Geismar
Geismar ist eine Gemeinde im Landkreis Eichsfeld in Thüringen, welcher direkt an Hessen grenzt.
1.325 Einwohner Fläche: 19,32 km² Postleitzahl: 37308
Geschichtlicher Rückblick:
Urkundlich wird der Name "Geismar" im Jahr 1269 zum ersten Mal erwähnt. Der Name entwickelte sich aus den althochdeutschen Wörtern "gisan" und "mari" oder "meri". das bedeutet "sumpfige Gegend, mit vielen Quellen in denen Luftblasen aufsteigen". In der Urkunde wird festgehalten, daß die damalige Pfarrkirche dem Kloster Annarode unterstellt war. Das Dorf hat im Laufe der Jahrhunderte seinen Standort vom Hülfensberg in die heutige Position verlagert. Im 30jährigen Krieg,1641, wurde das Dorf von schwedischen Soldaten, es handelte sich um einen Racheakt, angezündet. Nur 4 Häuser wurden vom Brand verschont. Im Siebenjährigen Krieg quartierten sich französische Soldaten in den Häusern ein, wo sie auf Kosten der Bevölkerung lebten. Nach diesem Krieg wurde die erste Dorfschule errichtet. Diese Schule, der Standort veränderte sich, war einklassig bis zum Jahr 1867. Der Bekennerbischof Dr. Konrad Martin wird 1812 in Geismar geboren. Im Jahr 1825 wird der Ort das Opfer eines Großbrandes. Nach diesem Großbrand wurde damit begonnen die heutige Pfarrkirche, in den nachfolgenden Jahren wieder aufzubauen. 1832 bricht im Dorf die Cholera aus und fordert viele Opfer. Ab 1921 wird der Ort an das Stromnetz angeschlossen. Am 4.April wird Geismar von den Amerikanern besetzt. Durch das Potsdamer Abkommen verlassen die Amerikaner den Ort wieder und werden Anfang Juli durch sowjetische Soldaten ersetzt. Es begann die kommunistische Gewaltherrschaft mit brutalen Enteignungen der besitzenden Bevölkerung. Das Dorf lag nun in dem fünf Kilometer breiten Sicherheitsgürtel zur BRD-Grenze. Ein Drittel der dörflichen Bewohner verließen in den 50er Jahren den Ort und flüchteten in die BRD. Es begann ein wirtschaftlicher Niedergang in der gesamten Region. In den Jahren 1983-89 arbeitete Dieter Althaus, der heutige Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, als Lehrer an der Polytechnischen Oberschule in Geismar.
Vom Hülfensberg bei Geismar ist das Ereignis mit der "Donareiche" zu Anfang des 8. Jahrhunderts überliefert. Dieser uralte Baum stand in einem heiligen Hain
und war dem Kriegsgott Thor geweiht.
Um das Jahr 725 befand sich Bonifatius, der "Apostel der Deutschen" (*673 England, † 5. Juni 754 Friesland) auf einer Missionsreise beim Volk der Sachsen. Als er zu diesem besonderen Ort östlich der Grenze zum Frankenreich kam, entschloss er sich, die heilige Eiche mit einer Axt fällen zu lassen. Die anwesenden heidnischen Priester bzw. Wallfahrer erwarteten, dass Thor (Donar) nun einen Blitz auf die Christen herabschleudern würde. Als jede Reaktion ausblieb, wurden sie nachdenklich ...
Aus dem Holz der Donareiche baute man eine Kapelle und weihte sie St.Petrus. Man bringt sie auch mit der Gründung des Klosters Fritzlar in Verbindung.
Touristische Atraktionen: 1. Die landschaftlich attraktive Lage des Dorfes 2. Das Geburtshaus des Bekennerbischhof Dr. Konrad Martin 3. Die St. Ursula Dorfkirche mit ihrem dekorativem Altar 4. Teile des alten Gutshofes Lorenz (Wohnhaus und Schafstall) 5. Wohnhaus mit steinerner Toreinfahrt des alten Kottens von H. Goldmann, der
Großvater des Franziskanerpater und Missionar Eusebius
6. Standort der ersten Schule Geismars in der Friedensstr. (Das Gebäude wurde
in den 80er Jahren abgerissen)
7. Die Region "Am Galgenrain" in Dorfnähe. Eine Hinrichtungsstätte aus dem
dreißigjährigem Krieg
8. Der Kreuzweg zur Höhe des Hülfenberges mit eindrucksvollen Stationsbildern------ 9. Der Hülfensberg, Wallfahrtskirche mit Hülfenskreuz aus dem Mittelalter----------