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Wikipedia:Artikel über lebende Personen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2006 um 17:33 Uhr durch MBq (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Diese Seite war ursprünglich eine Übersetzung von en:Wikipedia:Biographies of living persons, einem als "Leitlinie" (guideline) der englischsprachigen Wikipedia klassifizierten Text. Die deutsche Übersetzung ist von mir rein interessehalber erstellt und beansprucht keine entsprechende Bedeutung in der deutschsprachigen Wikipedia. --MBq 14:23, 16. Mai 2006 (CEST) Die Verwendbarkeit des deutschsprachigen Textes als Leitlinie wird derzeit diskutiert.--MBq 19:37, 14. Jun 2006 (CEST)[Beantworten]

Diese Benutzerseite darf von jedermann editiert werden. --MBq 19:37, 14. Jun 2006 (CEST)

Diskussion bitte auf Wikipedia:Umfragen/Artikel über lebende Personen.

In der Diskussion wurde darum gebeten, dass einige Tage lang (Vorschlag: bis 19.6.) keine inhaltlichen Änderungen vorgenommen werden. --MBq 09:51, 15. Jun 2006 (CEST) abgelaufen --MBq 17:32, 21. Jun 2006 (CEST)



Autoren müssen beim Schreiben von Biographien über lebende Personen besonders sorgfältig vorgehen, gleichzeitig sensibel und strikt nach unseren inhaltlichen Richtlinien, insbesondere den zentralen Grundprinzipien der Wikipedia.

Siehe dazu die folgenden Richtlinien:

  1. Verifiability (bisher nicht ins Deutsche übersetzt)
  2. Wikipedia:Neutraler Standpunkt
  3. Wikipedia:Theoriefindung
  4. Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist

Der Artikel muss korrekt werden. Sei sehr streng bezüglich der Auswahl von hochqualitativen Quellen - insbesondere für Einzelheiten aus dem Leben der Person.

Diese Prinzipien gelten auch für biographische Informationen über lebende Personen in anderen Artikeln.

Erläuterung

Täglich treffen begründete Beschwerden von Betroffenen über biographische Artikel in Emails an die Wikipedia-Kontaktadressen, mit Telefonanrufen an das Hauptquartier der Stiftung und Jimbo Wales, und mit der Post ein. Die Absender sind mit Recht verärgert, wenn sie ungenaue oder verfälschte Artikel gefunden haben. Es ist eine dauernde schwierige Aufgabe für die Freiwilligen vom OTRS und für bezahlte Mitarbeiter, die Beschwerden erfolgreich zu bearbeiten.

Oft entsteht das Problem, wenn der Betroffene versucht, seinen eigenen Artikel zu editieren, um den problematischen Inhalt zu entfernen. Da es nicht immer normale Wikipedianer sind, kennen sie unsere Richtlinien nicht und werden häufig beschuldigt, Vandalismus oder Edit-War zu betreiben, obwohl sie in guter Absicht handelten.

Aus diesem Grund müssen Autoren beim Schreiben und Editieren von biographischen Artikeln über lebende Personen besonders sorgfältig vorgehen. Zwei Gesichtspunkte sind wesentlich:

  • Der Edit muss mit Sensibilität und strikter Befolgung unserer inhaltlichen Richtlinien erfolgen.
  • Wenn die beschriebene Person selbst ihren Artikel editiert, ist es unerlässlich, von ihren guten Absichten auszugehen.
  • Wenn jemand mit anonymer IP-Adresse oder neuem Account plötzlich die Seite über eine lebende Person leert, oder einen Abschnitt daraus löscht, könnte es sich um den/die Betroffene/n handeln. Versuche, nicht aggressiv zu werden, sondern lade die Person zum Dialog ein und stelle sicher, daß der fragliche Artikel keine unbelegten Vorwürfe enthält.

Schreibstil

Du solltest in neutraler, unzweideutiger Weise dokumentieren, welche verläßlichen unparteiischen Quellen über den Betroffenen veröffentlicht haben, und gegebenenfalls auch, was die Person über sich selbst veröffentlicht hat. Der Schreibstil soll neutral, faktenorientiert und zurückhaltend sein. Es sollten weder hagiographische noch sensationsheischende Töne vorkommen. Achte darauf, nicht in einseitige Sympathie oder Enthüllungsjournalismus zu verfallen. Wenn Du über ein negatives Ereignis schreibst, berücksichtige auch entlastende Informationen, bemühe Dich immer um Ausgewogenheit.

Es sollte nicht um Veröffentlichung um jeden Preis gehen. Unsere Arbeit als Autoren kann reale Auswirkungen auf reale Menschen haben, und "aus großer Macht folgt große Verantwortung".

Verläßliche Quellen

Ohne glaubwürdige Quellen ist die Biographie wahrscheinlich Theoriefindung. Im Artikel angegebene Informationen müssen daher unbedingt für jeden einfach zu verifizieren sein. Informationen, die nur auf parteiischen Webseiten oder in obskuren Zeitschriften veröffentlicht sind, sollten mit Vorsicht behandelt und nicht verwendet werden, wenn sie tendenziös sind. Informationen aus Büchern und Zeitungen im Selbstverlag, oder von privaten Webseiten/Blogs sollten nie benutzt werden, außer sie stammen vom Betroffenen selbst.

Du bist nicht verpflichtet, mit der betroffenen Person Kontakt aufzunehmen. Wenn Du von ihr aber direkte Informationen erhalten hast, solltest Du sie nur verwenden, wenn sie auch in öffentlichen Quellen zu finden sind. Unveröffentlichte Einzelheiten sind Theoriefindung bzw. original research, selbst wenn sie direkt vom Biographierten selbst stammen.

Ein Beispiel: Die Neue Zürcher Zeitung schreibt, dass Erika Mustermann 1955 geboren wurde, aber Erika selbst sagt Dir, dass dies falsch und ihr Geburtsjahr tatsächlich 1965 sei. Der Wikipedia-Artikel muß die veröffentlichten Daten wiedergeben, und nicht das, was Erika Dir privat erzählt hat. Erst wenn eine Korrektur veröffentlicht wurde, ist sie nachprüfbar und damit auch verwendbar. Da die Aussage aber in Zweifel gezogen wurde, könnte es in diesem Fall angemessen sein zu schreiben "Nach Angaben der NZZ wurde Erika Mustermann 1955 geboren", mit Nennung den entsprechenden Artikels.

Selbstveröffentlichtes Material als Quelle

Selbstveröffentlichte Informationen vom Betroffenen (z.B. eine persönliche Webseite) können als Primärquelle verwendet werden, wenn sie ...

  • ... für die Relevanz der Person wesentlich sind. Die Biographie könnte sich schnell mit Trivialitäten füllen, die den Artikel verschlechtern. Einige Alltagsdetails können natürlich von Interesse sein, um die Persönlichkeit des Beschriebenen zu beleuchten.
  • ... nicht streitig sind;
  • ... kein unangemessenes Eigenlob darstellen. Eine Veröffentlichung sollte idealerweise geprüft worden sein, wie es bei allen Zeitungen und Herausgebern abgesehen von der Regenbogenpresse üblich ist. Im Selbstverlag gibt es keinen solchen kritischen Input.
  • ... keine Behauptungen über weitere Personen und Ereignisse enthalten, die keinen direkten Bezug zum Subjekt haben;
  • ... zweifellos vom Betroffenen stammen. Die persönliche Webseite, die angeblich "Erika Mustermann" gehört, könnte jemand anderes böswillig erstellt haben.

Ein Blog oder eine persönliche Webseite des Betroffenen kann im Abschnitt "Weblinks" verlinkt werden, auch wenn der Link nicht als verläßliche Quelle eingeschätzt wird.

Im Zweifel für die Privatsphäre

Personen des öffentlichen Lebens

Über öffentlich bekannte Personen gibt es in der Regel eine Vielzahl von verläßlichen Quellen, und die Wikipedia-Biographie sollte einfach wiedergeben, was dort steht. Andererseits haben auch diese Personen ein Recht auf Privatsphäre. Nur wenn ein Vorwurf oder Zwischenfall bedeutsam, und in solchen angesehenen Veröffentlichungen dokumentiert ist, gehört er in den Artikel, auch wenn der Betroffene die Erwähnung ablehnt.

Aus dem letztinstanzlichen Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zugunsten von Caroline von Monaco (EGMR NJW 2004, 2647 ff.): Der Gerichtshof weist darauf hin, welche grundlegende Bedeutung dem Schutz des Privatlebens für die Selbstentfaltung jedes Einzelnen zukommt, und hält fest, dass jede Person, auch wenn es sich um eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens handelt, die „legitime Erwartung“ hegen darf, dass ihr Privatleben geschützt und geachtet wird.

Beispiel: "Erika Mustermann führte einen häßlichen Scheidungskrieg gegen Erich Mustermann" — dies ist kaum beachtenswertund sollte nicht erwähnt werden.
Beispiel: Einem Politiker wird eine Bestechungsaffäre nachgesagt. Er leugnet, aber der "Spiegel" druckt die Vorwürfe und löst einen öffentlichen Skandal aus. Wir haben eine Person des öffentlichen Lebens, eine für das Wirken des Politikers bedeutsame Information, und glaubwürdige Quellen - die Affäre kann in den Artikel, wenn klargestellt wird, dass es sich um eine Beschuldigung handelt und nicht um eine festgestellte Tatsache, und wenn der Spiegel-Artikel als Quelle angegeben wird.

Weniger bekannte Personen

Wikipedia enthält auch Biographien über Menschen, die - obwohl ausreichend bedeutsam für einen Eintrag - Anspruch auf weitergehenden Schutz ihrer Privatsphäre haben. In solchen Fällen sollten Autoren zurückhaltend sein und nur die für den Eintrag relevanten Informationen einbeziehen.

Beispiel: Einem Akademiker, der in Würdigung seiner physikalischen Forschungsergebnisse eingetragen ist, wird vorgeworfen, eine Studentin unsittlich berührt zu haben. Sie erzählt die Geschichte der Studentenzeitung der Universität, und eine Satirezeitschrift greift sie im Rahmen eines Textes über Sexualbeziehungen von Hochschullehrern auf. Keine andere Zeitung wiederholt die Angaben. Der Dozent hat keine Stellungnahme abgegeben. - Diese Beschuldigung sollte nicht im Artikel stehen. Sie ist für die Bedeutung des Mannes irrelevant, denn er ist außerhalb seiner Arbeit kaum interessant; die Quellen sind wenig zuverlässig; und die möglichen Konsequenzen einer Verbreitung sind für den Betroffenen schwerwiegend.

In Grenzfällen sollte die Daumenregel lauten "schädige niemanden". Wikipedia ist eine Enzyklopädie, keine Tageszeitung. Es ist nicht unsere Aufgabe, Sensationen zu veröffentlichen, oder prickelnde Gerüchte zu verbreiten.

Beleidigung und üble Nachrede

Abwertendes Material über eine lebende Person, das nicht mit einer verläßlichen Quelle belegt ist, sollte sowohl im Artikel als auch auf dessen Diskussionsseite entfernt werden. Das Wiederherstellen solchen Materials kann zur Sperrung des Users führen. (Normierende Texte der englischen WP: en:Wikipedia:Blocking policy#Biographies of living persons, en:Wikipedia:Libel).

Benutzer sollten auf Veränderungen von Artikeln und biographischen Informationen achten, die in böser Absicht erfolgen. Wenn jemand seine Meinung durchsetzen möchte, bestehe auf verläßlichen, veröffentlichten Sekundärquellen und auf einer eindeutigen Relevanz für den Artikel.

Meinungen von Kritikern, Gegnern, und Verleumdern

Viele Personen, die für einen Wikipedia-Artikel wichtig genug sind, haben auch Kritiker. Deren Ansichten können dargestellt werden, solange sie für die Bedeutung der Hauptperson relevant sind, aus verläßlicher Quelle stammen, und weder den Artikel dominierend noch parteiisch beschrieben sind. Achte darauf, der Kritik nicht überproportional viel Raum einzuräumen. Wenn die Kritik nur jene einer winzigen Minderheit ist, hat sie im Artikel nichts verloren.

Artikel über Ideologien, Glaubensfragen, oder Richtlinien brauchen oft kritische Absätze - Personenartikel nur selten. Zum Beispiel ist ein kritischer Abschnitt im Artikel Kommunismus enzyklopädisch, derselbe Abschnitt in den Artikeln über jeden einzelnen Kommunisten nicht. Schwerpunkt eines biographischen Artikels sollte die Person sein, nicht ihre Kritiker.

Wikipedia ist nicht Speakers’ Corner

Wikipedia hat nicht die Aufgabe, die Moral, den Glauben, oder die Orientierung von Personen zu bewerten. Sie ist kein Forum für oder gegen politische und religiöse Standpunkte. Schreibe einen NPOV-Artikel, mit dem alle Seiten leben können.

Passende Kategorien

Kategoriebezeichnungen enthalten keine Einschränkungen oder Distanzierungen, darum ist ein neutraler Standpunkt besonders wichtig. Stelle sicher, dass alle Kategorisierungen relevant, nachprüfbar, und aus dem Artikeltext begründet sind - vor allem solche, die einen schlechten Ruf begründen. Beispielsweise gehören nur rechtskräftig verurteilte Personen in die Kategorie:Krimineller. Siehe dazu Wikipedia:Kategorien.

Umgang mit Edits des Betroffenen

Wir raten zwar davon ab, Artikel über sich selbst zu verfassen, aber die Betroffenen sind eingeladen, Fehler zu verbessern und unganaues oder unbelegtes Material zu entfernen.

Anonyme Komplett- oder Teillöschungen in der Biographie einer lebenden Person müssen sorgfältig geprüft werden. Wenn die Person nicht besonders wichtig ist, sind solche Änderungen meistens kein Vandalismus, sondern der Versuch des Betroffenen, verfälschtes oder ungenaues Material zu entfernen. Beobachter der "letzten Änderungen" sollten auf beleidigende Kommentare im Feld "Zusammenfassung" und auf unnötige Vandalismusmeldungen verzichten. Siehe auch Wikipedia:Verhalten gegenüber Neulingen.

Umgang mit Artikeln über Dich selbst

Wenn Du eine Frage oder ein Problem mit einem Artikel über Dich selbst hast, kontaktiere uns über einen der auf Wikipedia:Kontakt angegebenen Wege, oder schreibe auf die Diskussionsseite des Artikels. Angaben zum verantwortlichen Betreiber im juristischen Sinn findest Du im Wikipedia:Impressum.

Siehe auch

Relevante Policies der englischsprachigen Wikipedia:

Relevante Richtlinien der englischsprachigen Wikipedia:

[[zh:Wikipedia:????]] [[en:Wikipedia:Biographies of living persons]]