehe dort).


Von dem klassischen Münchener Selbstverständnis und insbesondere mit dem des Schwesterstadtteils Schwabing im gemeinsamen Stadtbezirk hebt sich Freimann mit seiner intensiven Zergliederung durch Verkehrs- und Industrieinfrastruktur deutlich ab.

Die Kombination von altem Kulturland, den ältesten Kapellen und Kirchen auf dem Stadtgebiet, dem Gutshof Großlappen mit Kläranlage und Trümmerberg, dem Windrad Foenix, sowie der Allianz-Arena sowie Messe, Moschee, Medien (Bayerischer Rundfunk), sowie Schrebergärten, Einkaufszentren, neuen und alten Stadtteilen, und Siedlungsformen und Glamour, Kultur und Prominenz im Umfeld von Blütenring, Mohrvilla und Metropoltheater.

Lage

Datei:Stadtbezirk 12 Schwabing Freimann Lage in München.jpg
Stadtbezirk 12 Schwabing-Freimann: Lage in München

Der als Freimann bezeichnete Bezirk umfasst mehrere Stadtteile und schließt sich im Süden direkt an Schwabing an, mit dem er den Stadtbezirk 12 - Schwabing-Freimann bildet. Als Grenze fungieren der Petuelring und die Schenkendorfstraße, beides Abschnitte des Mittleren Rings. Im Westen bilden die Leopoldstraße und später die Ingolstädter Straße die Grenze zum Stadtbezirk 11 - Milbertshofen-Am Hart, im Osten der Englische Garten. Im Norden erstreckt sich Freimann bis zur Stadtgrenze.

Geschichte

Freimann, namensgebender Teil des Stadtbezirks, wurde erstmals 948 bzw. 957 als ad Frienmannun urkundlich erwähnt.

Die Geschichte der Gemeinde Freimann begann mit der bayerischen Verwaltungsreform 1818. Freimann wurde als eigenständige Gemeinde mit den Ortsteilen Kultursheim (heute Kulturheim, weitere Informationen siehe dort) und Lappen (siehe Klein- & Großlappen) etabliert.

Der alte Ortskern Freimanns befindet sich rund um die heutige St.-Nikolaus-Kirche an der Heinrich-Groh-Straße. 1927 wurde neben dem neu erbauten Reichsbahn-Ausbesserungswerk Freimann eine Großwohnsiedlung für die Arbeiter des Werks erbaut, 1932 erfolgte der Bau einer sogenannten Reichskleinsiedlung zwischen der Freisinger Landstraße und dem Schleißheimer Kanal.

Freimann und seine Ortsteile wurden zum 31. Juli 1933 nach München eingemeindet. Als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1947 die Bezirksausschüsse ins Leben gerufen wurden, wurde das eingemeindete Freimann mit Schwabing zusammengelegt. Mit einem Beschluss vom 2. Februar 1954 legte der Stadtrat schließlich den Namen des neu entstandenen Bezirks als Schwabing-Freimann fest.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte München zur Amerikanischen Besatzungszone. Die Amerikanische Militärverwaltung richtete in Freimann das DP-Lager Neu-Freimann ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Zu diesem Zweck wurde ein Teil der Arbeitersiedlung Kaltherberg beschlagnahmt. Das Lager beherbergte über 2.500 DPs und wurde von einem Team der UNRRA betreut. Nach Konflikten mit den anderen Siedlungsbewohnern wurde das Lager im Juni 1949 geschlossen, und das Gelände wurde an die Siedler zurückgegeben. Die DPs erhielten Wohnraum in der Ingolstädter Straße zugeteilt. Außer dem Lager Neu-Freimann gab es ein Durchgangslager für DPs in der ehemaligen Funkkaserne.

Westlich des alten Ortskerns, in der Lilienthalstraße, befindet sich das vom US-Architekten Helmut Jahn geplante Veranstaltungscenter M,O,C, der Neuen Messe München.


Weitere Stadtteile

Von Norden nach Süden gegliedert.

Fröttmaning

Fröttmaning wurde erstmals 815 als ad Freddamaringun oder in loco Freddimaringa erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich vom germanischen Namen Fridumar, der Friedfertige, ab.

Im Rahmen der Verwaltungsreform von 1818 wurde Fröttmaning schließlich der Gemeinde Garching zugeschlagen, bis es letztendlich 1935 nach München eingemeindet und ein Teil des Stadtbezirks Freimann wurde.

Heilig-Kreuz-Kirche vor der Allianz Arena

Vom alten Ortskern steht nur noch die Kirche Heilig Kreuz am Fuß des Fröttmanninger Bergs. Der Großteil der kleinen Ortschaft musste dem Autobahnkreuz München-Nord und dem Autobahnring weichen.

Mit dem Bau und der Einweihung des Fußballstadions Allianz Arena westlich der A 9 erhielt der Name Fröttmaning überregionale Bedeutung. In Fröttmaning steht das gemeinsame neue Fußballstadion der Fußballvereine FC Bayern München und TSV 1860 München, die Allianz Arena. Daneben ist der Kunstpark Nord geplant, der den ehemaligen Kunstpark Ost beim Ostbahnhof ersetzen soll. Am Rande wird Fröttmaning durch die unter Naturschutz stehende Fröttmaninger Heide begrenzt. Die zuvor sehr spärliche Wohnbebauung fiel dem Bau Autobahnrings zum Opfer, lediglich die Heilig-Kreuz-Kirche am Fuß der ehemaligen Mülldeponie Fröttmaninger Berg ist erhalten geblieben. Nun ist die Arena über eine Brücke mit dem Freizeitpark Fröttmaninger Berg verbunden.

Das Gelände rund um die Allianz Arena wird von der U-Bahn-Linie 6 durch die Station Fröttmanning im Westen bedient. Zudem existieren zwei Autobahnausfahrten, München-Fröttmaning-Nord auf der A 99 und München-Fröttmaning-Süd auf der A 9, die für die zu erwartenden Besucheranstürme während der Fußballspiele in der Arena neu errichtet, bzw. ausgebaut wurden. Die Münchner Verkehrsgesellschaft unterhält am U-Bahnhof Fröttmanning ihre Technische Basis.

Zudem steht auf dem Fröttmanninger Berg der Foenix, das einzige Windkraftwerk im Stadtbereich.

Auensiedlung

Die Auensiedlung befindet sich nördlich von Kleinlappen an der Freisinger Landstraße und entstand ebenso wie Kieferngarten nach Ende des Zweiten Weltkriegs als ungenehmigte Siedlung. Nach langer Diskussion über die Zukunft der Siedlung in den 1950er Jahren legitimierte der Stadtrat den Bau der Häuser nachträglich in einem Beschluss vom 16. Februar 1953.

Die vom Islamische Zentrum München errichte Moschee an der Auensiedlung wurde 1973 feierlich eingeweiht. Direkt vor der Moschee hält die Buslinie 293 (Haltestelle Auensiedlung), die Siedlung und Moschee mit den U-Bahn-Stationen Studentenstadt im Süden und Garching-Hochbrück im Norden verbindet.

Großlappen und Kleinlappen

Lappen wurde erstmals um 1167 als Louppen erwähnt. Der Name des Orts leitet sich vermutlich von Labach (sumpfige Gegend) oder von Loub (Laubwald) ab.

Lappen wurde 1818 Teil der Gemeinde Freimann und 1931 mit dieser nach München eingemeindet und wird im Norden vom Fröttmanninger Berg, im Westen von der A 9 und im Osten von der B 11 begrenzt. Der größte Teil Großlappens beherbergt heute die Kläranlage München I, auf dem Gut Großlappen wird unter anderem Schnaps gebrannt.

Gut Großlappen

Kieferngarten

Ab 1947 entstand nördlich der Heidemannstraße eine ungenehmigte Siedlung auf einem ehemaligen Schießplatz der Wehrmacht. Obwohl die Häuser der Siedlung zuerst ohne Genehmigung errichtet worden waren, sanktionierte der Stadtrat den Bau nachträglich mit einem Beschluss von 1952. Die Siedlung erhielt im selben Jahr nach der 1950 gewidmeten Kieferngartenstraße ihren heutigen Namen, der 1968 auch für die neu gebaute Station der U-Bahn-Linie 6 übernommen wurde.

An der Autobahnanschlussstelle München-Freimann am südlichen Rand Kieferngartens befindet sich die Autobahnmeisterei München-Nord.

Im Westen, an der Ingolstädter Straße, befindet sich zudem die Fürst-Wrede-Kaserne, benannt nach Carl Philipp von Wrede, die unter anderem das Wehrberechtskommando IV und ein Kontingent Feldjäger beherbergt. Es bestehen Planungen seitens der Bundeswehr, die nördlichen Flächen der Kaserne der Stadt zur weiteren Stadtgebietsentwicklung zu übergeben.

Projektportfolio der g.e.b.b. zum Umbau der Kaserne

Kulturheim

Das Kulturheim wurde erstmals 1808 als Kultursheim erwähnt. Der Name leitet sich von den Kultivierunganstrengungen der Bauern in dieser Auenlandschaft ab. Das Kulturheim wurde 1931 zusammen mit Freimann nach München eingemeindet. Der Garchinger Mühlbach fließt westlich der Siedlung und trennt sie somit von Freimann. Am Bach befindet sich das 1932 eröffnete Bad Floriansmühle, das auf dem Gebiet einer ehemaligen Mahlmühle errichtet wurde. Das Bad ist leider mittlerweile geschlossen und nicht für die Öffentlichkeit mehr zugänglich.

Heute ist das Kulturheim Sitz der Studios des Bayerischen Fernsehen des Bayerischen Rundfunks. Nordöstlich der Siedlung befindet sich das ECC Kongreßzenturm.

Neu-Freimann

Siehe auch: Euro-Industriepark

Die ersten Häuser Neu-Freimanns wurden bereits 1858 an der Ingolstädter Straße zwischen Domagkstraße und Hürnbeckstraße errichtet. Für den Bau der Funkkaserne am Frankfurter Ring wurden viele der Häuser wieder abgerissen und Neu-Freimann wurde nach den 1960er Jahren als Synonym für die neuen Industriegebiete rund um die Domagkstraße und den Frankfurter Ring benutzt.

Das größte dieser Industriegebiete, der Euro-Industriepark, wurde 1963 von Anton Ditt, dem Besitzer der Euro-Boden GmbH, auf einem Gelände der Deutschen Bundesbahn gegründet. 1968 wurde der Industriepark, in dem zur Zeit seiner Gründung 40 Firmen angesiedelt waren, feierlich eröffnet. Noch heute (2006) gehört er zu den größten Industriegebieten Münchens.

Im Rahmen eines umfangreichen Restrukturierungsplans des Bezirks Schwabing-Freimann wurden das Gelände der ehemaligen Funkkaserne und Teile der alten Industriegebiete am Frankfurter Ring aufgelassen. In den ehemaligen Industriehallen Neu-Freimanns haben sich mehrere Diskotheken, Clubs und Veranstaltungshallen etabliert, wie z.B. die Alabamahalle, das Zenith oder der Kulturtreff Halle 55.

Im Westen, südlich der Heidemannstraße, befindet sich die Bayern-Kaserne der Bundeswehr, die voraussichtlich ab 2008 den Stützpunkt aufgeben wird. Bestehende Einheiten sollen auf das Areal der Fürst-Wrede-Kaserne an der Ingolstädter Straße verlegt werden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte München zur Amerikanischen Besatzungszone. Die Amerikanische Militärverwaltung richtete im Umfeld des heutigen Euroindustrieparks das DP-Lager Neu-Freimann ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Zu diesem Zweck wurde ein Teil der Arbeitersiedlung Kaltherberg beschlagnahmt. Das Lager beherbergte über 2.500 DPs und wurde von einem Team der UNRRA betreut. Nach Konflikten mit den anderen Siedlungsbewohnern wurde das Lager im Juni 1949 geschlossen, und das Gelände wurde an die Siedler zurückgegeben. Die DPs erhielten Wohnraum in der Ingolstädter Straße zugeteilt. Außer dem Lager Neu-Freimann gab es ein Durchgangslager für DPs in der ehemaligen Funkkaserne.

Aumeister

Der Aumeister wurde von Hofbaumeister Joseph Deiglmayr um 1810 für die Bewirtschaftung des Englischen Gartens errichtet. Aus diesem Wirtschaftsgebäude entwickelte sich eine beliebte Gastwirtschaft mit angeschlossenem Biergarten, die noch heute von Ausflüglern frequentiert wird.

Der Aumeister liegt östlich der Studentenstadt und direkt südlich des Föhringer Rings, im Englischen Garten.

Studentenstadt

Hauptartikel: Studentenstadt

Mit einem Stadtratsbeschluss vom 25. März 1965 wurde der Bau mehrer Wohnheime an der Ungererstraße für die stetig steigende Zahl der an den Münchner Universitäten imatrikulierten Studenten in die Wege geleitet. Die über die Jahre gewachsene Studentenstadt verfügt über 2478 Wohnplätze in 14 Häusern und ist damit die größte Studentensiedlung Deutschlands. Das Studentenwerk München, das die Studentenstadt verwaltet, unterhält im ehemaligen Olympischen Dorf im Olympiapark weitere Wohnheime. Einmal im Jahr findet in der Studentenstadt das Kultur-Festival StuStaCulum statt.

Die Studentenstadt ist mit der gleichnamigen Station der U-Bahn-Linie 6 an das Verkehrsnetz des MVV angeschlossen. Sie liegt verkehrsgünstig an der A 9 - München - Berlin, Anschlussstelle Frankfurter Ring.

Nördlich der Studentenstadt, am Föhringer Ring, befindet sich das Max-Planck-Institut für Physik.


Parkstadt Schwabing

Seit 2000 entsteht nördlich von Schwabing, eingegrenzt von der Schenkendorfstraße im Süden, der Domagkstraße im Norden, der Walter-Gropius-Straße im Westen und der Bundesautobahn 9 im Osten, auf einem ca. 400.000 m² großem Areal die Parkstadt Schwabing. Die Bebauung besteht hauptsächlich als kleineren Wohn- und Büroeinheiten sowie einem etwa 40.000 m² großen Zentralen Park, der die Parkstadt von Norden nach Süden zerteilen soll. Ebenfalls in der Parkstadt befinden sich die Highlight Towers an der Mies-van-der-Rohe-Straße sowie die Verwaltung der Commerzbank an der Schenkendorfstraße.

Erschlossen wird das Neubaugebiet durch eine neu zu bauende Trambahn-Linie 23 von der Münchner Freiheit aus. Die neue Linie wird darüberhinaus das städtische Entwicklungsgebiet nördlich der Parkstadt, auf dem Areal der ehemaligen Funkkaserne, mit dem Rest Münchens verbindet.

Planungen zur Trambahn - pdf

Alte Heide

1919 wurden von Krauss-Maffei, BMW und der Deutschen Reichsbahn mehrere Häuser für Betriebsangehörige nahe des Nordfriedhofs an der Ungererstraße errichtet, die erstmals 1920 als "Alte Heide" ins Adressbuch der Stadt München aufgenommen wurden. 1968 wurde der Name für eine Station an der neu errichteten U-Bahn-Linie 6 übernommen.

Nördlich der Domagkstraße befindet sich der Neue Israelische Friedhof der Kultusgemeinde München.


Kultur in Freimann

Die 1870 erbaute Mohr-Villa an der Situlistraße beherbegt heute das Kulturzentrum Freimann.

Mohr-Villa Homepage

Natur

Verkehr

Freimann ist verkehrlich gut erschlossen: Im Süden verläuft der Mittlere Ring von Westen nach Osten, die Bundesstraße 11 durchquert den östlichen Teil Freimanns als Ungererstraße, Situlistraße und auf Höhe der Heidemannstraße als Freisinger Landstraße in Nord-Süd-Richtung. Die Bundesautobahn 9 (München - Berlin) verläuft parallel zur B 11 und erschließt Freimann mit den Anschlusstellen München-Frankfurter Ring, München-Freimann und "München-Fröttmanning-Süd".

An das Netz des MVV ist Freimann durch die U-Bahn-Linie 6 mit den Stationen Nordfriedhof, Alte Heide, Studentenstadt, Freimann, Kieferngarten und Fröttmanning angeschlossenen. In Fröttmanning befindet sich zudem die Technische Basis der U-Bahn München.